
Über die von Merz addressierten Themen sollte allerdings auch in der Mitte der Gesellschaft und eben nicht nur an den rechten Rändern diskutiert werden. Der Vize-Chef des CDU-Sozialflügels, Bäumler, hatte Merz aufgefordert, seine Äußerungen zurückzunehmen oder auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten. Die Entgleisungen seien mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar, sagte er der dpa. Viele CDU-Mitglieder schämten sich für ihren Parteivorsitzenden.
Merz hatte in einem Interview gesagt, abgelehnte Asylbewerber ließen sich in Deutschland die Zähne machen und nähmen so Deutschen beim Zahnarzt die Termine weg. Ärztevertreter wiesen dies als falsch zurück.
Derweil sprach sich die ehemalige CDU-Vorsitzende und Alt-Bundeskanzlerin Merkel gegen eine politische Profilierung auf Kosten von Migranten aus. Sie verstehe, wenn Menschen über manches verärgert seien, akzeptiere aber nicht, wenn deshalb Ideen und Gedankengut unterstützt würden, die für sie nichts mit Toleranz zu tun hätten, sagte Merkel nach Angaben des ZDF in einem Interview, das morgen ausgestrahlt wird. In diesem Zusammenhang habe auch die AfD-Wählerschaft kein Verständnis verdient. Sie warb für eine bessere Integration eingewanderter Menschen. Es sei eine neue Aufgabe, sowohl diejenigen mitzunehmen, die dauerhaft hier lebten, als auch jene, die noch nicht lange in Deutschland seien.
Diese Nachricht wurde am 02.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.