Bangladesch
Ministerpräsidentin Sheikh Hasina zurückgetreten und nach Indien geflohen - Amtssitz in Dhaka gestürmt

Nach anhaltenden Protesten in Bangladesch ist Ministerpräsidentin Sheikh Hasina übereinstimmenden Berichten zufolge zurückgetreten. Die Zeitung "Prothom alo" schreibt, sie sei an Bord eines Militärhubschraubers nach Indien geflogen.

    Scheich Hasina Wajed hält eine Rede.
    Sheikh Hasina hat das Land verlassen. (Christophe Ena/AP/dpa)
    Aus Kreisen der Regierung und des Militärs hieß es, die Regierungschefin und ihre Schwester seien in Sicherheit gebracht worden. In Dhaka stürmten tausende Menschen den Amtssitz Hasinas. Justizminister Huq sagte, die Lage im Land sei explosiv. Er wisse nicht, was noch passieren werde.
    Trotz einer Ausgangssperre hatten Regierungskritiker für heute zu einem Marsch in die Hauptstadt aufgerufen. Sie wollten damit den Druck auf Hasina erhöhen. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften waren gestern fast 100 Menschen ums Leben gekommen. Es waren die schwersten Ausschreitungen in Bangladesch seit über 50 Jahren.
    Auslöser der Proteste war eine Quotenregelung bei der Vergabe von Stellen im öffentlichen Dienst. Kritikern zufolge hätte diese die Anhänger der Regierungschefin bevorzugt. Das Oberste Gericht des Landes schränkte die umstrittene Regelung wieder ein. Die Proteste hielten aber an. Sie richteten sich nun gegen Polizeigewalt und die Ministerpräsidentin.

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    Diese Nachricht wurde am 05.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.