Die Mirabelle gehört zur Familie der Pflaumen, ist aber im Vergleich zur herkömmlichen blauen Pflaume viel kleinfrüchtiger, ist kugelig in der Form und von gelber Farbe. Sie kann aber auch rote Wangen haben, besonders, wo sie auf der Sonnenseite beschienen wird oder eben auch rötliche Pünktchen. Sie hat ein festes, gelbes und recht süßes Fruchtfleisch und eignet sich gut zum Kochen.
Ursprünglich stammen Pflaumen aus Kleinasien, sagt Gabriele Kaufmann, Ernährungswissenschaftlerin beim aid-Infodienst in Bonn. Mittelpunkt des Mirabellenuniversums ist seit 500 Jahren allerdings der Nordosten Frankreichs; das Elsass und Lothringen, die Heimat des Kölner Sternekochs Vincent Moissonnier:
Im Moseltal haben wir kleine Gebirge, und auf dem Hang wachsen die Mirabellenbäume am besten. Es muss richtig kalt sein im Winter und etwas wärmer im Sommer. Und sie schmeckt auch ganz anders, als die Mirabelle, die man in Deutschland bekommt. Die ist ganz toll in Deutschland, aber in Frankreich hat sie ein bisschen mehr Süße.
Auf dem Obsthof von Gärtnermeister Ludwig Schmitt in Mainz reifen Mirabellen gerade. Das südliche Rheinland-Pfalz ist eine der wenigen Regionen Deutschlands, wo sie gedeihen. Besonders viel Arbeit verursachen sie nicht, denn - abgesehen von ihren Ansprüchen an die Witterung - sind Mirabellen recht pflegeleicht. Jedes Jahr müssen die Bäume geschnitten werden, und ein wenig Schutz vor Pilzkrankheiten, Würmern und anderen Schädlingen brauchen sie auch. Ludwig Schmitt baut eine der beiden berühmten französischen Sorten an: die Nancy-Mirabelle. Dass die Landschaft Lothringens noch von Hängen mit Jahrzehnte alten, windgebeugten und knorrigen Mirabellenbäumen geprägt ist, findet der deutsche Obstbauer befremdlich:
Wir waren vor zwei Jahren dort, und da war ich furchtbar enttäuscht, denn die hatten kaum Junganlagen. Bei uns sieht man doch etliche Junganlagen. Und es gibt einige neue Sorten von unseren Forschungsanstalten, wo man sagen kann, dort werden sehr dicke Früchte erzielt, die speziell für den Frischmarkt verwendet werden können.
Die für den Frischverkauf bestimmten Mirabellen pflückt man von Hand, während Früchte, die für die Weiterverarbeitung bestimmt sind, maschinell mit einer Schüttelmaschine geerntet werden. Ein Greifarm umfasst den Stamm oder Ast, schüttelt ihn kurz, und nach wenigen Augenblicken sind alle Früchte in ein zuvor unter dem Baum aufgespanntes Tuch gefallen.
Ob sie nun von alten oder jungen Bäumen stammen - gesund sind Mirabellen in jedem Fall, meint die Ernährungsexpertin Gabriele Kaufmann:
Die Mirabelle hat, wie alle Pflaumensorten, kein Vitamin oder keinen Mineralstoff, der rekordverdächtig im Anteil enthalten ist. Aber der Cocktail an den Inhaltsstoffen ist wirklich bemerkenswert. B-Vitamine sind auch drin. Im Vergleich zur blauen Pflaume hat die Mirabelle aber einen höheren Anteil an Fruchtzucker und ist somit etwas kalorienreicher. Sie hat etwa 67 Kilokalorien pro 100 Gramm, hat aber relativ wenig Säure. Durch den hohen Kaliumgehalt wirken die Mirabellen auch entwässernd. Und aufgrund ihrer Ballaststoffanteile wie Pektin wird auch die Verdauung stark angeregt.
Frische Mirabellen schmecken unwiderstehlich, findet Andrea Schneider. Sie ist Agraringenieurin und beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd beschäftigt:
Mirabellen sind eine sehr aromatische Frucht, die sich auch für viele Kompottmöglichkeiten eignet, aber auch ein ganz normaler Zwetschgenkuchen, mal mit Mirabellen gebacken, ist eine tolle Spezialität.
In Lothringen kennt man zwar kein klassisches Mirabellengericht, erzählt der Koch Vincent Moissonnier. Zur Erntezeit gehören sie aber einfach immer dazu:
Man kann eine Wildsoße damit abschmecken, man macht häufig auch diesen Auflauf mit Mirabellen und Mirabellenschnaps. Jede Hausfrau macht für ihre Kinder Mirabellentarte. Es gibt in Lothringen eine ganze Woche lang eine Mirabellenfete. Man ist wirklich sehr stolz auf diese Frucht. Sie ist unser Markenzeichen.
Ursprünglich stammen Pflaumen aus Kleinasien, sagt Gabriele Kaufmann, Ernährungswissenschaftlerin beim aid-Infodienst in Bonn. Mittelpunkt des Mirabellenuniversums ist seit 500 Jahren allerdings der Nordosten Frankreichs; das Elsass und Lothringen, die Heimat des Kölner Sternekochs Vincent Moissonnier:
Im Moseltal haben wir kleine Gebirge, und auf dem Hang wachsen die Mirabellenbäume am besten. Es muss richtig kalt sein im Winter und etwas wärmer im Sommer. Und sie schmeckt auch ganz anders, als die Mirabelle, die man in Deutschland bekommt. Die ist ganz toll in Deutschland, aber in Frankreich hat sie ein bisschen mehr Süße.
Auf dem Obsthof von Gärtnermeister Ludwig Schmitt in Mainz reifen Mirabellen gerade. Das südliche Rheinland-Pfalz ist eine der wenigen Regionen Deutschlands, wo sie gedeihen. Besonders viel Arbeit verursachen sie nicht, denn - abgesehen von ihren Ansprüchen an die Witterung - sind Mirabellen recht pflegeleicht. Jedes Jahr müssen die Bäume geschnitten werden, und ein wenig Schutz vor Pilzkrankheiten, Würmern und anderen Schädlingen brauchen sie auch. Ludwig Schmitt baut eine der beiden berühmten französischen Sorten an: die Nancy-Mirabelle. Dass die Landschaft Lothringens noch von Hängen mit Jahrzehnte alten, windgebeugten und knorrigen Mirabellenbäumen geprägt ist, findet der deutsche Obstbauer befremdlich:
Wir waren vor zwei Jahren dort, und da war ich furchtbar enttäuscht, denn die hatten kaum Junganlagen. Bei uns sieht man doch etliche Junganlagen. Und es gibt einige neue Sorten von unseren Forschungsanstalten, wo man sagen kann, dort werden sehr dicke Früchte erzielt, die speziell für den Frischmarkt verwendet werden können.
Die für den Frischverkauf bestimmten Mirabellen pflückt man von Hand, während Früchte, die für die Weiterverarbeitung bestimmt sind, maschinell mit einer Schüttelmaschine geerntet werden. Ein Greifarm umfasst den Stamm oder Ast, schüttelt ihn kurz, und nach wenigen Augenblicken sind alle Früchte in ein zuvor unter dem Baum aufgespanntes Tuch gefallen.
Ob sie nun von alten oder jungen Bäumen stammen - gesund sind Mirabellen in jedem Fall, meint die Ernährungsexpertin Gabriele Kaufmann:
Die Mirabelle hat, wie alle Pflaumensorten, kein Vitamin oder keinen Mineralstoff, der rekordverdächtig im Anteil enthalten ist. Aber der Cocktail an den Inhaltsstoffen ist wirklich bemerkenswert. B-Vitamine sind auch drin. Im Vergleich zur blauen Pflaume hat die Mirabelle aber einen höheren Anteil an Fruchtzucker und ist somit etwas kalorienreicher. Sie hat etwa 67 Kilokalorien pro 100 Gramm, hat aber relativ wenig Säure. Durch den hohen Kaliumgehalt wirken die Mirabellen auch entwässernd. Und aufgrund ihrer Ballaststoffanteile wie Pektin wird auch die Verdauung stark angeregt.
Frische Mirabellen schmecken unwiderstehlich, findet Andrea Schneider. Sie ist Agraringenieurin und beim Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd beschäftigt:
Mirabellen sind eine sehr aromatische Frucht, die sich auch für viele Kompottmöglichkeiten eignet, aber auch ein ganz normaler Zwetschgenkuchen, mal mit Mirabellen gebacken, ist eine tolle Spezialität.
In Lothringen kennt man zwar kein klassisches Mirabellengericht, erzählt der Koch Vincent Moissonnier. Zur Erntezeit gehören sie aber einfach immer dazu:
Man kann eine Wildsoße damit abschmecken, man macht häufig auch diesen Auflauf mit Mirabellen und Mirabellenschnaps. Jede Hausfrau macht für ihre Kinder Mirabellentarte. Es gibt in Lothringen eine ganze Woche lang eine Mirabellenfete. Man ist wirklich sehr stolz auf diese Frucht. Sie ist unser Markenzeichen.