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Miroslav Vitous Group

Seit er 1970 Weather Report mitgründete, zählt Miroslav Vitous zu den großen Bassisten des Jazz. Der Sohn eines Prager Saxofonisten lernte mit sechs Jahren Geige, mit neun Klavier und bald danach den Kontrabass zu spielen. Er studierte am Berklee College in Boston und avancierte zu einer zentralen Figur der amerikanischen Jazzszene.

Mit Karl Lippegaus |
    Vitous verlieh dem spröde und behäbig wirkenden Kontrabass Flügel, und viele namhafte Bandleader fühlten sich von seinem virtuosen Spiel angezogen. 1974 übersiedelte Vitous nach Kalifornien und spielte dort erfolgreiche Jazzrock-Alben ein.

    In den 80er-Jahren startete er eine neue Plattenkarriere auf dem ECM-Label, die wieder stärker auf sein überragendes instrumentales Können abhob - unter anderem mit einem spektakulären Soloalbum ("Emergence", 1985) sowie in Aufnahmen mit Chick Corea und Jan Garbarek.
    Während einer Schaffenspause als Bassist entwickelte Miroslav Vitous später ein orchestrales Softwareprogramm, bevor er nach Europa und in die Jazzszene zurückkehrte. Für sein Album "Universal Syncopations II" erhielt er 2007 den Großen Deutschen Schallplattenpreis.

    In seinem Heimstudio unweit von Turin entwickelte Vitous sein jüngstes Projekt "Remembering Weather Report", eine Art klingende Autobiografie. Beim Europa Jazz Festival in Le Mans 2010 präsentierte der tschechische Bassist sein Bandprojekt mit dem Trompeter Franco Ambrosetti, dem Saxofonisten Gary Campbell sowie Nasheet Waits an den Drums einem begeisterten Publikum.

    "Remembering Weather Report"

    Aufnahme vom 7.5.11 beim Europa Jazz Festival in Le Mans, Frankreich