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Mischmaschine für Chirurgen

Technik. - Auf der Nürnberger Erfindermesse präsentiert ein Elektroingenieur aus Zülpich eine Zementmischmaschine für den Operationssaal, mit der sich Chirurgen die Implantation von Gelenken erleichtern können.

    Bei der Implantation von Gelenken werden selbst hochqualifizierte Chirurgen schnell zum Maurer - wenn sie nämlich den Knochenzement anrühren müssen. Das ist im Grunde ein 2-Komponenten-Kleber, der Implantat und Knochen fest miteinander verbindet. Ist der Zement angerührt, bleiben den Chirurgen noch zehn Minuten für den Einsatz. Wilfried Brings aus dem rheinischen Zülpich entwickelte eine Maschine, die den Zement mit wesentlich höherer Präzision mischt als menschliche Rührer und obendrein die Verarbeitungszeit verdoppelt. Brings: "Bisher wurde Knochenzement in einem offenen Gefäß unter Raumtemperatur angerührt: das verkürzte dann die Verarbeitungszeit." Brings' Mischmaschine mischt die Komponenten unter Luftabschluß und Kühlung per Ultraschallschwingung und sorgt für eine unerreicht homogene Masse.

    Außerdem übernimmt das Gerät den Transport des Zementes bis zur Injektionsnadel, mit der der Chirurg den Zement in den Knochen spritzt: "Der Operateur kann den Knochenzement in milliliterweise abrufen und das Material beim Einspritzen auch noch erwärmen." Das funktioniert ähnlich wie bei einer Heißklebepistole. Ansonsten ist im übrigen alles wie gehabt. Brings hat extra darauf geachtet, daß das gewohnt Operationsbesteck des Chirurgen nicht verändert wird, so daß der Arzt sich an nichts Neues gewöhnen muß.

    [Quelle: Wolfgang Noelke]