Italien
Missbrauchsvorwürfe gegen weitere Turn-Trainerin

Im italienischen Turnsport weiten sich die Missbrauchsvorwürfe aus. So soll die ehemalige Juniorinnen-Nationaltrainerin Sofia Cantaluppi laut Medienberichten Turnerinnen bei Fehlern im Training gezwungen haben, sich nahezu völlig auszuziehen und niederzuknien. Die langjährige italienische Nationaltrainerin der Rhythmischen Sportgymnastik, Emanuela Maccarani, wurde bereits entlassen.

    Sofia Raffaeli mit einer Bronzemedaille
    Eine Betroffene ist dem Bericht zufolge die heute 21-jährige Gymnastin Sofia Raffaeli (dpa / Sina Schuldt)
    Unter anderem die Zeitung "Gazzetta dello Sport" stützt sich auf Vernehmungs- und Abhörprotokolle aus den Ermittlungen gegen Maccarani. Darin finde sich der Mitschnitt eines Telefonats einer anderen Trainerin, Maccaranis Stellvertreterin Olga Tishina. Sie beschrieb demnach Cantaluppis Praktiken im Training. Eine Betroffene ist dem Bericht zufolge die heute 21-jährige Gymnastin Sofia Raffaeli, die bei den Olympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille gewann.
    Von der früheren Juniorinnen-Trainerin gab es zunächst keine Stellungnahme. Gegen Cantaluppi, die inzwischen für den israelischen Verband arbeitet, wird bislang auch nicht ermittelt. Die ersten Vorwürfe gegen Maccarani kamen bereits vor drei Jahren an die Öffentlichkeit. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die heute 58-Jährige wegen Misshandlung und psychischer Demütigungen.
    Auch in Deutschland sorgt seit einigen Monaten ein Turn-Skandal für Aufsehen und Empörung. Mehrere Sportlerinnen machten Missstände vor allem am Bundesstützpunkt Stuttgart öffentlich.
    Diese Nachricht wurde am 02.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.