Fast mit Erleichterung schien die Musikergemeinde in Frankfurt den Trend aufgenommen zu haben, dass jetzt nicht mehr nur Musik, sondern auch Filme, Bücher und Software über das Internet getauscht werden können. Sogar Noten, wie Jonathan Irons bei einer Podiumsdiskussion zum Auftakt der Messe berichtete, wechseln so ihren Besitzer. Irons lebt davon, Noten von etablierten Verlagen zu digitalisieren und über das Internet zu vertreiben. Raubkopien schmälern seine Gewinne: "Man muss bedenken, dass es jetzt schon Hunderttausende von Noten im Internet gibt. Innerhalb nur weniger Jahre sind Noten und Werke nahezu jedes Verlages in Deutschland illegal im Internet vertreten. Zwar sind sie etwas schwer zu finden, aber wenn man ein paar Stunden im Internet verbracht hat, bekommt man ein sehr, sehr schwarzes Bild von der Sache." Für die GEMA allerdings, die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Verfielfältigungsrechte und traditionell selbst mit einem Stand auf der Musikmesse vertreten, brennt es an ganz anderer Stelle: Sie möchte, dass die Hersteller von digitalen Geräten wie Computer und CD-Brenner, mit denen Musik verlustfrei kopiert werden kann, eine Abgabe von rund 30 Euro pro Apparat an die GEMA und damit an die Urheber entrichten.
Die Interessenvertretung der Hersteller, Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien), hatte allerdings noch kurz vor der Musikmesse einen Vermittlungstermin im Justizministerium platzen lassen. Hans-Herwig Geyer, Pressesprecher der GEMA, erläutert den Streit: "Die Gegenseite führt an, dass nunmehr neue Techniken der Urheberrechte-Administration möglich wären, wie etwa eine individuelle Kontrolle privater Kopien. Unser Standpunkt ist, dass so lange uns diese Techniken nicht vorgestellt wurden und sich auch nicht als tragfähig bewiesen haben, das geltende Gesetz ebenso ausgelegt werden muss, wie es der Gesetzgeber vorgesehen hat. Demnach muss der Hersteller für die massenhafte Nutzung der privaten Kopie zu Hause eine Vergügung an die Urheber zahlen." Geyer meint zudem, dass alle individuellen Abrechnungsverfahren, das so genannte Digital Rights Management, massiv in das Privatleben eingreifen, denn schließlich könnten so Hörgewohnheiten der Musikliebhaber genau erfasst werden.
Doch auch interessante technische Neuerungen waren auf der Frankfurter Messe zu finden: Während ein US-Amerikaner die bis vor kurzem führende Kompositionssoftware "Finale 2001" vorstellte, glänzte ein Zwillingspaar aus England durch bescheidene Größe: "Sibelius 2" heißt ihre Software für E-Musiker. Doch der eigentliche Knüller der Schau war "Scorch": Die Software funktioniert ähnlich wie der Acrobat Reader und dessen PDF-Dateien. Mit Scorch können im Internet ganze Partituren von Musik angesehen, ausgedruckt, gehört und in Tonhöhe und Geschwindigkeit verändert werden. Selbst das Umblättern kann das Programm übernehmen, wenn der Musiker mit beiden Händen am Instrument hängt. "Scorch ist eine wichtige Entwicklung für die Veröffentlichung von Noten, und die meisten Notenverlage haben sich dazu entschlossen, ihre Werke mit Scorch über das Internet zu vertreiben, denn hier kann man Noten sehr effektiv verkaufen. Mit unserem Verfahren kodierte Noten können nur sehr schwer raubkopiert werden. Auch hilft Scorch, jetzt endlich auch Noten zu finden, die der kleine Laden im die Ecke nie haben wird", erläutert Ben Finn vom Hersteller.
Die Interessenvertretung der Hersteller, Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien), hatte allerdings noch kurz vor der Musikmesse einen Vermittlungstermin im Justizministerium platzen lassen. Hans-Herwig Geyer, Pressesprecher der GEMA, erläutert den Streit: "Die Gegenseite führt an, dass nunmehr neue Techniken der Urheberrechte-Administration möglich wären, wie etwa eine individuelle Kontrolle privater Kopien. Unser Standpunkt ist, dass so lange uns diese Techniken nicht vorgestellt wurden und sich auch nicht als tragfähig bewiesen haben, das geltende Gesetz ebenso ausgelegt werden muss, wie es der Gesetzgeber vorgesehen hat. Demnach muss der Hersteller für die massenhafte Nutzung der privaten Kopie zu Hause eine Vergügung an die Urheber zahlen." Geyer meint zudem, dass alle individuellen Abrechnungsverfahren, das so genannte Digital Rights Management, massiv in das Privatleben eingreifen, denn schließlich könnten so Hörgewohnheiten der Musikliebhaber genau erfasst werden.
Doch auch interessante technische Neuerungen waren auf der Frankfurter Messe zu finden: Während ein US-Amerikaner die bis vor kurzem führende Kompositionssoftware "Finale 2001" vorstellte, glänzte ein Zwillingspaar aus England durch bescheidene Größe: "Sibelius 2" heißt ihre Software für E-Musiker. Doch der eigentliche Knüller der Schau war "Scorch": Die Software funktioniert ähnlich wie der Acrobat Reader und dessen PDF-Dateien. Mit Scorch können im Internet ganze Partituren von Musik angesehen, ausgedruckt, gehört und in Tonhöhe und Geschwindigkeit verändert werden. Selbst das Umblättern kann das Programm übernehmen, wenn der Musiker mit beiden Händen am Instrument hängt. "Scorch ist eine wichtige Entwicklung für die Veröffentlichung von Noten, und die meisten Notenverlage haben sich dazu entschlossen, ihre Werke mit Scorch über das Internet zu vertreiben, denn hier kann man Noten sehr effektiv verkaufen. Mit unserem Verfahren kodierte Noten können nur sehr schwer raubkopiert werden. Auch hilft Scorch, jetzt endlich auch Noten zu finden, die der kleine Laden im die Ecke nie haben wird", erläutert Ben Finn vom Hersteller.