München
Missstände in Bayerns Staatsgemäldesammlungen: Kunstminister Blume nennt Details

In den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen hat es in den vergangenen Jahren Beschwerden von Besuchern über mögliches Fehlverhalten von Aufsichtspersonal gegeben – darunter auch Vorwürfe verbaler sexueller Belästigung.

    Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) nimmt an einer Pressekonferenz zu aktuellen Entwicklungen in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen teil.
    Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) hat Details zu den Missständen in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bekanntgegeben. (picture alliance / dpa / Leonie Asendorpf)
    Das geht aus einem Zwischenbericht von Kunstminister Markus Blume (CSU) zu internen Untersuchungen hervor, aus dem die Deutsche Presse-Agentur zitiert. Weitere Vorwürfe drehen sich etwa um eine mögliche Gefährdung von Kunstwerken oder eine Überwachung von Beschäftigten. 

    Rassistische und bedrängende Verhaltensweisen der Aufsichtspersonen

    Auch als rassistisch, bedrängend oder distanzlos empfundene Verhaltensweisen seien gemeldet worden. Die beschuldigten Aufsichtspersonen arbeiteten demnach für externe Sicherheitsdienste und wurden nach Bekanntwerden der Vorwürfe nicht mehr in den Staatsgemäldesammlungen eingesetzt. 2021 habe man zudem zusätzliche Stellen geschaffen und mehr eigenes Personal eingesetzt. Die Zahl der Beschwerden habe sich verringert. 
    Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass straf- oder disziplinarrechtlich relevante Verfehlungen bislang nicht festgestellt werden konnten. Blume sieht aber Reformbedarf und spricht von "innerorganisatorischen Defiziten", denen mit einem umfassenden Maßnahmenpaket begegnet werde wie internen und externen Untersuchungen oder einer Reformkommission. 

    Missstände waren Mitte Februar bekannt geworden

    Die Missstände waren Mitte Februar durch Presseberichte bekanntgeworden. Dabei ging es zunächst vor allem um Kritik beim Umgang der Sammlung mit möglicher NS-Raubkunst. Daraufhin setzte Blume zahlreiche Änderungen in Gang. Wie die Staatsgemäldesammlungen mit möglicher Raubkunst umgegangen sind, ermittelt gerade eine externe Untersuchung zur Provenienzrecherche.
    Zu den Staatsgemäldesammlungen gehören Museen in ganz Bayern, darunter die berühmten Pinakotheken in München.
    Diese Nachricht wurde am 24.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.