Lampenfieber hat er nicht. Heiko Schneider ist es gewohnt, ab und an im Rahmen einer Show auf der Bühne zu stehen, Haare zu schneiden und zu frisieren. Den Mitschnitt stellt er dann ins Internet auf seine Homepage. Mitten in der Stadt, nahe der Kirche residiert der "Haarschneider".
"Hier ist so ein bisschen die Lounge. Ein großes Angebot haben wir, Zeitungen, die auch jede Woche aufgefüllt werden, eine kleine Getränkekarte,..."
Der Salon ist großzügig und hell, die großen Schaufenster zur Straße hin sind zwar transparent, ein breiter blickdichter Streifen auf dem Glas sorgt für die Privatsphäre. Kerzen stehen auf den Fensterbrettern, die Decke über dem Waschbereich ist dunkelrot und hochglänzend lackiert. Hoch über den Köpfen spiegelt sich der benachbarte kleine Bachlauf mit seinen Enten.
"Es sind, denke ich, viele Kleinigkeiten. Es fängt an mit den Öffnungszeiten, jeden Freitag bis 21:00 Uhr, jeden Samstag. Das war vor vier Jahren hier noch wirklich nicht so üblich. Kundenorientierung, also ich denke, ich bin mit meiner Mannschaft wirklich kundenorientiert."
Im Laufe der vergangenen vier Jahre ist der Salon gleichmäßig gewachsen. Jedes Jahr kamen zwei Mitarbeiter dazu, aktuell gibt es zwei Lehrlinge und einen Praktikanten. Alle wissen, die Zufriedenheit der Kunden und vor allem der Kundinnen ist oberstes Gebot für den Chef:
"Dass sie sich wohlfühlt, dass sie wirklich fühlt: Sie ist zu Gast hier. Es geht um den ganzen Menschen."
Heiko Schneider ist 39 Jahre alt, nicht sehr groß, schlank und hat dunkle, fast schulterlange lockige Haare. Friseur ist sein zweiter Beruf. Zu DDR-Zeiten gelernt hat er Elektronik-Facharbeiter. Heute, so sagt er, ist er Friseur aus Leidenschaft:
"Ich bin Friseur-Unternehmer, und das ist mir eigentlich auch wichtig, weil wirklich diese Sachen, die man unternimmt, das Wichtige sind. Viele haben gesagt: Geh' nach Bautzen, geh' nach Dresden. Aber auch hier gibt es ja genug Leute, die gute Friseurdienstleistungen haben wollen, und die ein angenehmes Ambiente haben wollen. Also, für mich stand das nicht an, nach Bautzen oder Dresden zu gehen. Für mich war klar, ich gehe nach Hoyerswerda."
Zehn Jahre lang arbeitete Heiko Schneider im Salon seiner Mutter, wenige Kilometer von Hoyerswerda entfernt. Im Frühjahr 2004 verließ er den Salon, um sich selbstständig zu machen. Mit zwei Mitarbeiterinnen ging es los.
"Hallo, ich bin die Katie, ich arbeite hier seit dreieinhalb Jahren. Gleich nach meiner Lehre hat mich der Herr Schneider gefragt. Den hatte ich in der Ausbildung kennengelernt. Und da hat er mir gesagt, dass er einen Laden aufmacht und ob ich hier arbeiten möchte. Das hat auch gleich super funktioniert, ich habe es nicht bereut. Ich bin als Dritte in das Team eingestiegen."
Die 23-jährige Katie hat gerade auf Geheiß ihres Chefs einen mehrwöchigen Fortbildungskurs in der Schweiz absolviert. Kein Ausnahmefall in diesem Salon, alle Mitarbeiterinnen werden regelmäßig weitergebildet. Zum einen sollen die Fertigkeiten und Schnitttechniken verbessert, zum anderen neue Stilrichtungen und Frisuren ausprobiert und getestet werden.
Heiko Schneider verlangt hohe Qualität, zugleich will er sein Personal auch motivieren. Der Fachkräftemangel, so sagt er, sei in Hoyerswerda in seiner Branche schon zu spüren. Und er will seine Mitarbeiterinnen halten, also finanziert er rund zehn Seminare pro Jahr für mehrere tausend Euro.
"Ich bin ein Fan von Weiterbildung! Teilweise holen wir hochkarätige Fachkräfte hierher und wir fahren aber auch - letztes Jahr London das erste Mal, mit zwei Mitarbeiterinnen, Wien mit vier Mitarbeiterinnen und Düsseldorf – zu allem, was so die große nationale und auch internationale Szene zu bieten hat."
Nahezu alle Friseusen in seinem Salon seien gut ausgelastet, sagt Heiko Schneider. Er zahle über Tarif, und das sei nicht schwer, schließlich liege dieser in Sachsen bei 4,75 pro Stunde. Nicht gerade sozialverträglich findet er das. Ihm sei wichtig, dass seine Angestellten von ihren Löhnen leben können und eine Zukunft am Ort haben, einen Mindestlohn lehnt er allerdings ab.
"Mindestlohn 7,50 pro Stunde würde eine Preiserhöhung von 20 Prozent bedeuten. Das wissen auch die Mitarbeiter, würde also bei 30 Euro Dienstleistung 36 Euro bedeuten, und das ist am Markt nicht durchsetzbar."
Egal wie es bei der anstehenden Preisverleihung ausgehen wird, die Nominierung an sich nimmt das Haarschneider-Team aus Hoyerswerda schon als Ansporn für die nächsten Jahre.
"Hier ist so ein bisschen die Lounge. Ein großes Angebot haben wir, Zeitungen, die auch jede Woche aufgefüllt werden, eine kleine Getränkekarte,..."
Der Salon ist großzügig und hell, die großen Schaufenster zur Straße hin sind zwar transparent, ein breiter blickdichter Streifen auf dem Glas sorgt für die Privatsphäre. Kerzen stehen auf den Fensterbrettern, die Decke über dem Waschbereich ist dunkelrot und hochglänzend lackiert. Hoch über den Köpfen spiegelt sich der benachbarte kleine Bachlauf mit seinen Enten.
"Es sind, denke ich, viele Kleinigkeiten. Es fängt an mit den Öffnungszeiten, jeden Freitag bis 21:00 Uhr, jeden Samstag. Das war vor vier Jahren hier noch wirklich nicht so üblich. Kundenorientierung, also ich denke, ich bin mit meiner Mannschaft wirklich kundenorientiert."
Im Laufe der vergangenen vier Jahre ist der Salon gleichmäßig gewachsen. Jedes Jahr kamen zwei Mitarbeiter dazu, aktuell gibt es zwei Lehrlinge und einen Praktikanten. Alle wissen, die Zufriedenheit der Kunden und vor allem der Kundinnen ist oberstes Gebot für den Chef:
"Dass sie sich wohlfühlt, dass sie wirklich fühlt: Sie ist zu Gast hier. Es geht um den ganzen Menschen."
Heiko Schneider ist 39 Jahre alt, nicht sehr groß, schlank und hat dunkle, fast schulterlange lockige Haare. Friseur ist sein zweiter Beruf. Zu DDR-Zeiten gelernt hat er Elektronik-Facharbeiter. Heute, so sagt er, ist er Friseur aus Leidenschaft:
"Ich bin Friseur-Unternehmer, und das ist mir eigentlich auch wichtig, weil wirklich diese Sachen, die man unternimmt, das Wichtige sind. Viele haben gesagt: Geh' nach Bautzen, geh' nach Dresden. Aber auch hier gibt es ja genug Leute, die gute Friseurdienstleistungen haben wollen, und die ein angenehmes Ambiente haben wollen. Also, für mich stand das nicht an, nach Bautzen oder Dresden zu gehen. Für mich war klar, ich gehe nach Hoyerswerda."
Zehn Jahre lang arbeitete Heiko Schneider im Salon seiner Mutter, wenige Kilometer von Hoyerswerda entfernt. Im Frühjahr 2004 verließ er den Salon, um sich selbstständig zu machen. Mit zwei Mitarbeiterinnen ging es los.
"Hallo, ich bin die Katie, ich arbeite hier seit dreieinhalb Jahren. Gleich nach meiner Lehre hat mich der Herr Schneider gefragt. Den hatte ich in der Ausbildung kennengelernt. Und da hat er mir gesagt, dass er einen Laden aufmacht und ob ich hier arbeiten möchte. Das hat auch gleich super funktioniert, ich habe es nicht bereut. Ich bin als Dritte in das Team eingestiegen."
Die 23-jährige Katie hat gerade auf Geheiß ihres Chefs einen mehrwöchigen Fortbildungskurs in der Schweiz absolviert. Kein Ausnahmefall in diesem Salon, alle Mitarbeiterinnen werden regelmäßig weitergebildet. Zum einen sollen die Fertigkeiten und Schnitttechniken verbessert, zum anderen neue Stilrichtungen und Frisuren ausprobiert und getestet werden.
Heiko Schneider verlangt hohe Qualität, zugleich will er sein Personal auch motivieren. Der Fachkräftemangel, so sagt er, sei in Hoyerswerda in seiner Branche schon zu spüren. Und er will seine Mitarbeiterinnen halten, also finanziert er rund zehn Seminare pro Jahr für mehrere tausend Euro.
"Ich bin ein Fan von Weiterbildung! Teilweise holen wir hochkarätige Fachkräfte hierher und wir fahren aber auch - letztes Jahr London das erste Mal, mit zwei Mitarbeiterinnen, Wien mit vier Mitarbeiterinnen und Düsseldorf – zu allem, was so die große nationale und auch internationale Szene zu bieten hat."
Nahezu alle Friseusen in seinem Salon seien gut ausgelastet, sagt Heiko Schneider. Er zahle über Tarif, und das sei nicht schwer, schließlich liege dieser in Sachsen bei 4,75 pro Stunde. Nicht gerade sozialverträglich findet er das. Ihm sei wichtig, dass seine Angestellten von ihren Löhnen leben können und eine Zukunft am Ort haben, einen Mindestlohn lehnt er allerdings ab.
"Mindestlohn 7,50 pro Stunde würde eine Preiserhöhung von 20 Prozent bedeuten. Das wissen auch die Mitarbeiter, würde also bei 30 Euro Dienstleistung 36 Euro bedeuten, und das ist am Markt nicht durchsetzbar."
Egal wie es bei der anstehenden Preisverleihung ausgehen wird, die Nominierung an sich nimmt das Haarschneider-Team aus Hoyerswerda schon als Ansporn für die nächsten Jahre.