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Mit dem Kopf durch das Band

Er wollte immer zum Rundfunk. Doch als er sich 1952 beim damaligen NWDR bewarb, wurde er abgelehnt. Was viele als Niederlage abgebucht und vergessen hätten, gab Hermann Hoffmann erst den richtigen Ansporn.

Von Ralf Bei der Kellen |
    Wenn er nicht zum Radio durfte - dann musste er es eben selbst machen. 1955 bastelte er sich in Celle einen Schwarzsender und beglückte neun Monate lang sein Publikum mit Reportagen, Liedern, Sketchen. Zwar wurde er geortet und verurteilt - aber nun war der WDR aufmerksam geworden und sendete von 1962 an viele Jahre lang, was Hoffmann im eigenen Studio produzierte.

    Sendungen wie "Eine kleine Dachkammermusik", "Die Shit-Parade" oder "Polit-Klimbimm" etablierten eine ganz eigene Form der Radiokomik. Manche halten Hoffmann, der 1997 im Alter von 69 Jahren starb, daher gar für den Erfinder des Genres Radiocomedy - doch das ist nur die halbe Wahrheit. Die "Querköpfe" erzählen die Geschichte eines (fast) vergessenen Humorpioniers.