Beim Design alltäglicher Gebrauchsgegenstände weichen Form und Funktion oft stark voneinander ab. Die Form folgt nicht der Funktion, das gilt auch für bildgebende Verfahren in der Nuklearmedizin. Die bekannte Computertomographie (CT) stellt die Form von Körperorganen dar, die Positronenemissionstomographie (PET) dagegen die inneren Stoffwechselvorgänge. Beispiel: Das Bild des Gehirn eines Toten, aufgenommen mit CT, zeigt immer noch scharfe, brillante Konturen. Bei einer PET-Aufnahme ist nur eine unförmige schwarze Masse zu sehen. Der Grund: Im toten Gehirn ist die Morphologie, sind die Formen zwar noch vorhanden, aber funktionell tut sich nichts mehr.
CT zeigt die Form, die anatomische Struktur im Körperinneren,
sagt Professor Gustav von Schulthess von der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsspital Zürich. Sie liefere jedoch keine umfassenden Informationen über die tatsächliche Krankheit. Erstmals haben Forscher nun beide Techniken in einem Gerät fusioniert: in der sogenannten PET-CT. Schulthess:
Letztlich ist das Zusammenfügen dieser beiden Verfahren sehr synergistisch. Was für den Patienten sehr relevant ist, ist die Tatsache, dass die PET-Untersuchung uns oft hilft, die Befunde gut zu identifizieren und damit sicherzustellen, dass man beim Patienten möglichst nichts verpasst, während die Verfahren wie die Computertomographie uns erlauben, genau zuzuordnen, wo eben ein Krankheitsherd ist. Und es ist zum Beispiel absolut entscheidend, ob man zum Beispiel einen Krankheitsherd in der Leber hat, oder gerade neben dran.
PET- CT hat entscheidende Vorteile für Krebspatienten. Diese können oft lebensrettend sein, sagt der Schweizer Nuklearmediziner. PET liefert Informationen aus dem Tumor. CT zeigt exakt, wo genau diese Informationen herkommen.
Ich kann Ihnen das Beispiel des Lungenkrebses geben, der eben der häufigste Krebs beim Mann ist und bei der Frau eine große Aufholjagd macht. Da weiß man, dass, wenn der Tumor auf einen Lungenflügel beschränkt ist und Lymphknoten nur auf dieser Seite befallen sind, dann kann man diesen Patienten chirurgisch angehen und hat eine substanzielle Chance, den Patienten auf diese Art und Weise zu heilen.
Vor zwei Jahren wurde in der Klinik von Gustav von Schulthess der weltweit erste fusionierte PET-CT-Scanner aufgestellt – ein sogenanntes 'Two-in-One-Gerät' also. Ein hochleistungsfähiger Rechner verrechnet die Informationen beider Aufnahmen und kombiniert sie zu einem Bild. Dieses zeigt nicht nur die charakteristischen Flecken, mit denen sich Krebs in PET verrät, sondern auch die anatomischen Strukturen der CT. Diese werden der PET-Aufnahme wie eine Art dreidimensionale Landkarte hinterlegt. Ein PET-CT-Bild ist mehr als die Summe zweier Einzelaufnahmen, meint der Schweizer Forscher. Werden unnötige Operationen vermieden, ist das Verfahren auch kostengünstig. Das neue Gerät hat sich bewährt, und in ganz Europa sind nun entsprechende Apparaturen zu sehen – vorerst nur an den ganz großen Zentren. Schulthess:
Wir müssen uns auch immer überlegen, wie können wir die Kosten im Griff behalten? Und in einer solchen Situation, wo man eben sagen kann: Wir können verhindern, dass eine unnötige Operation durchgeführt wird, ist das Resultat natürlich auch eine substanzielle Einsparung von Kosten. Wir wollen ja am Patienten nur medizinische Handlungen vornehmen, die wirklich auch etwas für die Gesundheit des Patienten bringen.
PET-CT gebe auch frühzeitig Informationen, ob eine Chemotherapie wirkt, beispielsweise beim bösartigen Lymphknotenkrebs, konstatiert Ludger Dinkelborg, Forschungsleiter für Radiopharmaka bei Schering, Berlin:
Wir kommen aus der morphologischen Darstellung. Und was wir dazu gewinnen, ist die funktionelle Darstellung. Also diese biochemischen, frühen Veränderungen können wir zeigen. Wie wir gesehen haben, ist eine neue Revolution im Gange. Die beiden werden jetzt plötzlich zusammengelegt. Früher habe ich immer gekämpft. Ich habe gesagt: 'Naja, wir können viel früher erkennen, aber die Auflösung ist nicht gut.' Und meine Kollegen aus der Forschung mit den morphologischen Verfahren haben gesagt: ‚Ja, dafür können wir viel besser auflösen.’ Das war wirklich ein Kampf, der sich jetzt durch die neue Technologie der Fusionsbildgebung, also dass ich die morphologischen Geräten mit den funktionellen Geräten in ein Gerät zusammenlege, ist dieser Kampf vorbei. Der Patient hat heute ein Verfahren, das ihm beides in einer Diagnostik gibt.
CT zeigt die Form, die anatomische Struktur im Körperinneren,
sagt Professor Gustav von Schulthess von der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsspital Zürich. Sie liefere jedoch keine umfassenden Informationen über die tatsächliche Krankheit. Erstmals haben Forscher nun beide Techniken in einem Gerät fusioniert: in der sogenannten PET-CT. Schulthess:
Letztlich ist das Zusammenfügen dieser beiden Verfahren sehr synergistisch. Was für den Patienten sehr relevant ist, ist die Tatsache, dass die PET-Untersuchung uns oft hilft, die Befunde gut zu identifizieren und damit sicherzustellen, dass man beim Patienten möglichst nichts verpasst, während die Verfahren wie die Computertomographie uns erlauben, genau zuzuordnen, wo eben ein Krankheitsherd ist. Und es ist zum Beispiel absolut entscheidend, ob man zum Beispiel einen Krankheitsherd in der Leber hat, oder gerade neben dran.
PET- CT hat entscheidende Vorteile für Krebspatienten. Diese können oft lebensrettend sein, sagt der Schweizer Nuklearmediziner. PET liefert Informationen aus dem Tumor. CT zeigt exakt, wo genau diese Informationen herkommen.
Ich kann Ihnen das Beispiel des Lungenkrebses geben, der eben der häufigste Krebs beim Mann ist und bei der Frau eine große Aufholjagd macht. Da weiß man, dass, wenn der Tumor auf einen Lungenflügel beschränkt ist und Lymphknoten nur auf dieser Seite befallen sind, dann kann man diesen Patienten chirurgisch angehen und hat eine substanzielle Chance, den Patienten auf diese Art und Weise zu heilen.
Vor zwei Jahren wurde in der Klinik von Gustav von Schulthess der weltweit erste fusionierte PET-CT-Scanner aufgestellt – ein sogenanntes 'Two-in-One-Gerät' also. Ein hochleistungsfähiger Rechner verrechnet die Informationen beider Aufnahmen und kombiniert sie zu einem Bild. Dieses zeigt nicht nur die charakteristischen Flecken, mit denen sich Krebs in PET verrät, sondern auch die anatomischen Strukturen der CT. Diese werden der PET-Aufnahme wie eine Art dreidimensionale Landkarte hinterlegt. Ein PET-CT-Bild ist mehr als die Summe zweier Einzelaufnahmen, meint der Schweizer Forscher. Werden unnötige Operationen vermieden, ist das Verfahren auch kostengünstig. Das neue Gerät hat sich bewährt, und in ganz Europa sind nun entsprechende Apparaturen zu sehen – vorerst nur an den ganz großen Zentren. Schulthess:
Wir müssen uns auch immer überlegen, wie können wir die Kosten im Griff behalten? Und in einer solchen Situation, wo man eben sagen kann: Wir können verhindern, dass eine unnötige Operation durchgeführt wird, ist das Resultat natürlich auch eine substanzielle Einsparung von Kosten. Wir wollen ja am Patienten nur medizinische Handlungen vornehmen, die wirklich auch etwas für die Gesundheit des Patienten bringen.
PET-CT gebe auch frühzeitig Informationen, ob eine Chemotherapie wirkt, beispielsweise beim bösartigen Lymphknotenkrebs, konstatiert Ludger Dinkelborg, Forschungsleiter für Radiopharmaka bei Schering, Berlin:
Wir kommen aus der morphologischen Darstellung. Und was wir dazu gewinnen, ist die funktionelle Darstellung. Also diese biochemischen, frühen Veränderungen können wir zeigen. Wie wir gesehen haben, ist eine neue Revolution im Gange. Die beiden werden jetzt plötzlich zusammengelegt. Früher habe ich immer gekämpft. Ich habe gesagt: 'Naja, wir können viel früher erkennen, aber die Auflösung ist nicht gut.' Und meine Kollegen aus der Forschung mit den morphologischen Verfahren haben gesagt: ‚Ja, dafür können wir viel besser auflösen.’ Das war wirklich ein Kampf, der sich jetzt durch die neue Technologie der Fusionsbildgebung, also dass ich die morphologischen Geräten mit den funktionellen Geräten in ein Gerät zusammenlege, ist dieser Kampf vorbei. Der Patient hat heute ein Verfahren, das ihm beides in einer Diagnostik gibt.