An den Wochenenden sind viele S-Bahnen und speziell die Linie 1 voll mit Skiläufern, und wochentags sind wir auch nicht die einzigen. An der Endstation steigt man schon auf dem Bahnsteig auf die Skier und ab geht's. 2.600 Km gespurte Loipen ziehen sich durch die Wälder rund um Oslo. Auf den Hauptwegen herrscht Gedränge, selbst Kleinkinder sind auf Vaters Rücken dabei. Ein Stück ab freuen wir uns, wenn wir nach drei bis vier Stunden mal jemanden treffen. Als Langläufer kann man kreuz und quer die Wälder durchstreifen. Berg hoch, Berg runter, über zugefrorene Seen und auf den Loipen am Holmenkollen, auf denen schon Weltmeisterschaften und Olympische Spiele ausgetragen wurden.
Das Wahrzeichen von Oslo, die legendäre Holmenkollen-Schanze, wird gerade abgerissen. Der Neubau an gleicher Stelle soll 2010 fertig sein. Dann kann man wieder von hoch oben den weiten Blick auf Oslo und Fjord genießen.
Obwohl die Stadt ja eher modern aussieht – ist sie etwa 1000 Jahre alt. Die Wikinger nannten sie schon Oslo, doch erst seit 1925 heißt sie auch wieder so. In jedem Jahrhundert ist die Stadt ein mal völlig abgebrannt, zuletzt 1624 - erzählt Agnes.
"Und dann hat der damalige König Christian, das war zur dänischen Zeit, angeordnet, hier um die Festung sollte neu gebaut werden. Und er verlangte, dass man in Stein baute. Diese neue Stadt, die dann um die Festung aufgebaut wurde, nannte man Christiania. Das ist ein wirklich alter Teil, eigentlich das älteste, was wir haben. Das alte Rathaus, das ist von 1641."
Neben diesem alten Rathaus steht noch einiges von damals, nicht viel, aber die große Festung Akershus direkt am Wasser.
"Gebaut 1299 als Königssitz damals, später zur Festung gemacht, um 1600, dann kamen auch Kanonen hierher. Und dann war es jahrelang verfallen. Man hat es restauriert und als Eigentum des Staates genutzt. Das ist auf fürs Publikum. Sie kommen nicht in die Büros rein. Aber das Schloss ist zu besichtigen, Sie können das Mausoleum und die Kapelle ansehen. Sie haben einen fantastischen Blick auf den Fjord. Das kann jeder genießen. Auf von morgens um 6.00 bis abends um 9.00 Uhr."
Oslo war eine kleine Provinzstadt, Norwegen gehörte sowieso zu Dänemark, später zu Schweden. Erst nach 1850 entwickelte sich Industrie und wurde schnell eine großzügige Stadt angelegt, viel Jugendstil und klassische Moderne.
Doch 1905 trennte sich Norwegen von Schweden, man wollte einen eigenen König, fand einen dänischen Prinzen, der nach Oslo zog und König Hakon wurde. Deshalb hat das moderne Oslo mitten in der Stadt auch ein Schloss, vor dem mittags die Fell-bemützte Garde zur Wachablösung schreitet. Ein bisschen Mummenschanz, obwohl doch der jetzige König Harald als moderner Mann gilt.
"Das sind wohl Traditionen, die er einfach beibehalten muss. Also ich glaube, wenn man den König selbst fragen würde, ob er das so toll findet ... glaube ich eigentlich nicht. "
Ausdruck des neuen Nationalstolzes wurde das Osloer Rathaus. Für den gewaltigen Bau wurde das vergammelte Hafenviertel abgerissen und 1950 direkt am Fjord das Rathaus eröffnet, nach über 30 Jahren Planungs- und Bauzeit. Jeder kann rein ins Rathaus, kann sich die riesigen Wandgemälde ansehen und den Saal, in dem jeweils im Dezember der Friedensnobelpreis übergeben wird.
Fridjof Nansen ist der norwegische Nationalheld. Seine Expeditionen ins Polareis sind legendär. Er ist nicht - wie geplant - am Nordpool angekommen, trotzdem wurde er gefeiert. Sein Schiff "Fram" steht im eigens dafür eingerichteten Fram-Museum auf der Museumsinsel, ein Stück ab von der Innenstadt. Das Schiff kann man eingehend begucken, viele Bilder und Informationen zu den Expeditionen der "Fram". Gleich daneben ist das Kon-Tiki-Museum.
"Der Norweger Thor Heyerdahl ist ja 1947 mit einem Floß – das Kon-Tiki-Floß – zusammen mit fünf Männern von Peru zu den Polynesischen Inseln gesegelt."
Das wackelige Floß ist zu sehen und auch sein späteres Papyros-Boot "Rah II".
Und wir gehen mit Stefanie ins Wikingerschiff-Museum, auch auf der Museumsinsel. Um 1900 wurden bei Bauarbeiten einige Wikingerschiffe gefunden, die waren als Königsgrab, mit dem toten König, der Königin, vollständig vergraben worden. Die Schiffe sind etwa 20 Meter lang, der Schiffsrumpf flach und breit. Lange vor Kolumbus erreichten Wikinger damit die nordamerikanische Küste.
"Das war Leif Erikson, der um das Jahr 1000 in Neufundland angekommen ist. Das wusste man aber lange Zeit nicht, deshalb hat Kolumbus die Ehre bekommen, weil sich die Wikinger nicht dort niedergelassen haben. "
Das Edvard-Munch-Museum ist mitten in der Stadt. Bilder von Angst und Tod, aber auch stimmungsvolle Landschaften, Sternennacht, Sonnenaufgang über dem Meer. Hin gewischte Zeichnungen neben akkuraten Aktstudien.
Ja, es gibt viel zu sehen in Oslo. Und wenn der Muskelkater weg ist, können wir ja wieder Ski laufen.
"Skilaufen ist unser Nationalsport. Mehr noch, es ist unser Lebensgefühl. Als 1905 die neue Königsfamilie kam, mussten sie Skilaufen lernen, um als Norweger akzeptiert zu werden."
www.visitoslo.com
Das Wahrzeichen von Oslo, die legendäre Holmenkollen-Schanze, wird gerade abgerissen. Der Neubau an gleicher Stelle soll 2010 fertig sein. Dann kann man wieder von hoch oben den weiten Blick auf Oslo und Fjord genießen.
Obwohl die Stadt ja eher modern aussieht – ist sie etwa 1000 Jahre alt. Die Wikinger nannten sie schon Oslo, doch erst seit 1925 heißt sie auch wieder so. In jedem Jahrhundert ist die Stadt ein mal völlig abgebrannt, zuletzt 1624 - erzählt Agnes.
"Und dann hat der damalige König Christian, das war zur dänischen Zeit, angeordnet, hier um die Festung sollte neu gebaut werden. Und er verlangte, dass man in Stein baute. Diese neue Stadt, die dann um die Festung aufgebaut wurde, nannte man Christiania. Das ist ein wirklich alter Teil, eigentlich das älteste, was wir haben. Das alte Rathaus, das ist von 1641."
Neben diesem alten Rathaus steht noch einiges von damals, nicht viel, aber die große Festung Akershus direkt am Wasser.
"Gebaut 1299 als Königssitz damals, später zur Festung gemacht, um 1600, dann kamen auch Kanonen hierher. Und dann war es jahrelang verfallen. Man hat es restauriert und als Eigentum des Staates genutzt. Das ist auf fürs Publikum. Sie kommen nicht in die Büros rein. Aber das Schloss ist zu besichtigen, Sie können das Mausoleum und die Kapelle ansehen. Sie haben einen fantastischen Blick auf den Fjord. Das kann jeder genießen. Auf von morgens um 6.00 bis abends um 9.00 Uhr."
Oslo war eine kleine Provinzstadt, Norwegen gehörte sowieso zu Dänemark, später zu Schweden. Erst nach 1850 entwickelte sich Industrie und wurde schnell eine großzügige Stadt angelegt, viel Jugendstil und klassische Moderne.
Doch 1905 trennte sich Norwegen von Schweden, man wollte einen eigenen König, fand einen dänischen Prinzen, der nach Oslo zog und König Hakon wurde. Deshalb hat das moderne Oslo mitten in der Stadt auch ein Schloss, vor dem mittags die Fell-bemützte Garde zur Wachablösung schreitet. Ein bisschen Mummenschanz, obwohl doch der jetzige König Harald als moderner Mann gilt.
"Das sind wohl Traditionen, die er einfach beibehalten muss. Also ich glaube, wenn man den König selbst fragen würde, ob er das so toll findet ... glaube ich eigentlich nicht. "
Ausdruck des neuen Nationalstolzes wurde das Osloer Rathaus. Für den gewaltigen Bau wurde das vergammelte Hafenviertel abgerissen und 1950 direkt am Fjord das Rathaus eröffnet, nach über 30 Jahren Planungs- und Bauzeit. Jeder kann rein ins Rathaus, kann sich die riesigen Wandgemälde ansehen und den Saal, in dem jeweils im Dezember der Friedensnobelpreis übergeben wird.
Fridjof Nansen ist der norwegische Nationalheld. Seine Expeditionen ins Polareis sind legendär. Er ist nicht - wie geplant - am Nordpool angekommen, trotzdem wurde er gefeiert. Sein Schiff "Fram" steht im eigens dafür eingerichteten Fram-Museum auf der Museumsinsel, ein Stück ab von der Innenstadt. Das Schiff kann man eingehend begucken, viele Bilder und Informationen zu den Expeditionen der "Fram". Gleich daneben ist das Kon-Tiki-Museum.
"Der Norweger Thor Heyerdahl ist ja 1947 mit einem Floß – das Kon-Tiki-Floß – zusammen mit fünf Männern von Peru zu den Polynesischen Inseln gesegelt."
Das wackelige Floß ist zu sehen und auch sein späteres Papyros-Boot "Rah II".
Und wir gehen mit Stefanie ins Wikingerschiff-Museum, auch auf der Museumsinsel. Um 1900 wurden bei Bauarbeiten einige Wikingerschiffe gefunden, die waren als Königsgrab, mit dem toten König, der Königin, vollständig vergraben worden. Die Schiffe sind etwa 20 Meter lang, der Schiffsrumpf flach und breit. Lange vor Kolumbus erreichten Wikinger damit die nordamerikanische Küste.
"Das war Leif Erikson, der um das Jahr 1000 in Neufundland angekommen ist. Das wusste man aber lange Zeit nicht, deshalb hat Kolumbus die Ehre bekommen, weil sich die Wikinger nicht dort niedergelassen haben. "
Das Edvard-Munch-Museum ist mitten in der Stadt. Bilder von Angst und Tod, aber auch stimmungsvolle Landschaften, Sternennacht, Sonnenaufgang über dem Meer. Hin gewischte Zeichnungen neben akkuraten Aktstudien.
Ja, es gibt viel zu sehen in Oslo. Und wenn der Muskelkater weg ist, können wir ja wieder Ski laufen.
"Skilaufen ist unser Nationalsport. Mehr noch, es ist unser Lebensgefühl. Als 1905 die neue Königsfamilie kam, mussten sie Skilaufen lernen, um als Norweger akzeptiert zu werden."
www.visitoslo.com