Quadratisch, praktisch und kreativ - so sieht die neueste Münchner Lösung für das studentische Wohndilemma in der bayerischen Landeshauptstadt aus. Der Wohnwürfel, der ganz offiziell den Namen Micro-Compact-Home trägt, ist ausgeklügelt bis ins allerkleinste Detail - schließlich stehen nur 6,5 Quadratmeter zur Verfügung und das ist eng wie auf einem Segelboot. Aber gerade das war der große Reiz, erinnert sich Veronika Gruber, die als eine von acht Studierenden am Würfeldesign mitgearbeitet hat.
" Das war eine Herausforderung auf 6,5 Quadratmetern wirklich alle Funktionen des täglichen Lebens unter zu bringen und Architekten leben von der Herausforderung.".
Zwei Semester hat sie zusammen mit sechs Mitstudierenden an dem Würfeldesign getüftelt. Herausgekommen ist dabei eine Lösung die tatsächlich kaum Wünsche offen lassen dürfte:
" Wir haben eine vollwertige Küche drin mit Spüle, Kühlschrank, Mikrowelle usw.. Dann haben wir ein wunderschönes, großes Bett mit 1,20 Meter Breite, dass man auch mal zu zweit kuscheln kann.
Es ist natürlich auch die üblichen 2,20 Meter lang. Dann haben wir einen Tisch mit mehreren Sitzgelegenheiten, eine Dusche, ein WC - was das tägliche Leben so braucht. "
Selbst einer zünftigen Einweihungsparty steht nichts im Wege.
" Also wir sind ja schon zu acht oder zehnt dringewesen. Das ist alles eine Sache des Wollens und des Platzfindens. "
Um sämtliche Wohnfunktionen unterzubringen, sind viele der Elemente mobil und bieten Funktionsüberlagerungen. Zum Beispiel lässt sich der Eingangsbereich mit ein paar Handgriffen in eine Duschkabine verwandeln, jede Sitzbank ist zugleich Staukiste und verschiebbar, so dass sich aus ihnen auch ein prima Gästebett bauen lässt. Zu Sitzbank und Tisch muss man hinabsteigen, denn darüber kann man das Hochbett herunterklappen. Jedes Ding hat in dem Kubus seinen Platz und damit ist er der ideale Raum für ordentliche Naturen, sagt Professor Lydia Haack, die gemeinsam mit ihrem Kollegen John Höpfner und Richard Horden das Projekt an der TU betreut hat.
" Aber es ist auch etwas für unordentliche Menschen, weil unser Raumkonzept sieht ja vor, dass ich z.B. im Schlafzimmer mein Bettzeug liegen lassen kann und das war gerade ein Anlass, dass man nicht nur diszipliniert sein muss, sondern, dass man sein kann wie man im wirklichen Leben ist - alles schnell mal liegen lassen kann (und deshalb kann ich diese Raumzonen parallel bespielen, aber ich kann auch diszipliniert sein und mein Raumvolumen ändern und alles in der Früh herrichten."
Für Thomas Massberg, Leiter des Münchner Studentenwerks und zugleich Bauherr des Zauberwürfels, ist die Mobilität des Würfels seine vielleicht wichtigste Qualität. Denn nicht nur das ganze Innenleben lässt sich den wechselnden Bedürfnissen des Alltags anpassen - das ganze Ding an sich ist mobil wie ein Umzugskarton und mit 3,60 Metern Außenmaß auch transportabel ohne als Schwertransport zu gelten. Damit kann Maßberg die Würfel rollen lassen, wo auch immer sich eine passende Gelegenheit bietet.
"... denn in München ist Baugrund auch weil knapp sehr teuer, aber es gibt immer wieder Grundstücke, die für drei, vier, fünf Jahre freistehen, obwohl sie schon Baurecht haben. "
Mit dem Würfel hat man ein Modell für mobiles und temporäres Wohnen entwickelt, dass für die Münchner Verhältnisse geradezu maßgeschneidert ist, freut sich der Chef des Studentenwerks. Zwar kann diese Lösung keinesfalls den konventionellen Wohnheimbau ersetzen, doch auf eine bestimmte Zielgruppe passt das neue Konzept perfekt.
"Wir haben in München eine bekanntermaßen sehr schwierige Situation für Studierende und wir versuchen auf diese Nachfrage ausschließlich mit der Bereitstellung von Immobilien zu reagieren - Immobilien für eine sehr mobile Gruppe und wir haben erkannt, dass wir es zunehmend mit Studierenden zu tun haben, die gar nicht für mehrere Jahre eine Unterkunft suchen, sondern zum Teil für ein paar Wochen, ein paar Tage auch nur oder nur für ein Semester."
Im Oktober dürfen die ersten Bewohner in die sieben Wohnwürfel an der Studentenstadt einziehen. Normalerweise kostet eine Bude vom Studentenwerk so um die 220 Euro inklusive Nebenkosten. Die ersten Mieter im Würfeldorf kommen allerdings billiger davon. Sie brauchen nur die Betriebkosten zu zahlen, müssen allerdings auch eine kleine Fleißarbeit als Gegenleistung erbringen:
"Ich möchte, dass die ersten Bewohner, die vielleicht ein Semester dort wohnen sollen, Tagebuch führen und wir sozusagen aus dem Härtetest heraus Erkenntnisse für die weitere Gestaltung gewinnen und da leg ich dann Wert drauf, dass das nicht nur Architekturstudenten sind. Ich möchte eine Mischung, um eine breite Erfahrung gewinnen zu können. "
Auch die Designer des Wohnwürfels sind gespannt wie sich ihr Konzept im echten Studentenleben bewähren wird. Und wenn sich jemand dann einen Gartenzwerg vor das minimalistisch-asketische Miniaturbaukunstwerk stellen sollte, kippt man im Fachbereich Architektur an der TU auch nicht gleich in Ohnmacht.
" Der geht dann wie bei Amelie auf Reisen mit dem Compact Home. "
" Das war eine Herausforderung auf 6,5 Quadratmetern wirklich alle Funktionen des täglichen Lebens unter zu bringen und Architekten leben von der Herausforderung.".
Zwei Semester hat sie zusammen mit sechs Mitstudierenden an dem Würfeldesign getüftelt. Herausgekommen ist dabei eine Lösung die tatsächlich kaum Wünsche offen lassen dürfte:
" Wir haben eine vollwertige Küche drin mit Spüle, Kühlschrank, Mikrowelle usw.. Dann haben wir ein wunderschönes, großes Bett mit 1,20 Meter Breite, dass man auch mal zu zweit kuscheln kann.
Es ist natürlich auch die üblichen 2,20 Meter lang. Dann haben wir einen Tisch mit mehreren Sitzgelegenheiten, eine Dusche, ein WC - was das tägliche Leben so braucht. "
Selbst einer zünftigen Einweihungsparty steht nichts im Wege.
" Also wir sind ja schon zu acht oder zehnt dringewesen. Das ist alles eine Sache des Wollens und des Platzfindens. "
Um sämtliche Wohnfunktionen unterzubringen, sind viele der Elemente mobil und bieten Funktionsüberlagerungen. Zum Beispiel lässt sich der Eingangsbereich mit ein paar Handgriffen in eine Duschkabine verwandeln, jede Sitzbank ist zugleich Staukiste und verschiebbar, so dass sich aus ihnen auch ein prima Gästebett bauen lässt. Zu Sitzbank und Tisch muss man hinabsteigen, denn darüber kann man das Hochbett herunterklappen. Jedes Ding hat in dem Kubus seinen Platz und damit ist er der ideale Raum für ordentliche Naturen, sagt Professor Lydia Haack, die gemeinsam mit ihrem Kollegen John Höpfner und Richard Horden das Projekt an der TU betreut hat.
" Aber es ist auch etwas für unordentliche Menschen, weil unser Raumkonzept sieht ja vor, dass ich z.B. im Schlafzimmer mein Bettzeug liegen lassen kann und das war gerade ein Anlass, dass man nicht nur diszipliniert sein muss, sondern, dass man sein kann wie man im wirklichen Leben ist - alles schnell mal liegen lassen kann (und deshalb kann ich diese Raumzonen parallel bespielen, aber ich kann auch diszipliniert sein und mein Raumvolumen ändern und alles in der Früh herrichten."
Für Thomas Massberg, Leiter des Münchner Studentenwerks und zugleich Bauherr des Zauberwürfels, ist die Mobilität des Würfels seine vielleicht wichtigste Qualität. Denn nicht nur das ganze Innenleben lässt sich den wechselnden Bedürfnissen des Alltags anpassen - das ganze Ding an sich ist mobil wie ein Umzugskarton und mit 3,60 Metern Außenmaß auch transportabel ohne als Schwertransport zu gelten. Damit kann Maßberg die Würfel rollen lassen, wo auch immer sich eine passende Gelegenheit bietet.
"... denn in München ist Baugrund auch weil knapp sehr teuer, aber es gibt immer wieder Grundstücke, die für drei, vier, fünf Jahre freistehen, obwohl sie schon Baurecht haben. "
Mit dem Würfel hat man ein Modell für mobiles und temporäres Wohnen entwickelt, dass für die Münchner Verhältnisse geradezu maßgeschneidert ist, freut sich der Chef des Studentenwerks. Zwar kann diese Lösung keinesfalls den konventionellen Wohnheimbau ersetzen, doch auf eine bestimmte Zielgruppe passt das neue Konzept perfekt.
"Wir haben in München eine bekanntermaßen sehr schwierige Situation für Studierende und wir versuchen auf diese Nachfrage ausschließlich mit der Bereitstellung von Immobilien zu reagieren - Immobilien für eine sehr mobile Gruppe und wir haben erkannt, dass wir es zunehmend mit Studierenden zu tun haben, die gar nicht für mehrere Jahre eine Unterkunft suchen, sondern zum Teil für ein paar Wochen, ein paar Tage auch nur oder nur für ein Semester."
Im Oktober dürfen die ersten Bewohner in die sieben Wohnwürfel an der Studentenstadt einziehen. Normalerweise kostet eine Bude vom Studentenwerk so um die 220 Euro inklusive Nebenkosten. Die ersten Mieter im Würfeldorf kommen allerdings billiger davon. Sie brauchen nur die Betriebkosten zu zahlen, müssen allerdings auch eine kleine Fleißarbeit als Gegenleistung erbringen:
"Ich möchte, dass die ersten Bewohner, die vielleicht ein Semester dort wohnen sollen, Tagebuch führen und wir sozusagen aus dem Härtetest heraus Erkenntnisse für die weitere Gestaltung gewinnen und da leg ich dann Wert drauf, dass das nicht nur Architekturstudenten sind. Ich möchte eine Mischung, um eine breite Erfahrung gewinnen zu können. "
Auch die Designer des Wohnwürfels sind gespannt wie sich ihr Konzept im echten Studentenleben bewähren wird. Und wenn sich jemand dann einen Gartenzwerg vor das minimalistisch-asketische Miniaturbaukunstwerk stellen sollte, kippt man im Fachbereich Architektur an der TU auch nicht gleich in Ohnmacht.
" Der geht dann wie bei Amelie auf Reisen mit dem Compact Home. "