Der so genannte Tomatenschwärmer macht nicht nur den namensgebenden Früchten zu schaffen, sondern legt seine Eier auch gerne in wildem Tabak ab. Die so abgesetzten Larven des Schmetterlings bedeuten für die Pflanzen eine ernste Gefahr, der begegnet werden muss. Hilfreich zur Seite steht ihnen dabei die Großaugenwanze, zu deren Leibspeisen unter anderem auch die Larven des Tomatenschwärmers zählen.
"Besonders interessant an dieser Studie ist, dass ein vielseitiger Räuber - die Wanze - einerseits von einer Pflanze gezielt angelockt wurde und auch auf derartige Signale anderer Gewächse entsprechend reagiert", erklärt Andre-Kessler vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena. Bislang galt dies unter Experten als umstritten: Zwar hatten Laborversuche gezeigt, dass eine Pflanze, die von Raupen angeknabbert wird, mit Signalen Raupenfeinde locken kann. Doch ob dieser Ruf nach kräftigen Bodyguards auch im breiten Duftspektrum der wilden Natur funktioniert, bezweifelten Wissenschaftler. Weil die genetisch angepassten und eng miteinander verwandten Laborgewächse auch sehr ähnliche Düfte entwickeln, sei ein schneller Lerneffekt bei den gar nicht so dummen Räubern nicht ganz auszuschließen, so Skeptiker.
"Wir konnten jetzt unter natürlichen Bedingungen zeigen, dass aus der großen Wolke von Chemikalien, die die Pflanze auf den Angriff durch Raupen freisetzt, nur einige spezifische Substanzen ausreichen, um den Feind ihrer Feinde anzuziehen", erklärt der Biologe. Dabei verfolge die Pflanze eine ausgesprochene Doppelstrategie: Einerseits werde Verstärkung herbeigerufen, andererseits erkenne der Tomatenschwärmer an der Duftwolke, dass dort schon die Abwehr angelaufen ist und ein Ablegen von Eiern kaum gute Chancen hat. Doch auch für den Schmetterling besitzt die Duftmarke noch gute Seiten: "Weil die großen Larven der Tomatenschwärmer für ihren Lebenszyklus gleich drei Tabakpflanzen benötigen, kann der Schmetterling so auch unnötige Konkurrenz vermeiden und sich stattdessen eine noch nicht besiedelte Pflanze suchen", so Kessler. Möglicherweise lasse sich das Verfahren auch dazu einsetzen, auf umweltfreundliche Weise Pflanzenschutz zu betreiben.
[Quelle: Hartmut Schade]
"Besonders interessant an dieser Studie ist, dass ein vielseitiger Räuber - die Wanze - einerseits von einer Pflanze gezielt angelockt wurde und auch auf derartige Signale anderer Gewächse entsprechend reagiert", erklärt Andre-Kessler vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena. Bislang galt dies unter Experten als umstritten: Zwar hatten Laborversuche gezeigt, dass eine Pflanze, die von Raupen angeknabbert wird, mit Signalen Raupenfeinde locken kann. Doch ob dieser Ruf nach kräftigen Bodyguards auch im breiten Duftspektrum der wilden Natur funktioniert, bezweifelten Wissenschaftler. Weil die genetisch angepassten und eng miteinander verwandten Laborgewächse auch sehr ähnliche Düfte entwickeln, sei ein schneller Lerneffekt bei den gar nicht so dummen Räubern nicht ganz auszuschließen, so Skeptiker.
"Wir konnten jetzt unter natürlichen Bedingungen zeigen, dass aus der großen Wolke von Chemikalien, die die Pflanze auf den Angriff durch Raupen freisetzt, nur einige spezifische Substanzen ausreichen, um den Feind ihrer Feinde anzuziehen", erklärt der Biologe. Dabei verfolge die Pflanze eine ausgesprochene Doppelstrategie: Einerseits werde Verstärkung herbeigerufen, andererseits erkenne der Tomatenschwärmer an der Duftwolke, dass dort schon die Abwehr angelaufen ist und ein Ablegen von Eiern kaum gute Chancen hat. Doch auch für den Schmetterling besitzt die Duftmarke noch gute Seiten: "Weil die großen Larven der Tomatenschwärmer für ihren Lebenszyklus gleich drei Tabakpflanzen benötigen, kann der Schmetterling so auch unnötige Konkurrenz vermeiden und sich stattdessen eine noch nicht besiedelte Pflanze suchen", so Kessler. Möglicherweise lasse sich das Verfahren auch dazu einsetzen, auf umweltfreundliche Weise Pflanzenschutz zu betreiben.
[Quelle: Hartmut Schade]