"Such!"
Am Anfang kommt immer der Ball. Ein paarmal lässt der Baubiologe Johannes May den gräulichen Gummiball auf dem Zimmerboden aufprallen. Unruhig wartet seine belgische Schäferhündin Sally vor dem Zimmer auf ihren Einsatz. Dann geht es los: Mit einem Satz ist die quirlige Hündin im Zimmer, rennt von einer Ecke in die nächste, riecht hinter dem Heizkörper, unter dem Bett, im Schrank. In einer Ecke wird sie fündig und fängt an wie wild zu kratzen:
"Also hier in der Ecke und da ein bisschen in der Fuge. Hier hinten ist ein Riss im Silikon, da kann es sein, dass da Feuchtigkeit reingekommen ist. Also auf jeden Fall sollten die Fugen abgedichtet werden.""
In einem Einfamilienheim bei Landshut stehen der Baubiologe und Architekt Johannes May und die Besitzerin im Untergeschoss. Dort wohnt der älteste Sohn, arbeitet am Schreibtisch, duscht im Bad. In den ausgebauten Kellerräumen hatte sich im Sommer ein unangenehmer Geruch bemerkbar gemacht, dann kamen die ersten Flecken:
"Die grauen Flecken haben wir natürlich weggewischt, es sieht jetzt auch nicht mehr nach Schimmel aus, aber ich war mir einfach unsicher, weil dieser Geruch manchmal da ist und mein Sohn nicht gern lüftet und deswegen haben wir uns einen Fachmann geholt."
Diese Expertin heißt Sally, eine belgische Schäferhündin, drei Jahre alt, wohnhaft in Bad Wörishofen, im Allgäu. Sieben Monate lang wurde sie in einem österreichischen Hundezentrum ausgebildet. Bekam Geruchsproben unterschiedlicher Schimmelsporen unter die Nase. Seit anderthalb Jahren riecht die rastlose Hundedame für den Baubiologen Johannes May in Privathäusern, in Großraumbüros und Kellern. Regelmäßig lernt sie neue Geruchsproben aus einem Berliner Labor für Umweltmykologie kennen. Auch für Schimmelspürhunde ist die Arbeit nicht einfach:
"Also das ist ein Problem für den Hund, im Gegensatz zu Sprengstoff oder Drogen: Schimmel stinkt. Das ist für einen Hund enorm schwer in dieser riesigen Duftwolke festzustellen, wo kommt der Geruch jetzt genau her. Aber das ist das Training. Dass der Hund genau anzeigt, wo der Geruch am stärksten ist."
Ob hinter dem Heizkörper oder unterm Bett – ein Schimmelspürhund kann Schimmel besser lokalisieren als die herkömmliche Raumluftanalyse. Mit Kratzen, zur Not auch mit Hundehausschuhen, zeigt er die betroffenen Stellen. Selbst Schimmel an der Zimmerdecke ist kein Problem, so der Baubiologe:
"Wenn es jetzt von oben käme, würde sie jetzt auch nach oben schauen und hochspringen und würde schauen, wo kommt der Geruch her. Sie kann ihn dann nicht genau lokalisieren, da müsst ich ihr eine Leiter geben, aber ich weiß dann zumindest, ich sollte auch oben aufpassen, ob da irgendwo was sein kann."
Zeigt Sally in einer Zimmerecke unsichtbaren Schimmel an, dann misst ihr Herrchen, der Baubiologe, die Stellen noch einmal nach. Oft sind es tückische Wärmebrücken, an denen die Zimmerluft kondensiert, weil es an der Innenwand besonders kalt ist.
Mit ihrem ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb eignet Sally sich besonders als Schimmelspürhund. Der graue Gummiball, den Johannes May vor jedem Suchvorgang einsetzt, ist ihr Lieblingsspielzeug, für das sie alles tut. Rund 10.000 bis 15.000 Euro kostet so ein Schimmelspürhund, in Regensburg, Heilbronn und in Nordrhein-Westfalen werden die Spezialtiere ausgebildet, bislang noch ohne offizielle Kontrolle. Ab Mitte November soll es für die rund 20 Schimmelhunde in Deutschland aber eine Zertifizierung geben. Denn vom Einsatz eines Schimmelhundes hängt viel ab. Sollte der Vierbeiner sich irren, kann das ganz schnell gesundheitliche Folgen haben. Der Besitzerin des Landshuter Einfamilienhauses empfiehlt der Experte schließlich eine normale Schimmelsanierung sowie den Einbau einer dezentralen Lüftung für rund 1000 Euro. Die Kundin ist zufrieden. Die Schimmelspürhündin Sally kaut derweil eifrig auf ihrem Gummiball herum:
"Ich glaube der Sally hat es Spaß gemacht, man hat da keinen Zwang erkennen können. Ich bin mir da jetzt sehr sicher, dass es stimmt. Sie hat so konkrete Kratzanzeichen gemacht, dass ich mir sicher bin, dass es stimmt."
Am Anfang kommt immer der Ball. Ein paarmal lässt der Baubiologe Johannes May den gräulichen Gummiball auf dem Zimmerboden aufprallen. Unruhig wartet seine belgische Schäferhündin Sally vor dem Zimmer auf ihren Einsatz. Dann geht es los: Mit einem Satz ist die quirlige Hündin im Zimmer, rennt von einer Ecke in die nächste, riecht hinter dem Heizkörper, unter dem Bett, im Schrank. In einer Ecke wird sie fündig und fängt an wie wild zu kratzen:
"Also hier in der Ecke und da ein bisschen in der Fuge. Hier hinten ist ein Riss im Silikon, da kann es sein, dass da Feuchtigkeit reingekommen ist. Also auf jeden Fall sollten die Fugen abgedichtet werden.""
In einem Einfamilienheim bei Landshut stehen der Baubiologe und Architekt Johannes May und die Besitzerin im Untergeschoss. Dort wohnt der älteste Sohn, arbeitet am Schreibtisch, duscht im Bad. In den ausgebauten Kellerräumen hatte sich im Sommer ein unangenehmer Geruch bemerkbar gemacht, dann kamen die ersten Flecken:
"Die grauen Flecken haben wir natürlich weggewischt, es sieht jetzt auch nicht mehr nach Schimmel aus, aber ich war mir einfach unsicher, weil dieser Geruch manchmal da ist und mein Sohn nicht gern lüftet und deswegen haben wir uns einen Fachmann geholt."
Diese Expertin heißt Sally, eine belgische Schäferhündin, drei Jahre alt, wohnhaft in Bad Wörishofen, im Allgäu. Sieben Monate lang wurde sie in einem österreichischen Hundezentrum ausgebildet. Bekam Geruchsproben unterschiedlicher Schimmelsporen unter die Nase. Seit anderthalb Jahren riecht die rastlose Hundedame für den Baubiologen Johannes May in Privathäusern, in Großraumbüros und Kellern. Regelmäßig lernt sie neue Geruchsproben aus einem Berliner Labor für Umweltmykologie kennen. Auch für Schimmelspürhunde ist die Arbeit nicht einfach:
"Also das ist ein Problem für den Hund, im Gegensatz zu Sprengstoff oder Drogen: Schimmel stinkt. Das ist für einen Hund enorm schwer in dieser riesigen Duftwolke festzustellen, wo kommt der Geruch jetzt genau her. Aber das ist das Training. Dass der Hund genau anzeigt, wo der Geruch am stärksten ist."
Ob hinter dem Heizkörper oder unterm Bett – ein Schimmelspürhund kann Schimmel besser lokalisieren als die herkömmliche Raumluftanalyse. Mit Kratzen, zur Not auch mit Hundehausschuhen, zeigt er die betroffenen Stellen. Selbst Schimmel an der Zimmerdecke ist kein Problem, so der Baubiologe:
"Wenn es jetzt von oben käme, würde sie jetzt auch nach oben schauen und hochspringen und würde schauen, wo kommt der Geruch her. Sie kann ihn dann nicht genau lokalisieren, da müsst ich ihr eine Leiter geben, aber ich weiß dann zumindest, ich sollte auch oben aufpassen, ob da irgendwo was sein kann."
Zeigt Sally in einer Zimmerecke unsichtbaren Schimmel an, dann misst ihr Herrchen, der Baubiologe, die Stellen noch einmal nach. Oft sind es tückische Wärmebrücken, an denen die Zimmerluft kondensiert, weil es an der Innenwand besonders kalt ist.
Mit ihrem ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb eignet Sally sich besonders als Schimmelspürhund. Der graue Gummiball, den Johannes May vor jedem Suchvorgang einsetzt, ist ihr Lieblingsspielzeug, für das sie alles tut. Rund 10.000 bis 15.000 Euro kostet so ein Schimmelspürhund, in Regensburg, Heilbronn und in Nordrhein-Westfalen werden die Spezialtiere ausgebildet, bislang noch ohne offizielle Kontrolle. Ab Mitte November soll es für die rund 20 Schimmelhunde in Deutschland aber eine Zertifizierung geben. Denn vom Einsatz eines Schimmelhundes hängt viel ab. Sollte der Vierbeiner sich irren, kann das ganz schnell gesundheitliche Folgen haben. Der Besitzerin des Landshuter Einfamilienhauses empfiehlt der Experte schließlich eine normale Schimmelsanierung sowie den Einbau einer dezentralen Lüftung für rund 1000 Euro. Die Kundin ist zufrieden. Die Schimmelspürhündin Sally kaut derweil eifrig auf ihrem Gummiball herum:
"Ich glaube der Sally hat es Spaß gemacht, man hat da keinen Zwang erkennen können. Ich bin mir da jetzt sehr sicher, dass es stimmt. Sie hat so konkrete Kratzanzeichen gemacht, dass ich mir sicher bin, dass es stimmt."