Minensucher leben gefährlich. Ausgestattet mit Suchhunden, Stochernadeln und Metalldetektoren gehen sie Schritt für Schritt die verdächtigen Flächen ab. Christina Müller hat die gefährliche Arbeit in Afghanistan beobachtet. Ihr kamen Zweifel, ob wirklich immer die passenden Detektoren benutzt wurden. Jetzt entwickelt die Physikerin an der Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin ein Testverfahren für die Geräte.
Dann haben wir uns erkundigt, welches die Minen sind, die am meisten verbreitet sind in Kroatien. Die haben wir systematisch verteilt und vergraben. Dann wurden acht erfahrene Minensucher angeheuert, die ihre verschiedenen Geräte benutzen und einstellen sollten, um die Minen zu suchen. Das erste, was wir entdeckt haben ist, dass das Training, das die Minensucher vorher haben, einen ganz großen Einfluss hat.
Für den ersten Versuch gab es nur eine halbtägige Einweisung durch den Suchgeräte-Hersteller. Für den zweiten Versuch wurde dann zwei Tage an verschiedenen Minenattrappen trainiert. Allein dadurch stieg die Erfolgsrate um zehn Prozent. Die Minensucher mussten lernen, richtige und falsche Alarmgeräusche zu unterscheiden. Die Warntöne ändern sich nämlich bei allen Metallobjekten im Boden ein wenig anders, je nach ihrem Einfluss auf elektromagnetische Felder. Die werden von Spulen am Fuß des besenförmigen Suchgeräts erzeugt und wieder detektiert. In Sandböden mag die Technik noch gut funktionieren, doch zum Beispiel in Kroatien ist die Umgebung schwieriger.
Insbesondere haben wir ein Problem ausfindig gemacht, dass in magnetischen Böden, im Bauxit dann diese Findungsrate nur 70 Prozent war, auch für Minen die nur fünf Zentimeter tief vergraben waren. Und jetzt wird gesagt, jetzt muss bis 20 Zentimeter geräumt werden. Wenn man mit den Detektoren voran geht, die wir getestet haben, ist das nicht möglich. Da ist ab zehn Zentimeter Schluss.
Zur Verbesserung der Geräte gibt das Bundesforschungsministerium in den nächsten drei Jahren 4,5 Millionen Euro aus. Statt ganz neue Technologien zu entwickeln, sollen die existierenden Metalldetektoren mit neuen Methoden der Signalverarbeitung empfindlicher und spezifischer gemacht werden. Momentan führen schlechte Bodeneigenschaften, vor allem Leitfähigkeit und Magnetisierbarkeit, zu Störsignalen. Thomas Wonik vom Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben in Hannover:
Wir werden geophysikalische Methoden verwenden an der Erdoberfläche, was für diese geringen Eindringtiefen auch ein neuer Ansatz ist. Ein wichtiges Ziel ist, herauszufinden, wie schnell ändern sich die physikalischen Eigenschaften innerhalb des Bodens. Weil wir nicht davon ausgehen können, dass die physikalischen Eigenschaften bis in 30 Zentimetern Tiefe konstant sind.
Die Ergebnisse fließen in mathematische Modelle ein, die in Zukunft aus den Signalen des Metalldetektors die Form der Körper errechnen sollen, und das auch in schwierigen Böden. Das Minensuchgerät soll dann nicht mehr nur ein akustische Warnsignal liefern, sondern sogar eine Art Bild des gefundenen Objektes. Mit einer anderen Technik, dem Bodenradar, funktioniert diese Bildgebung zumindest im Test schon. Statt wie auf Flughäfen die Luft mit elektromagnetischen Wellen abzutasten, lenken Geräteentwickler die Strahlen in die Erde. Alexander Yarovoy am Forschungszentrum für Telekommunikation und Radar in Delft, Holland, benutzt dazu speziell geformte Antennen:
Unser System bestimmt nicht nur Form und Größe des Objekts, sondern auch die so genannte dielektrische Permeabilität. Das kann später benutzt werden, um Steine von Landminen zu unterscheiden. Und das ist der Hauptunterschied zu den kommerziell erhältlichen Bodenradar Systemen.
Doch - so schätzt Alexander Yarovoy - ist dieses Verfahren frühestens in sechs Jahren einsetzbar. Außerdem haben sich auch bereits existierende Bodenradargeräte in der Praxis nicht durchgesetzt. Diese Geräte sind teuer und bei nassen Böden problematisch. Und Praktiker benutzen sowieso oft lieber vertraute Technik - die Metalldetektoren, die hoffentlich bald verbessert sein werden.
Dann haben wir uns erkundigt, welches die Minen sind, die am meisten verbreitet sind in Kroatien. Die haben wir systematisch verteilt und vergraben. Dann wurden acht erfahrene Minensucher angeheuert, die ihre verschiedenen Geräte benutzen und einstellen sollten, um die Minen zu suchen. Das erste, was wir entdeckt haben ist, dass das Training, das die Minensucher vorher haben, einen ganz großen Einfluss hat.
Für den ersten Versuch gab es nur eine halbtägige Einweisung durch den Suchgeräte-Hersteller. Für den zweiten Versuch wurde dann zwei Tage an verschiedenen Minenattrappen trainiert. Allein dadurch stieg die Erfolgsrate um zehn Prozent. Die Minensucher mussten lernen, richtige und falsche Alarmgeräusche zu unterscheiden. Die Warntöne ändern sich nämlich bei allen Metallobjekten im Boden ein wenig anders, je nach ihrem Einfluss auf elektromagnetische Felder. Die werden von Spulen am Fuß des besenförmigen Suchgeräts erzeugt und wieder detektiert. In Sandböden mag die Technik noch gut funktionieren, doch zum Beispiel in Kroatien ist die Umgebung schwieriger.
Insbesondere haben wir ein Problem ausfindig gemacht, dass in magnetischen Böden, im Bauxit dann diese Findungsrate nur 70 Prozent war, auch für Minen die nur fünf Zentimeter tief vergraben waren. Und jetzt wird gesagt, jetzt muss bis 20 Zentimeter geräumt werden. Wenn man mit den Detektoren voran geht, die wir getestet haben, ist das nicht möglich. Da ist ab zehn Zentimeter Schluss.
Zur Verbesserung der Geräte gibt das Bundesforschungsministerium in den nächsten drei Jahren 4,5 Millionen Euro aus. Statt ganz neue Technologien zu entwickeln, sollen die existierenden Metalldetektoren mit neuen Methoden der Signalverarbeitung empfindlicher und spezifischer gemacht werden. Momentan führen schlechte Bodeneigenschaften, vor allem Leitfähigkeit und Magnetisierbarkeit, zu Störsignalen. Thomas Wonik vom Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben in Hannover:
Wir werden geophysikalische Methoden verwenden an der Erdoberfläche, was für diese geringen Eindringtiefen auch ein neuer Ansatz ist. Ein wichtiges Ziel ist, herauszufinden, wie schnell ändern sich die physikalischen Eigenschaften innerhalb des Bodens. Weil wir nicht davon ausgehen können, dass die physikalischen Eigenschaften bis in 30 Zentimetern Tiefe konstant sind.
Die Ergebnisse fließen in mathematische Modelle ein, die in Zukunft aus den Signalen des Metalldetektors die Form der Körper errechnen sollen, und das auch in schwierigen Böden. Das Minensuchgerät soll dann nicht mehr nur ein akustische Warnsignal liefern, sondern sogar eine Art Bild des gefundenen Objektes. Mit einer anderen Technik, dem Bodenradar, funktioniert diese Bildgebung zumindest im Test schon. Statt wie auf Flughäfen die Luft mit elektromagnetischen Wellen abzutasten, lenken Geräteentwickler die Strahlen in die Erde. Alexander Yarovoy am Forschungszentrum für Telekommunikation und Radar in Delft, Holland, benutzt dazu speziell geformte Antennen:
Unser System bestimmt nicht nur Form und Größe des Objekts, sondern auch die so genannte dielektrische Permeabilität. Das kann später benutzt werden, um Steine von Landminen zu unterscheiden. Und das ist der Hauptunterschied zu den kommerziell erhältlichen Bodenradar Systemen.
Doch - so schätzt Alexander Yarovoy - ist dieses Verfahren frühestens in sechs Jahren einsetzbar. Außerdem haben sich auch bereits existierende Bodenradargeräte in der Praxis nicht durchgesetzt. Diese Geräte sind teuer und bei nassen Böden problematisch. Und Praktiker benutzen sowieso oft lieber vertraute Technik - die Metalldetektoren, die hoffentlich bald verbessert sein werden.