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Mit Kontinuität zu Olympia-Gold?

Drei WM-Titel in Folge, seit 30 Rennen ungeschlagen: Der Deutschland-Achter ist in London das Boot, das es zu schlagen gilt. Mit der Bekanntgabe der Besetzung hat für das Flaggschiff im Deutschen Ruderverband die heiße Phase der Olympia-Vorbereitung begonnen.

Von Philipp May | 20.04.2012
    Aufstellung zum Mannschafts-Foto: Der Deutschland-Achter für London steht. Und ist fast identisch mit dem Weltmeisterboot vom vergangenen Jahr. 20 Athleten haben über den Winter um einen der begehrten acht Plätze gekämpft, doch am Ende schaffte lediglich der Mannheimer Filip Adamski den Sprung neu ins DRV-Flaggschiff. Für ihn nahm Bundestrainer Ralf Holtmeyer Gregor Hauffe aus dem Boot, immerhin bei allen drei WM-Titeln seit 2009 dabei.

    "Filip Adamski hat jetzt noch mal im Olympiawinter einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Und bei ähnlichen Faktoren im Vergleich von Kleinbootleistung und technischer Fähigkeit im Großboot gibt einfach der physische Unterschied den Ausschlag."

    Und physisch habe seine Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr nochmals zugelegt, sagt Holtmeyer. Eine Kampfansage an die Konkurrenz. Denn seit dem Desaster mit dem letzten Platz bei den Spielen in Peking ist der Deutschland-Achter ungeschlagen. 30 Rennen - 300 Siege stehen seit Olympia 2008 zu Buche. Das Ziel für London kann also nur Gold sein. Und dennoch: der Bundestrainer sieht als Favoriten die Briten, die im Olympiajahr ihr Boot gleich auf drei Positionen verstärkt haben.

    "Vom Eingefahrensein, vom Technischen haben wir vielleicht einen kleinen Vorteil. Aber letztes Jahr waren die Briten Vizeweltmeister und einfach, wenn man jetzt die personellen Möglichkeiten noch sieht und dann die Wettkämpfe im eigenen Land, ist das einfach für mich eine ganz nüchterne Rechenaufgabe."

    Dennoch: Olympisches Gold scheint erstmals seit 1988 in Seoul wieder in Griffweite für den Deutschland-Achter. Ein großer Fingerzeig dafür wird das erste Weltcuprennen der Saison Anfang Mai in Belgrad sein. Erfahrungsgemäß rückt die internationale Elite im Olympiajahr wieder enger zusammen. Für den deutschen Schlagmann Kristof Wilke hätte der Ausbau der Serie auf 31 Siege dementsprechend Signalwirkung:

    "Da gilt es dann wirklich, zu schauen, wo man international noch steht, bestmöglich natürlich, die Konkurrenz irgendwo zu schocken, also zu zeigen, dass wir nach wie vor vorne sind. Aber wichtig ist, dass wir in London bestmöglich vorbereitet an den Start gehen und dort mindestens zwei Rennen Vollgas geben."