RNA Interferenz, so nennt sich der Shootingstar auf dem Feld der Biotechnologie. Dahinter verbirgt sich ein uralter Verteidigungsmechanismus der Zellen gegen die Infektion durch Viren. Die Forscher haben in den letzen zwei Jahren gelernt, sich diesen Weg zunutze zu machen, um Gene in einer lebenden Zelle ganz nach Belieben abzuschalten. Wenn sie etwa das Gen für ein Hormon blockieren wollen, dann spielen sie der Zelle sozusagen vor, dass sie von diesem Gen, wie von einem Virus, infiziert würde. Die Zelle verteidigt sich und legt dabei ihr eigenes Hormongen lahm. Das scheinbare Virus besteht aus einem chemischen Verwandten der Erbsubstanz, der RNA, deshalb nennt sich die Technik RNA-Interferenz. Sie erobert rund um die Welt die Laboratorien, auch das von Professor Thomas Meyer am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie.
Wir sind aus wissenschaftlichen Aspekten schon sehr frühzeitig auf das Feld der RNA-Interferenz gestoßen, und haben das im Labor eingesetzt und haben gesehen, das ist einen ganz wunderbare Technik die uns in viele Bereichen weiterhilft.
Zunächst in der Grundlagenforschung. Dank der RNA-Interferenz gelingt es den Infektionsforschern, gezielt Gene der Immunantwort auszuschalten, um so herauszufinden, für welche Aufgabe sie zuständig sind. Das liefert wichtige Erkenntnisse. Thomas Meyer will aber weitergehen und die RNA-Interferenz reif für die klinische Anwendung machen. In den nächsten vier Jahren wird er dieses Ziel zusammen mit Kollegen aus ganz Europa verfolgen. "Right" nennt sich der Forscherverbund, das englische Kürzel steht für "RNA Interferenz Technologie als Medikament für Menschen". Mit den kleinen RNA Molekülen wollen die Wissenschaftler Krebsgene blockieren, bestimmte Formen der Nervenzerstörung aufhalten und vor allem Infektionen besiegen. Zum Beispiel Bakterien, die sich im Inneren von Zellen vor dem Immunsystem und auch vor Antibiotika verbergen können. Wie das geht, hat Thomas Meyer schon am Beispiel der Chlamydien gezeigt. Diese Bakterien präsentieren den Körperzellen des Patienten sozusagen einen gefälschten Pass und werden dann regelrecht ins Innere der Zellen hereingeholt. Mit Hilfe der RNA-Interferenz läßt sich eines der daran beteiligten Gene blockieren und diese allzu offene Grenze wieder schließen. Meyer:
Und damit kann man und das können wir im Reagenzglas zeigen auch Infektion verhindern. Bakterien können dann zum Beispiel, wenn bestimmte zelluläre Funktionen in der Zelle fehlen, nicht mehr in die Zelle eindringen, sich nicht mehr vermehren. Das gelingt im Reagenzglas, und worauf wir abzielen, dass wir solche zugegebenermaßen noch recht anspruchsvolle Technologien, dass man die vielleicht doch auf Bereiche anwenden kann, wo die normale Antibiotikabehandlung nicht immer zum gewünschten Erfolg führt, zum Beispiel bei schweren chronischen Infektionen.
An der Weiterentwicklung werden viele verschiedene Disziplinen mitwirken. Experten für Tiermodelle menschlicher Krankheiten, Mediziner aber auch Chemiker. Deren Beitrag ist für die Anwendung der RNA-Interferenz in der klinischen Praxis besonders wichtig. Die kleinen Moleküle lassen sich zwar in der Zellkultur problemlos verabreichen, im Körper eines Tieres oder eines Menschen aber werden sie schnell beseitigt, erläutert Thomas Meyer.
Dort gibt es vor allem die Probleme der Stabilität, es gibt auch die Probleme der raschen Ausscheidung solcher Moleküle und es gibt die Probleme der effizienten Aufnahme der Moleküle in die Zelle. Diese verschiedenen Problem werden wir nur angehen können, wenn wir diese normalen RNA Moleküle in verschiedene Richtungen modifizieren. Da haben sich unsere Chemiker schon einiges überlegt und schon einiges in petto.
Vier Jahre wird der Forschungsverbund die RNA-Interferenz auf vielen Gebieten vorantreiben können. Ein fertiges Medikament läßt sich in dieser Zeit nicht entwickeln, aber Thomas Meyer ist davon überzeugt, dass er und seine Kollegen am Ende der Förderung durch die EU zumindest einige vielversprechende Kandidaten werden vorweisen können. Dann wird klar sein, ob sich mit einer per RNA Interferenz künstlich vorgegaukelten Vireninfektion tatsächlich auch echte Erreger in die Schranken weisen lassen.
Wir sind aus wissenschaftlichen Aspekten schon sehr frühzeitig auf das Feld der RNA-Interferenz gestoßen, und haben das im Labor eingesetzt und haben gesehen, das ist einen ganz wunderbare Technik die uns in viele Bereichen weiterhilft.
Zunächst in der Grundlagenforschung. Dank der RNA-Interferenz gelingt es den Infektionsforschern, gezielt Gene der Immunantwort auszuschalten, um so herauszufinden, für welche Aufgabe sie zuständig sind. Das liefert wichtige Erkenntnisse. Thomas Meyer will aber weitergehen und die RNA-Interferenz reif für die klinische Anwendung machen. In den nächsten vier Jahren wird er dieses Ziel zusammen mit Kollegen aus ganz Europa verfolgen. "Right" nennt sich der Forscherverbund, das englische Kürzel steht für "RNA Interferenz Technologie als Medikament für Menschen". Mit den kleinen RNA Molekülen wollen die Wissenschaftler Krebsgene blockieren, bestimmte Formen der Nervenzerstörung aufhalten und vor allem Infektionen besiegen. Zum Beispiel Bakterien, die sich im Inneren von Zellen vor dem Immunsystem und auch vor Antibiotika verbergen können. Wie das geht, hat Thomas Meyer schon am Beispiel der Chlamydien gezeigt. Diese Bakterien präsentieren den Körperzellen des Patienten sozusagen einen gefälschten Pass und werden dann regelrecht ins Innere der Zellen hereingeholt. Mit Hilfe der RNA-Interferenz läßt sich eines der daran beteiligten Gene blockieren und diese allzu offene Grenze wieder schließen. Meyer:
Und damit kann man und das können wir im Reagenzglas zeigen auch Infektion verhindern. Bakterien können dann zum Beispiel, wenn bestimmte zelluläre Funktionen in der Zelle fehlen, nicht mehr in die Zelle eindringen, sich nicht mehr vermehren. Das gelingt im Reagenzglas, und worauf wir abzielen, dass wir solche zugegebenermaßen noch recht anspruchsvolle Technologien, dass man die vielleicht doch auf Bereiche anwenden kann, wo die normale Antibiotikabehandlung nicht immer zum gewünschten Erfolg führt, zum Beispiel bei schweren chronischen Infektionen.
An der Weiterentwicklung werden viele verschiedene Disziplinen mitwirken. Experten für Tiermodelle menschlicher Krankheiten, Mediziner aber auch Chemiker. Deren Beitrag ist für die Anwendung der RNA-Interferenz in der klinischen Praxis besonders wichtig. Die kleinen Moleküle lassen sich zwar in der Zellkultur problemlos verabreichen, im Körper eines Tieres oder eines Menschen aber werden sie schnell beseitigt, erläutert Thomas Meyer.
Dort gibt es vor allem die Probleme der Stabilität, es gibt auch die Probleme der raschen Ausscheidung solcher Moleküle und es gibt die Probleme der effizienten Aufnahme der Moleküle in die Zelle. Diese verschiedenen Problem werden wir nur angehen können, wenn wir diese normalen RNA Moleküle in verschiedene Richtungen modifizieren. Da haben sich unsere Chemiker schon einiges überlegt und schon einiges in petto.
Vier Jahre wird der Forschungsverbund die RNA-Interferenz auf vielen Gebieten vorantreiben können. Ein fertiges Medikament läßt sich in dieser Zeit nicht entwickeln, aber Thomas Meyer ist davon überzeugt, dass er und seine Kollegen am Ende der Förderung durch die EU zumindest einige vielversprechende Kandidaten werden vorweisen können. Dann wird klar sein, ob sich mit einer per RNA Interferenz künstlich vorgegaukelten Vireninfektion tatsächlich auch echte Erreger in die Schranken weisen lassen.