Manfred Kloiber: Was ist denn da mit "Urge", so heißt der neue Musikdienst von Microsoft und MTV, geplant, Peter Welchering?
Peter Welchering: ""Urge" ist ein Pilotversuch im Rahmen der von Bill Gates gegen heftige interne Widerstände durchgesetzten Strategie, den Softwarekonzern Microsoft zu einem Medienkonzern umzubauen. So richtig konkret ist Bill Gates in Sachen "Urge", also dem Musikservice, den er mit dem Sender MTV auf die Beine stellen will, noch nicht geworden. Das würden die Journalisten alles auf der Consumer Electronics Show am 6. Januar nächsten Jahres in Las Vegas erfahren, wurden Journalistenanfragen von Microsoft in der vergangenen Woche beantwortet. Von MTV weiß man aber, dass der Musiksender sowohl eigene Musikvideos, als auch die Produktionen von VH-1 und CMT über "Urge" vermarkten will. Die Rede ist von über 20.000 Musikvideos, die über "Urge" via Internet abrufbar sein sollen, und von zwei Millionen Audioclips. Man habe da alle großen Plattenlabels im Boot, sagen MTV-Verantwortliche. Und sie meinen, dass bis zum Jahres Ende 2006 mit Sicherheit deutlich mehr als vier Millionen Musiktitel im "Urge"-Angebot sein werden. Der PC-Nutzer klickt in seinem Media Player dann nur auf den Button für den "Urge"-Dienst und hat dann eben einen Musikkatalog, aus dem er sich Video und Audio-Dateien bestellen und gleich herunterladen kann. Wie das Ganze dann abgerechnet und bezahlt wird, das will Microsoft erst im Januar auf der Consumer Electronics Show vorstellen. Und weitere Einzelheiten zum "Urge"-Dienst wird es dann auf dem Global Electronics Summit Ende Februar, Anfang März im kalifornischen Monterey geben."
Kloiber: "Urge" ist ja nur eine Elemente beim Umbau von Microsoft. Was plant Bill Gates denn noch?
Welchering: "Gates strukturiert gerade - gegen den Widerstand von Steve Ballmer - die Unterhaltungssparte von Microsoft komplett um. Aus der Abteilung "Home and Entertainment" wird unter der Leitung von Bryan Lee die Abteilung "Entertainment Business". Diese Abteilung ist für Fernsehen, Video, Musik und Radio zuständig. Weiterhin will Gates Disney ins Boot holen, um Video-Inhalte für den Media Player zu bekommen. Gates plant weiterhin eine Medienpartnerschaft mit dem Vertriebspartner McDonalds. McDonalds soll dem Kunden für jeden "Hamburger" Punkte gutschreiben, und die können gegen Musiktitel von "Urge" oder gegen Videos für den Media Player eingetauscht werden. Und Bill Gates will mit AOL eine eigene Mediensuchmaschine aufbauen. Also die Marschrichtung heißt ganz klar: weg vom Softwaregeschäft, hin zum Geschäft mit Inhalten, und da in erster Linie Entertainment, Unterhaltung. Bill Gates begründet den Strategiewechsel so:"
"Wir haben es hier mit einem ganz neuen Denksystem zu tun. Es geht um Services, Informationen bereitzustellen, es geht um die Verwertung digitaler Rechte. Alles das ist Teil eines Systems. So wird etwa ein persönlicher digitaler Assistent über das lokale Netzwerk, über das Funknetzwerk, über das Weitverkehrsnetzwerk und über das Mediennetzwerk zu Hause eingebunden sein. Wir können dabei ein umfassendes Unterhaltungserlebnis bieten."
Kloiber: Das klingt so ein wenig, als ob Bill Gates den Media Player auf möglichst viele portable Plattformen bringen will. Hat er sich dazu konkreter geäußert?
Welchering: "Ja, es gab die ganz klare Ankündigung, nicht nur Persönliche Digitale Assistenten, mit dem Media Player aufzuliefern, sondern auch zum Beispiel möglichst viele Handy-Hersteller ins Boot zu holen. Die zweite Säule dieser Plattform-Strategie besteht dann darin, die Hersteller von PM3-Playern dazu zu bringen, dass MP3-Player WMA-kompatibel werden, also Audiodateien im Media-Player-Format abspielen können. Und da hat Gates zu Recht darauf verwiesen, dass Microsoft hier ja schon zwei große asiatische Hersteller im Boot habe, und es würden monatlich mehr. Mit den zwei bis drei Millionen Audiodateien von "Urge", die ja alle im WMA-Format dann vorliegen, soll der Druck auf die Hersteller von MP3-Playern vergrößert werden, die bisher eben nur MP3 im Angebot haben. Die sollen in einem ersten Schritt gemäß der Gates-Strategie dazu gebracht werden, neben MP3 auch Songs im WMA-Format, im Media-Player-Format, anzubieten. In einem zweiten Schritt, so heißt es in einem internen Microsoft-Papier, soll WMA dann später sogar MP3 ablösen. Also Bill Gates hat sich da für die nächsten Jahre viel vorgenommen. "
Peter Welchering: ""Urge" ist ein Pilotversuch im Rahmen der von Bill Gates gegen heftige interne Widerstände durchgesetzten Strategie, den Softwarekonzern Microsoft zu einem Medienkonzern umzubauen. So richtig konkret ist Bill Gates in Sachen "Urge", also dem Musikservice, den er mit dem Sender MTV auf die Beine stellen will, noch nicht geworden. Das würden die Journalisten alles auf der Consumer Electronics Show am 6. Januar nächsten Jahres in Las Vegas erfahren, wurden Journalistenanfragen von Microsoft in der vergangenen Woche beantwortet. Von MTV weiß man aber, dass der Musiksender sowohl eigene Musikvideos, als auch die Produktionen von VH-1 und CMT über "Urge" vermarkten will. Die Rede ist von über 20.000 Musikvideos, die über "Urge" via Internet abrufbar sein sollen, und von zwei Millionen Audioclips. Man habe da alle großen Plattenlabels im Boot, sagen MTV-Verantwortliche. Und sie meinen, dass bis zum Jahres Ende 2006 mit Sicherheit deutlich mehr als vier Millionen Musiktitel im "Urge"-Angebot sein werden. Der PC-Nutzer klickt in seinem Media Player dann nur auf den Button für den "Urge"-Dienst und hat dann eben einen Musikkatalog, aus dem er sich Video und Audio-Dateien bestellen und gleich herunterladen kann. Wie das Ganze dann abgerechnet und bezahlt wird, das will Microsoft erst im Januar auf der Consumer Electronics Show vorstellen. Und weitere Einzelheiten zum "Urge"-Dienst wird es dann auf dem Global Electronics Summit Ende Februar, Anfang März im kalifornischen Monterey geben."
Kloiber: "Urge" ist ja nur eine Elemente beim Umbau von Microsoft. Was plant Bill Gates denn noch?
Welchering: "Gates strukturiert gerade - gegen den Widerstand von Steve Ballmer - die Unterhaltungssparte von Microsoft komplett um. Aus der Abteilung "Home and Entertainment" wird unter der Leitung von Bryan Lee die Abteilung "Entertainment Business". Diese Abteilung ist für Fernsehen, Video, Musik und Radio zuständig. Weiterhin will Gates Disney ins Boot holen, um Video-Inhalte für den Media Player zu bekommen. Gates plant weiterhin eine Medienpartnerschaft mit dem Vertriebspartner McDonalds. McDonalds soll dem Kunden für jeden "Hamburger" Punkte gutschreiben, und die können gegen Musiktitel von "Urge" oder gegen Videos für den Media Player eingetauscht werden. Und Bill Gates will mit AOL eine eigene Mediensuchmaschine aufbauen. Also die Marschrichtung heißt ganz klar: weg vom Softwaregeschäft, hin zum Geschäft mit Inhalten, und da in erster Linie Entertainment, Unterhaltung. Bill Gates begründet den Strategiewechsel so:"
"Wir haben es hier mit einem ganz neuen Denksystem zu tun. Es geht um Services, Informationen bereitzustellen, es geht um die Verwertung digitaler Rechte. Alles das ist Teil eines Systems. So wird etwa ein persönlicher digitaler Assistent über das lokale Netzwerk, über das Funknetzwerk, über das Weitverkehrsnetzwerk und über das Mediennetzwerk zu Hause eingebunden sein. Wir können dabei ein umfassendes Unterhaltungserlebnis bieten."
Kloiber: Das klingt so ein wenig, als ob Bill Gates den Media Player auf möglichst viele portable Plattformen bringen will. Hat er sich dazu konkreter geäußert?
Welchering: "Ja, es gab die ganz klare Ankündigung, nicht nur Persönliche Digitale Assistenten, mit dem Media Player aufzuliefern, sondern auch zum Beispiel möglichst viele Handy-Hersteller ins Boot zu holen. Die zweite Säule dieser Plattform-Strategie besteht dann darin, die Hersteller von PM3-Playern dazu zu bringen, dass MP3-Player WMA-kompatibel werden, also Audiodateien im Media-Player-Format abspielen können. Und da hat Gates zu Recht darauf verwiesen, dass Microsoft hier ja schon zwei große asiatische Hersteller im Boot habe, und es würden monatlich mehr. Mit den zwei bis drei Millionen Audiodateien von "Urge", die ja alle im WMA-Format dann vorliegen, soll der Druck auf die Hersteller von MP3-Playern vergrößert werden, die bisher eben nur MP3 im Angebot haben. Die sollen in einem ersten Schritt gemäß der Gates-Strategie dazu gebracht werden, neben MP3 auch Songs im WMA-Format, im Media-Player-Format, anzubieten. In einem zweiten Schritt, so heißt es in einem internen Microsoft-Papier, soll WMA dann später sogar MP3 ablösen. Also Bill Gates hat sich da für die nächsten Jahre viel vorgenommen. "