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Mit Nebenwirkungen umgehen

Die Strahlentherapie ist neben Operation und Chemotherapie die wichtigste Behandlungsform bei Krebserkrankungen. Wie jede Therapie hat sie Risiken und Nebenwirkungen. Umso wichtiger ist die ausführliche Aufklärung des Patienten.

Von Barbara Weber |
    "So, dann machen wir jetzt einmal das Licht aus, und dann geht der Laser an zum Einstellen."

    Klinik für Strahlentherapie in Köln. Mit dem Laser markieren die Assistentinnen die Punkte, die bestrahlt werden sollen. Nach der Behandlung erzählt der Patient:

    "Als mir am 20. Januar diagnostiziert worden ist vom Urologen, dass ich Prostatakrebs habe, war es natürlich im ersten Moment: Hm – jetzt hast du Krebs, was machst du? Jetzt ist es aber so, dass ich ein sehr lösungsorientierter Mensch bin und direkt gesagt habe: Was können wir tun? Was können wir machen?"

    Der 53-jährige Familienvater Stefan Maxeiner handelte sofort.

    "Im Februar wurde ich dann auch direkt operiert, weil es sehr fortgeschritten war, also es wurde spät festgestellt. Ja und nach der Operation ging es dann direkt weiter mit Behandlungen. Die erste Behandlung ist jetzt hier die Strahlenbehandlung in Köln, und deswegen bin ich momentan hier während des Bestrahlungszyklus."

    Privatdozent Dr. Robert Semrau, Oberarzt an der Klinik, betreut Stefan Maxeiner.

    "Herr Maxeiner, nun sind Sie schon eine Weile in Bestrahlung, wie geht’s Ihnen darunter?"

    "Ich muss so sagen, bei den ersten zehn, fünfzehn Bestrahlungen habe ich überhaupt nichts gemerkt. Das war für mich normales Kommen und normales Gehen. Nur momentan merke ich eine sehr starke Müdigkeit, bzw. ab und zu mit den Durchfällen, was Sie mir auch gesagt haben, aber da haben mir die Tabletten, die Sie mir gegeben haben, sehr gut geholfen, sodass ich also immer dann, wenn so Durchfallzyklen sind, die nehme, und wenn es vorbei ist, ist mit den Tabletten auch erst mal Ruhe."

    "Wie viel brauchen Sie jetzt am Tag so ungefähr, wie viel Tabletten?"

    "Also wenn, habe ich Tabletten drei bis vier genommen am Tag. Es sollten ja auch nicht mehr sein, und zwar immer dann nach dem Toilettengang. Das hat dann immer so zwei, drei Tage gedauert, und dann hat sich das wieder normalisiert, und dann ist das so für drei, vier, fünf Tage okay, und wenn es dann wieder beginnt, nehme ich auch entsprechend wieder eine Tablette."

    "Also Sie brauchen es nicht täglich, sondern eigentlich nur bei Bedarf?"

    "Ja, das ist richtig, genau."

    "Probleme beim Wasserlassen?"

    "Überhaupt nicht. Da bin ich sehr froh darüber. Da hat es überhaupt keine Schwierigkeiten gegeben, sodass ich da weder Entzündungen noch Schmerzen beim Wasserlassen habe, in keinster Weise."

    "Das ist sehr gut. Das ist nicht die Regel, aber das ist sehr gut, dass Sie die Bestrahlung so gut vertragen."

    "Jetzt weiß ich nicht mehr so ganz genau, ich glaub‘, jetzt hab‘ ich irgendwie 20, 22, 23 Bestrahlungen. Jetzt ist die Frage, bis wann geht jetzt die Bestrahlung, bis wann wäre ich sozusagen fertig? Ich frag‘ deswegen, weil ich in die Reha soll, und die wollen ungefähr wissen, wann die anfangen können mit mir."

    "Da müssen wir mal in den Computer gucken, dann kann ich Ihnen sagen, wie viel Bestrahlungen noch erfolgen. Es wird demnächst eine Umstellung des Bestrahlungsfeldes erfolgen, das heißt, es wird kleiner werden, das heißt, Sie kriegen auch weniger Beschwerden potenziell, und dann werden noch zehn Bestrahlungen mit diesem kleinen Feld gemacht, und dann ist die Bestrahlung beendet, und wir können Sie für die Reha anmelden."