Was ist eigentlich Schnaps? Ein Getränk mit viel Alkohol, so viel steht fest. Was sonst noch im Schnaps sein darf und was nicht, das wird in den einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union bisher unterschiedlich geregelt. Die Europäische Kommission will dies ändern, schließlich darf das Endprodukt ja auch überall in der EU verkauft werden. Doch das Ergebnis ist so gar nicht nach dem Geschmack vieler Brennereien - vor allem kleine, handwerklich arbeitende Unternehmen befürchten Qualitätsverluste durch Zusatz künstlicher Aromastoffe.
" Wir sind jetzt im Herz von unserer Schnapsbrennerei. Hier wird der Genever produziert. Hier werden erst die verschiedenen Körner gekocht, drei Tage lang. Dann kommt Alkohol dazu."
Bernard Filliers betreibt seine Schnapsbrennerei in Deinze unweit von Gent im flämischen Teil Belgiens. Hier wird Schnaps auf ganz natürliche Weise hergestellt - ohne Zusatz von künstlichen Aromastoffen. Der Genever wird in komplizierten Apparaturen destilliert. Nur wenige in dem Familienbetrieb kennen die Rezeptur. Seit fünf Generationen wird sie weitergegeben.
Den neuen Vorschlag der EU-Kommission, die Spirituosen-Produktion zu vereinheitlichen, beäugt Filliers skeptisch. Die Brüsseler Behörde hat gerade eine neue Verordnung vorgestellt. Sie soll bestehende Gesetze zusammenfassen und den europäischen Markt den Regeln der Welt-Handelsorganisation anpassen.
Unter anderem will die EU-Kommission in Zukunft künstliches Aroma als Zusatzstoff im Alkohol zulassen. Der belgische Verband der Spirituosen-Hersteller ist dagegen. Warum, erklärt ihr Ehrenpräsident Emile de Beukelaer:
" Das ist für uns völlig unvorstellbar. Wenn wir morgen natürliche Produkte mit künstlichen Zusatzstoffen machen, dann geht die Qualität zu Grunde. Und das ist auch dem Verbraucher gegenüber nicht sehr ehrlich. Wir müssen ihm genau sagen, was in den Produkten drin ist. Deshalb müssen künstliche und natürliche Aromastoffe streng getrennt werden."
Die gleiche Kritik kommt von den deutschen Herstellern, die mit ihren belgischen Kollegen in regelmäßigem Kontakt stehen. Sie vermuten, die EU-Kommission wolle den Österreichern einen Gefallen tun. Denn in dem Alpenland werden schon jetzt künstliche Aromastoffe zugelassen. Michael Mann, Sprecher der EU-Landwirtschafskommissarin kann diese Kritik nicht nachvollziehen:
" Ich kenne diese Vorwürfe. Aber so funktioniert das hier nicht. Das ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission und jetzt müssen die Mitgliedsstaaten entscheiden. Wir haben alles zusammen gefügt, was die Menschen uns gesagt haben. Und wir denken, dass der Vorschlag gut ist . Aber wenn die Mitgliedsstaaten damit nicht zufrieden sind, können sie das ja ändern. "
Genau deshalb versuchen die Spirituosen-Verbände gerade ihren Einfluss zu verstärken, schreiben Briefe an ihre Regierungen und die Brüsseler Behörden. Denn die Aromastoffe sind nicht ihr einziges Problem. Auch die Einteilung der alkoholischen Getränke in verschiedene Kategorien, stört die belgischen Hersteller. Die EU-Kommission schlägt drei Qualitäts-Kategorien vor. Rum gehört zum Beispiel in die erste, London Gin in die zweite und alkoholische Mixgetränke in die dritte Sparte. Jean-Jacques Delhaye, Generalsekretär des belgischen Verbandes, hält das für paradox:
" Weil es sehr schwierig ist, die Qualität der verschiedenen Getränke zu bestimmen. Es gibt einige Alkohole, die jetzt in der dritten Kategorie zu finden sind, die aber genauso gut sind wie Produkte aus der ersten Kategorie. Alle Getränke, die auf dem Markt sind, haben einen hohen Qualitätsstandard. Sonst würde man sie verbieten. Diese Kategorien nutzen also überhaupt nichts."
Und auch aus anderen Ländern kam Kritik am Vorschlag der EU-Kommission. Sprecher Michael Mann erinnert sich vor allem an die Einwände aus den baltischen Staaten und Finnland - den Wodka betreffend:
" In diesen Ländern glaubt man, dass Wodka nur aus Kartoffeln gemacht werden darf. Aber auch Trauben funktionieren. Deshalb muss in Zukunft auf den Flaschen stehen: Wodka in Grossbuchstaben und klein darunter: aus Kartoffeln oder Trauben gemacht."
Trotz aller Unzufriedenheit: Etwas Gutes können die Belgier dem Vorschlag der EU-Kommission doch abgewinnen. Bernard Filliers:
" Was den Genever betrifft, sind wir sehr glücklich mit dem Vorschlag, weil es darin heißt, dass nur diejenigen Genever wirklich Genever heißen dürfen, die aus Belgien, den Niederlanden und dem Norden Frankreichs kommen. Das begrüßen wir natürlich."
" Wir sind jetzt im Herz von unserer Schnapsbrennerei. Hier wird der Genever produziert. Hier werden erst die verschiedenen Körner gekocht, drei Tage lang. Dann kommt Alkohol dazu."
Bernard Filliers betreibt seine Schnapsbrennerei in Deinze unweit von Gent im flämischen Teil Belgiens. Hier wird Schnaps auf ganz natürliche Weise hergestellt - ohne Zusatz von künstlichen Aromastoffen. Der Genever wird in komplizierten Apparaturen destilliert. Nur wenige in dem Familienbetrieb kennen die Rezeptur. Seit fünf Generationen wird sie weitergegeben.
Den neuen Vorschlag der EU-Kommission, die Spirituosen-Produktion zu vereinheitlichen, beäugt Filliers skeptisch. Die Brüsseler Behörde hat gerade eine neue Verordnung vorgestellt. Sie soll bestehende Gesetze zusammenfassen und den europäischen Markt den Regeln der Welt-Handelsorganisation anpassen.
Unter anderem will die EU-Kommission in Zukunft künstliches Aroma als Zusatzstoff im Alkohol zulassen. Der belgische Verband der Spirituosen-Hersteller ist dagegen. Warum, erklärt ihr Ehrenpräsident Emile de Beukelaer:
" Das ist für uns völlig unvorstellbar. Wenn wir morgen natürliche Produkte mit künstlichen Zusatzstoffen machen, dann geht die Qualität zu Grunde. Und das ist auch dem Verbraucher gegenüber nicht sehr ehrlich. Wir müssen ihm genau sagen, was in den Produkten drin ist. Deshalb müssen künstliche und natürliche Aromastoffe streng getrennt werden."
Die gleiche Kritik kommt von den deutschen Herstellern, die mit ihren belgischen Kollegen in regelmäßigem Kontakt stehen. Sie vermuten, die EU-Kommission wolle den Österreichern einen Gefallen tun. Denn in dem Alpenland werden schon jetzt künstliche Aromastoffe zugelassen. Michael Mann, Sprecher der EU-Landwirtschafskommissarin kann diese Kritik nicht nachvollziehen:
" Ich kenne diese Vorwürfe. Aber so funktioniert das hier nicht. Das ist ein Vorschlag der Europäischen Kommission und jetzt müssen die Mitgliedsstaaten entscheiden. Wir haben alles zusammen gefügt, was die Menschen uns gesagt haben. Und wir denken, dass der Vorschlag gut ist . Aber wenn die Mitgliedsstaaten damit nicht zufrieden sind, können sie das ja ändern. "
Genau deshalb versuchen die Spirituosen-Verbände gerade ihren Einfluss zu verstärken, schreiben Briefe an ihre Regierungen und die Brüsseler Behörden. Denn die Aromastoffe sind nicht ihr einziges Problem. Auch die Einteilung der alkoholischen Getränke in verschiedene Kategorien, stört die belgischen Hersteller. Die EU-Kommission schlägt drei Qualitäts-Kategorien vor. Rum gehört zum Beispiel in die erste, London Gin in die zweite und alkoholische Mixgetränke in die dritte Sparte. Jean-Jacques Delhaye, Generalsekretär des belgischen Verbandes, hält das für paradox:
" Weil es sehr schwierig ist, die Qualität der verschiedenen Getränke zu bestimmen. Es gibt einige Alkohole, die jetzt in der dritten Kategorie zu finden sind, die aber genauso gut sind wie Produkte aus der ersten Kategorie. Alle Getränke, die auf dem Markt sind, haben einen hohen Qualitätsstandard. Sonst würde man sie verbieten. Diese Kategorien nutzen also überhaupt nichts."
Und auch aus anderen Ländern kam Kritik am Vorschlag der EU-Kommission. Sprecher Michael Mann erinnert sich vor allem an die Einwände aus den baltischen Staaten und Finnland - den Wodka betreffend:
" In diesen Ländern glaubt man, dass Wodka nur aus Kartoffeln gemacht werden darf. Aber auch Trauben funktionieren. Deshalb muss in Zukunft auf den Flaschen stehen: Wodka in Grossbuchstaben und klein darunter: aus Kartoffeln oder Trauben gemacht."
Trotz aller Unzufriedenheit: Etwas Gutes können die Belgier dem Vorschlag der EU-Kommission doch abgewinnen. Bernard Filliers:
" Was den Genever betrifft, sind wir sehr glücklich mit dem Vorschlag, weil es darin heißt, dass nur diejenigen Genever wirklich Genever heißen dürfen, die aus Belgien, den Niederlanden und dem Norden Frankreichs kommen. Das begrüßen wir natürlich."