Der Flughafen von Orlando. Nach dem Metalldetektor stellt sich die Testperson vor ein Reflektionsröntgengerät, ein monströs wirkender Apparat von den Ausmaßen eines Decken hohen Kleiderschranks. An dem einen Ende dieses auf englisch Backscatter-X-Ray genannten Geräts ist die glatte Scannerplatte, am anderen der Bildschirm für den Sicherheitsbeamten. Die blond gelockte Dame vor dem Scanner trägt einen roten Blazer und Jeans, aber auf dem Bildschirm ist sie blau eingefärbt, kahlköpfig und nackt. Jedes Detail zeichnet sich ab - auch die Plastikbombe, die flach auf die Haut geklebt ist: Dem Reflektions-Röntgengerät bleibt nichts verborgen.
Es ist im Prinzip ein Röntgengerät, das im Gegensatz zu den bekannten Röntgengeräten nicht zur Durchstrahlung des Körpers nutzt, sondern die Rückstreuung der Röntgenstrahlung. Das heißt, die Körperoberfläche wird abgetastet durch Röntgenstrahlung, und das, was zurückgestreut wird, wird aufgefangen. Das hat den großen Vorteil, dass auf diese Art und Weise auch Materialien erkannt werden können, die sich im normalen Röntgenbild gar nicht darstellen, wie zum Beispiel Plastiksprengstoff.
Plastik ist sichtbar, weil es dichter ist als unser wasserhaltiger Körper, erläutert Wolfgang Müller vom Institut für Medizinische Strahlenbiologie an der Universität Essen. Weil Reflektionsröntgengeräte enthüllen, was dem Metalldetektor entgeht, sind sie interessant für die Terrorbekämpfung. Sie werden derzeit auf fünf US-Flughäfen auf ihre Praxistauglichkeit getestet, unter anderem eben in Orlando.
Die Zeiten, die benötigt werden, liegen zwischen zehn und 30 Sekunden. Das heißt, es wird einmal von vorne gescannt, dann muss er sich umdrehen, dann wird von hinten gescannt. Ein Gerät scheint das jeweils in drei Sekunden zu schaffen pro Scan, das andere braucht rund zehn Sekunden für die Messung.
Das ist noch zu lang für routinemäßige Passagiermessungen am Flughafen, aber die Firmen arbeiten an schnelleren Geräten. Ob der Einsatz akzeptabel ist, hängt von der Strahlenbelastung ab. Die US-Überwachungsbehörde FDA erklärt auf Anfrage schriftlich, dass sie ungefährlich niedrig sei:
Es gibt zwei Typen von Röntgengeräten. Die einen durchleuchten den Körper. Die anderen reflektieren die Röntgenstrahlen am Körper, und werfen sie zurück ins Gerät. Diese hier eingesetzten Reflektions-Röntgengeräte ergeben pro Scan eine effektive Dosis von etwa 0,05 Mikrosievert.
Und eine der beiden Herstellerfirmen dieser Reflektions-Röntgengeräte, die American Science and Engineering, gibt - ebenfalls schriftlich und auf Anfrage - an:
Jeder Body-Search bedeutet eine Strahlenbelastung von 0,05 Mikrosievert. Da für die Vorder- und Rückenseite je ein Scan notwendig ist, liegt die Gesamtbelastung typischerweise bei 0,1 Mikrosievert. Zum Vergleich: Ein 10.000-Kilometer-Flug bedeutet eine Belastung mit 50 Mikrosievert, also das 500-Fache, und die Röntgenaufnahme der Lunge liegt zwischen 50 und 100 Mikrosievert.
Die effektive Dosis versucht, die unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit der Organe zu berücksichtigen. Da bei diesem Verfahren nur die Haut betroffen ist und die Haut unempfindlich auf Röntgenstrahlung reagiert, beträgt die effektive Dosis ein Hundertstel der gemessenen.
Das wäre, wenn diese Angabe richtig ist, in der Tat eine sehr niedrige Dosis, da könnte man natürlich schon überlegen, ob das nicht in ganz bestimmten Zusammenhängen tolerierbar ist. Aber dazu müsste jetzt wirklich klar sein, ob diese Dosisangaben überhaupt stimmen können.
Aufgrund der Angaben der US-Behörde FDA und der Bilder, die die Hersteller ins Netz stellen, halten Forscher des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München-Neuherberg die Dosisangaben für glaubwürdig. Die deutsche Strahlenschutzkommission möchte sicherheitshalber lieber selbst messen. Denn es gibt Überlegungen, diese Scans auch in Europa einzuführen. Allerdings müsste dazu in Deutschland die Röntgenverordnung geändert werden, weil hier der Einsatz von Röntgenstrahlen nur zu medizinischen Zwecken erlaubt ist.
Es ist im Prinzip ein Röntgengerät, das im Gegensatz zu den bekannten Röntgengeräten nicht zur Durchstrahlung des Körpers nutzt, sondern die Rückstreuung der Röntgenstrahlung. Das heißt, die Körperoberfläche wird abgetastet durch Röntgenstrahlung, und das, was zurückgestreut wird, wird aufgefangen. Das hat den großen Vorteil, dass auf diese Art und Weise auch Materialien erkannt werden können, die sich im normalen Röntgenbild gar nicht darstellen, wie zum Beispiel Plastiksprengstoff.
Plastik ist sichtbar, weil es dichter ist als unser wasserhaltiger Körper, erläutert Wolfgang Müller vom Institut für Medizinische Strahlenbiologie an der Universität Essen. Weil Reflektionsröntgengeräte enthüllen, was dem Metalldetektor entgeht, sind sie interessant für die Terrorbekämpfung. Sie werden derzeit auf fünf US-Flughäfen auf ihre Praxistauglichkeit getestet, unter anderem eben in Orlando.
Die Zeiten, die benötigt werden, liegen zwischen zehn und 30 Sekunden. Das heißt, es wird einmal von vorne gescannt, dann muss er sich umdrehen, dann wird von hinten gescannt. Ein Gerät scheint das jeweils in drei Sekunden zu schaffen pro Scan, das andere braucht rund zehn Sekunden für die Messung.
Das ist noch zu lang für routinemäßige Passagiermessungen am Flughafen, aber die Firmen arbeiten an schnelleren Geräten. Ob der Einsatz akzeptabel ist, hängt von der Strahlenbelastung ab. Die US-Überwachungsbehörde FDA erklärt auf Anfrage schriftlich, dass sie ungefährlich niedrig sei:
Es gibt zwei Typen von Röntgengeräten. Die einen durchleuchten den Körper. Die anderen reflektieren die Röntgenstrahlen am Körper, und werfen sie zurück ins Gerät. Diese hier eingesetzten Reflektions-Röntgengeräte ergeben pro Scan eine effektive Dosis von etwa 0,05 Mikrosievert.
Und eine der beiden Herstellerfirmen dieser Reflektions-Röntgengeräte, die American Science and Engineering, gibt - ebenfalls schriftlich und auf Anfrage - an:
Jeder Body-Search bedeutet eine Strahlenbelastung von 0,05 Mikrosievert. Da für die Vorder- und Rückenseite je ein Scan notwendig ist, liegt die Gesamtbelastung typischerweise bei 0,1 Mikrosievert. Zum Vergleich: Ein 10.000-Kilometer-Flug bedeutet eine Belastung mit 50 Mikrosievert, also das 500-Fache, und die Röntgenaufnahme der Lunge liegt zwischen 50 und 100 Mikrosievert.
Die effektive Dosis versucht, die unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit der Organe zu berücksichtigen. Da bei diesem Verfahren nur die Haut betroffen ist und die Haut unempfindlich auf Röntgenstrahlung reagiert, beträgt die effektive Dosis ein Hundertstel der gemessenen.
Das wäre, wenn diese Angabe richtig ist, in der Tat eine sehr niedrige Dosis, da könnte man natürlich schon überlegen, ob das nicht in ganz bestimmten Zusammenhängen tolerierbar ist. Aber dazu müsste jetzt wirklich klar sein, ob diese Dosisangaben überhaupt stimmen können.
Aufgrund der Angaben der US-Behörde FDA und der Bilder, die die Hersteller ins Netz stellen, halten Forscher des GSF-Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München-Neuherberg die Dosisangaben für glaubwürdig. Die deutsche Strahlenschutzkommission möchte sicherheitshalber lieber selbst messen. Denn es gibt Überlegungen, diese Scans auch in Europa einzuführen. Allerdings müsste dazu in Deutschland die Röntgenverordnung geändert werden, weil hier der Einsatz von Röntgenstrahlen nur zu medizinischen Zwecken erlaubt ist.