In einer Glasvitrine am Institut für Niedertemperaturplasma-Physik befindet sich der Abgas-Plasmareaktor der Greifswalder Forscher, der die Dieselabgase reinigen soll. Er besteht aus einem buchgroßen Blechkasten, aus dessen Seiten Rohrenden herausragen. In seinem Inneren befindet sich eine grau-schwarze poröse Masse und viele zigarettendicke weiße Stäbchen. "Wir haben hier eine Kombination aus Plasma- und Filtertechnik", erklärt Dr. Siegfried Müller. "Das Abgas strömt in einen Kanal ein, der am Ende verschlossen ist, und wird dadurch gezwungen, durch eine Seitenwand, das Filterelement, zu strömen. Die Rußpartikel werden gesammelt." Wohin mit dem Ruß, das ist die Gretchenfrage aller Dieselrußfilter. Ein von einem französischen Autobauer eingesetzter Filter verbrennt die Partikel, doch das funktioniert nur bei Temperaturen von über 550 Grad Celsius. Die französischen Konstrukteure geben daher einen Zusatzstoff hinzu, der die Verbrennungstemperatur senkt.
Die Greifswalder wollen ohne Zusätze zum Ziel kommen und setzen dabei auf ein Plasma. 8000 Volt bei einer Frequenz von 10.000 Hertz machen aus dem Abgasqualm ein aggressives, reaktionsfreudiges Gas, ein Plasma, erklärt Müller: "Das Plasma ist das Ergebnis einer Wechselspannungsentladung. Wir haben elektrische Felder über einem Gasraum anliegen, die Felder beschleunigen die Elektronen." Diese Elektronen zerlegen die Atome und regen sie an. Die entstehenden so genannten Radikalen aus Stickstoffpartikeln, atomarem Sauerstoff und Ozon reagieren mit den Rußpartikeln, die am Filter abgefangen wurden. Am Ende dieser Kette wird der Ruß zu Kohlendioxid und Kohlenmonoxid umgesetzt. Als einen weiteren Pluspunkt nennt Möller die Vernichtung eines Teils der gefährlichen Stickoxide. Erzeugt wird das Plasma zwischen der Filterwand aus Siliziumkarbid-Keramik und den weißen Stäbchen des Abgas-Reaktors. Weil es sich um ein Niedertemperaturplasma handelt, muss man auch keine hohen Temperaturen bändigen: Das Plasma ist mit rund 200 Grad kaum heißer als die Abgase selbst.
[Quelle: Hartmut Schade]
Die Greifswalder wollen ohne Zusätze zum Ziel kommen und setzen dabei auf ein Plasma. 8000 Volt bei einer Frequenz von 10.000 Hertz machen aus dem Abgasqualm ein aggressives, reaktionsfreudiges Gas, ein Plasma, erklärt Müller: "Das Plasma ist das Ergebnis einer Wechselspannungsentladung. Wir haben elektrische Felder über einem Gasraum anliegen, die Felder beschleunigen die Elektronen." Diese Elektronen zerlegen die Atome und regen sie an. Die entstehenden so genannten Radikalen aus Stickstoffpartikeln, atomarem Sauerstoff und Ozon reagieren mit den Rußpartikeln, die am Filter abgefangen wurden. Am Ende dieser Kette wird der Ruß zu Kohlendioxid und Kohlenmonoxid umgesetzt. Als einen weiteren Pluspunkt nennt Möller die Vernichtung eines Teils der gefährlichen Stickoxide. Erzeugt wird das Plasma zwischen der Filterwand aus Siliziumkarbid-Keramik und den weißen Stäbchen des Abgas-Reaktors. Weil es sich um ein Niedertemperaturplasma handelt, muss man auch keine hohen Temperaturen bändigen: Das Plasma ist mit rund 200 Grad kaum heißer als die Abgase selbst.
[Quelle: Hartmut Schade]