Die Salzburger Forschergruppe rund um die Molekularbiologin Fatima Ferreira vom Institut für Genetik und Allgemeine Biologie arbeitet bereits seit mehr als fünf Jahren an den Birkenallergenen. Nun haben die Molekularbiologen entdeckt, dass Allergen nicht gleich Allergen ist: Es gibt aggressive, die die üblichen Beschwerden verursachen, und es gibt Softies unter den Allergenen, die sich nur durch einen Molekülteil von den radikalen unterscheiden. Fatima Ferreira: "Als wir dieses sanfte Allergen, das keine allergischen Reaktionen erzeugt, zufällig entdeckten, kam uns die Idee, daraus die Basis für eine Impfung zu machen - und zwar eine Art neue Desensiblisierung." Bei dieser Methode wird das Immunsystem dazu gebracht, nicht mehr auf Allergene zu reagieren. Normalerweise macht man das, indem man jahrelang Pollenextrakte injiziert. Das Problem mit dieser Art Therapie sind aber die Nebenwirkungen bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock. Ferreira: "Wir möchten hingegen eine Impfung ohne Nebenwirkungen zustande bringen - mit harmlosen Molekülen, aber aufbauend auf der bislang üblichen Desensiblisierung."
Körperlich wirksam ist auch das sanfte Allergen. Doch es aktiviert nur einen von zwei Mechanismen, mit denen unser Immunsystem fälschlicherweise auf Pollen reagiert, als ob sie gefährliche Eindringlinge wären. "Auf der einen Seite werden Antikörper erzeugt, die - wenn sie auf die Allergene treffen - die typischen allergischen Symptome hervorrufen", erklärt Fatima Ferreira. "Zur gleichen Zeit läuft aber noch eine zweite Immunreaktion ab. Die Allergene werden vom Immunsystem quasi den T-Zellen zum Kennenlernen angeboten - und diese T-Zellen steuern die Immunantwort." Mit ihrer Immuntherapie wollen die Salzburger Forscher die Antikörper-Reaktion vermeiden und nur dafür sorgen, dass sich das Immunsystem mit Hilfe der T-Zellen an die Allergene gewöhnt. Den sanften Allergenen gelingt genau das: Sie aktivieren die T-Zellen, rufen aber keine Antikörper auf den Plan, daher gibt es auch keine allergischen Reaktionen.
Tests an menschlichen Zellen im Reagenzglas und an Freiwilligen haben bei den Nebenwirkungen sehr erfreuliche Ergebnisse gebracht, berichtet die Wissenschaftlerin: "Wir haben gezeigt, dass es bei Hauttests keine Reaktionen gab, und selbst bei Provokationstest in der Lunge hat sich die Lungenfunktion nicht geändert. Einfach deswegen, weil diese Allergene nicht so aggressiv sind wie die normalen Allergene." Neu ist bei den Salzburger Molekularbiologen nicht nur das Konzept der schwachen Allergene, sondern auch deren Erzeugung. Sie werden nicht aus Pollen isoliert, sondern biotechnisch hergestellt. Die Gruppe von Fatima Ferreira hat das zum sanften Allergen gehörige Gen isoliert und mit Hilfe von Tabakviren in Tabakpflanzen eingeschleust. Im Herbst beginnen die Forscher bereits mit klinischen Tests.
[Quelle: Franz Zeller]
Körperlich wirksam ist auch das sanfte Allergen. Doch es aktiviert nur einen von zwei Mechanismen, mit denen unser Immunsystem fälschlicherweise auf Pollen reagiert, als ob sie gefährliche Eindringlinge wären. "Auf der einen Seite werden Antikörper erzeugt, die - wenn sie auf die Allergene treffen - die typischen allergischen Symptome hervorrufen", erklärt Fatima Ferreira. "Zur gleichen Zeit läuft aber noch eine zweite Immunreaktion ab. Die Allergene werden vom Immunsystem quasi den T-Zellen zum Kennenlernen angeboten - und diese T-Zellen steuern die Immunantwort." Mit ihrer Immuntherapie wollen die Salzburger Forscher die Antikörper-Reaktion vermeiden und nur dafür sorgen, dass sich das Immunsystem mit Hilfe der T-Zellen an die Allergene gewöhnt. Den sanften Allergenen gelingt genau das: Sie aktivieren die T-Zellen, rufen aber keine Antikörper auf den Plan, daher gibt es auch keine allergischen Reaktionen.
Tests an menschlichen Zellen im Reagenzglas und an Freiwilligen haben bei den Nebenwirkungen sehr erfreuliche Ergebnisse gebracht, berichtet die Wissenschaftlerin: "Wir haben gezeigt, dass es bei Hauttests keine Reaktionen gab, und selbst bei Provokationstest in der Lunge hat sich die Lungenfunktion nicht geändert. Einfach deswegen, weil diese Allergene nicht so aggressiv sind wie die normalen Allergene." Neu ist bei den Salzburger Molekularbiologen nicht nur das Konzept der schwachen Allergene, sondern auch deren Erzeugung. Sie werden nicht aus Pollen isoliert, sondern biotechnisch hergestellt. Die Gruppe von Fatima Ferreira hat das zum sanften Allergen gehörige Gen isoliert und mit Hilfe von Tabakviren in Tabakpflanzen eingeschleust. Im Herbst beginnen die Forscher bereits mit klinischen Tests.
[Quelle: Franz Zeller]