Jedes Jahr erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland an Eierstock-, Gebärmutter- oder Brustkrebs. Überdies zählt Brustkrebs weiterhin zu einer der häufigsten Todesursachen bei Frauen. Insgesamt verzeichnen die Mediziner eine anhaltende Zunahme der fatalen Erkrankungen. Andererseits zeigen sich Experten auf dem noch bis Samstag stattfindenden Jahrestreffen der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Düsseldorf hoffnungsvoll, mit neuen Behandlungsformen erfolgreicher gegen die Tumore vorgehen zu können. Ein Wandel zeichnet sich etwa im Regime von Chemotherapien ab. Wurde bislang vor allem auf einen hochdosierten Einsatz der Giftsubstanzen abgezielt, mit denen die sich rasch vermehrenden Krebszellen angegriffen werden sollen, so passen Mediziner heute Wirkstoff und Menge ganz individuell an. "Es ist in den vergangenen Jahren zu einem grundlegenden Paradigmenwechsel sowohl in der Krebsdiagnostik als auch in seiner Therapie gekommen. Wir beziehen heute mehr Informationen, wie sich ein Tumor bei einer individuellen Patientin verhält und können daraus Konsequenzen für die jeweilige Therapie ableiten", erklärt Professor Peter Dall, Oberarzt an der Frauenklinik der Universität Düsseldorf.
Ein Beispiel dafür ist etwa die Identifikation bestimmter Hormonrezeptoren auf Tumorzellen eines Brustkrebses. Dabei sorgen Östrogen-Hormone für ein schnelleres Wachstum der entarteten Zellen. Ein neues Medikament, Anastrozol, blockiert die Umwandlung von Vorstufensubstanzen in Östrogene und verhindert so den Wachstumsimpuls für Tumorzellen noch besser als bislang durchaus ebenfalls erfolgreich verwendete Arzneien. Insgesamt habe die Rückfallquote, dass heißt die Neubildung von Tumoren aus verbliebenen Zellen, so deutlich vermindert werden können. In Deutschland steht die Zulassung für Anastrozol unmittelbar bevor.
Weiter von sich reden macht auch die so genannte Gentherapie. Ein Ansatz dazu verfolgt das Ziel, von Eierstocktumoren abgelöste Zellen, die frei im Körper flottieren und den Ausgangspunkt für Tochtergeschwulste - so genannte Metastasen - bilden, mit manipulierten Schnupfen-Viren anzugreifen. Der Clou dabei: die Viren können sich nur in den Krebszellen vermehren und allein diese schädigen. Alle anderen Körperzellen bleiben von dem Krebskiller dagegen verschont. Allerdings wurde diese Form der Behandlung nur im Tierversuch getestet. Eine erste Verträglichkeitsstudie an 15 Patientinnen ist für Anfang nächsten Jahres geplant.
[Quelle: Kristin Raabe]
Ein Beispiel dafür ist etwa die Identifikation bestimmter Hormonrezeptoren auf Tumorzellen eines Brustkrebses. Dabei sorgen Östrogen-Hormone für ein schnelleres Wachstum der entarteten Zellen. Ein neues Medikament, Anastrozol, blockiert die Umwandlung von Vorstufensubstanzen in Östrogene und verhindert so den Wachstumsimpuls für Tumorzellen noch besser als bislang durchaus ebenfalls erfolgreich verwendete Arzneien. Insgesamt habe die Rückfallquote, dass heißt die Neubildung von Tumoren aus verbliebenen Zellen, so deutlich vermindert werden können. In Deutschland steht die Zulassung für Anastrozol unmittelbar bevor.
Weiter von sich reden macht auch die so genannte Gentherapie. Ein Ansatz dazu verfolgt das Ziel, von Eierstocktumoren abgelöste Zellen, die frei im Körper flottieren und den Ausgangspunkt für Tochtergeschwulste - so genannte Metastasen - bilden, mit manipulierten Schnupfen-Viren anzugreifen. Der Clou dabei: die Viren können sich nur in den Krebszellen vermehren und allein diese schädigen. Alle anderen Körperzellen bleiben von dem Krebskiller dagegen verschont. Allerdings wurde diese Form der Behandlung nur im Tierversuch getestet. Eine erste Verträglichkeitsstudie an 15 Patientinnen ist für Anfang nächsten Jahres geplant.
[Quelle: Kristin Raabe]