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Mit uns nicht!

Stadt - Wirtschaft - Universität: Unter diesem Motto feiert die Uni Köln ihren Universitätstag 2001. Heute morgen störte eine Demonstration von rund 350 Studierenden der pädagogischen Fakultäten die Feierlichkeiten. Auslöser für den Protest sind die zunehmend schlechten Studienbedingungen, denn in den nächsten Jahren verliert die erziehungswissenschaftliche Fakultät 20 Prozent ihres Personals. Judith Jensen, viertes Semester Sonderpädagogik: "Die Dozenten sind teilweise so überlastet, dass man mit zwei Stunden Wartezeit auf eine Minute Sprechzeit rechnen muss." Zuletzt mussten die Dozenten sogar die Zahl der Teilnehmer in Seminaren auf 35 beschränken. Bei 13.000 eingeschriebenen Studenten kommt es da zu Engpässen. Die Auswahlkriterien sind willkürlich: Manchmal müssen zuerst die Erstsemester raus, ein anderes mal wird gelost, wer bleiben darf.

    Die Studierenden haben den Eindruck, dass die pädagogische Fakultät in Köln auf der Uni-Rangliste ganz unten steht. Auch im Landesvergleich schneide Köln sehr schlecht ab. Philipp Notdurft, achtes Semester: "Dortmund hat ein Drittel der Studierendenzahlen, bezogen auf die heilpädagogische Fakultät, bekommt aber die Hälfte mehr an Budget." Ursula Frost, Prorektorin für Studium, Lehre und Studienreform an der Kölner Universität, findet, man müsse erst mal prüfen, ob sich die Studienbedingungen wirklich so drastisch verschlechtern. Grundsätzlich ist sie über die Problematik im Bilde, denn durch den Qualitätspakt fallen in Köln 146 Stellen weg: "Das betraf auch verschiedene andere Fakultäten, beispielsweise die mathematisch-naturwissenschaftliche und philosophische Fakultät. Dort sind die Stellen schon abgearbeitet worden. Jetzt steht der Abbau in der erziehungswissenschaftlichen Fakultät an und die Universität hat zuwenig Geld, das aufzufangen. Die Studierenden haben nicht ganz Unrecht, das kann ich nur bekräftigen."