So klang einmal das ganze Land. Irland, der keltische Tiger, dieses Wirtschaftswunderland Europas. Überall wurde gebaut, das Wachstum schien grenzenlos. Heute gehört die kleine Baustelle am Dubliner Hafen zu den wenigen Orten, wo überhaupt noch gebaut wird. Ringsherum: Ruinen und verlassene Büros. In der Wirtschaftskrise verlassen jeden Monat 3000 Iren das Land - unter ihnen sind viele Hochschulabsolventen. Es ist die größte Auswanderungswelle seit der Hungersnot im 19. Jahrhundert.
In einem Pub in der Innenstadt will man sich gegen die Krise stemmen. Große Gläser mit irischem Bier machen im "Stag’s Head" die Runde – vor allem aber auch Ideen von jungen Menschen. Es sind Geschäftsideen für Startups. Eine junge Irin greift sich das Mikrofon, sie will eine Shopping-Plattform im Internet gründen.
Viele junge Iren träumen vom Durchbruch. Und die Regierung versucht sie dabei zu unterstützen. Wohl auch aus Mangel an aktuellen Alternativen: Irlands Baubranche liegt am Boden. Und mit dem traditionell starken Export von Nahrungsmitteln allein wird das Land die Trendwende nicht hinbekommen.
Petter Made hat sich Irland gezielt ausgesucht. Der Schwede zog mit seiner Firma Sum Up im vergangenen Jahr nach Dublin. Sein Unternehmen hat eine Bezahllösung für Smartphones entwickelt. Mit einem Aufsatz sollen Taxifahrer oder Kiosk-Betreiber in Zukunft einfacher Kreditkartenzahlungen annehmen können. Die Wirtschaftskrise, so zynisch das klingt, kam Made wie gerufen.
" Als wir hier im letzten Oktober hinkamen, wurden gerade Hunderte Leute von Banken rausgeworfen - jede Woche. Wir brauchten Spezialisten im Finanzbereich - zum Beispiel gegen Geldwäsche. Es war der Wahnsinn, wir konnten uns die Leute einfach aussuchen!"
Die Krise als Chance für junge Startup-Firmen? Das sieht auch Lorcan O’Sullivan so. Er arbeitet für Enterprise Ireland, die staatliche Einrichtung versucht den Export Irlands zu stärken.
"Für Startups, die auf den irischen Markt zielen, war die Krise sehr, sehr schlecht. Wer auf den internationalen Markt zielt, dem geht es hier aber im Moment sehr gut. Alles ist billiger geworden, die Mieten, die Löhne, externe Beratung. Und die Leute helfen einfach gerne, weil sie jetzt mehr Zeit haben. "
Vor allem die IT- und die Pharmaziebranche sollen Irland helfen. In der Vergangenheit hat das ganz gut geklappt. Google etwa hat in Dublin rund 3000 Angestellte, dazu kommen Niederlassungen von Microsoft und Facebook. Angezogen werden solche Firmen nicht zuletzt wegen der niedrigen Körperschaftssteuer von 12,5 Prozent. Und während die Binnenwirtschaft auf der Insel am Boden liegt, steigt der Export. In diesem Jahr wird ein Plus von 3,5 Prozent erwartet.
Und dennoch gibt es diese Erkenntnis: Allein mit Computer- und Pharmafirmen kann die Konjunktur nicht belebt werden. Dafür hat sich das Land zu lange auf eine boomende Bauwirtschaft verlassen, die doch nur von einer Immobilienblase gestützt wurden. Und auch wenn die Startup-Ideen der jungen Iren nun ein Hoffnungsschimmer sind. Rein ökonomisch, sind sie im Moment nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
"In Irland leben nur 4,6 Millionen Menschen. Unsere Wirtschaft ist extrem auf den Export angewiesen. Der einzige Weg aus der Krise ist, dass wir noch mehr exportieren. Das Problem ist, dass die Regierung ihre Ausgaben kürzt und die Steuern erhöht. Damit werden die steigenden Exporte wieder aufgefressen. Aber irgendwann, das hoffen wir, hat die Sparerei mal ein Ende. Wenn dann die Exporte noch gut laufen, werden wir auch im Inland wieder wachsen. "
In einem Pub in der Innenstadt will man sich gegen die Krise stemmen. Große Gläser mit irischem Bier machen im "Stag’s Head" die Runde – vor allem aber auch Ideen von jungen Menschen. Es sind Geschäftsideen für Startups. Eine junge Irin greift sich das Mikrofon, sie will eine Shopping-Plattform im Internet gründen.
Viele junge Iren träumen vom Durchbruch. Und die Regierung versucht sie dabei zu unterstützen. Wohl auch aus Mangel an aktuellen Alternativen: Irlands Baubranche liegt am Boden. Und mit dem traditionell starken Export von Nahrungsmitteln allein wird das Land die Trendwende nicht hinbekommen.
Petter Made hat sich Irland gezielt ausgesucht. Der Schwede zog mit seiner Firma Sum Up im vergangenen Jahr nach Dublin. Sein Unternehmen hat eine Bezahllösung für Smartphones entwickelt. Mit einem Aufsatz sollen Taxifahrer oder Kiosk-Betreiber in Zukunft einfacher Kreditkartenzahlungen annehmen können. Die Wirtschaftskrise, so zynisch das klingt, kam Made wie gerufen.
" Als wir hier im letzten Oktober hinkamen, wurden gerade Hunderte Leute von Banken rausgeworfen - jede Woche. Wir brauchten Spezialisten im Finanzbereich - zum Beispiel gegen Geldwäsche. Es war der Wahnsinn, wir konnten uns die Leute einfach aussuchen!"
Die Krise als Chance für junge Startup-Firmen? Das sieht auch Lorcan O’Sullivan so. Er arbeitet für Enterprise Ireland, die staatliche Einrichtung versucht den Export Irlands zu stärken.
"Für Startups, die auf den irischen Markt zielen, war die Krise sehr, sehr schlecht. Wer auf den internationalen Markt zielt, dem geht es hier aber im Moment sehr gut. Alles ist billiger geworden, die Mieten, die Löhne, externe Beratung. Und die Leute helfen einfach gerne, weil sie jetzt mehr Zeit haben. "
Vor allem die IT- und die Pharmaziebranche sollen Irland helfen. In der Vergangenheit hat das ganz gut geklappt. Google etwa hat in Dublin rund 3000 Angestellte, dazu kommen Niederlassungen von Microsoft und Facebook. Angezogen werden solche Firmen nicht zuletzt wegen der niedrigen Körperschaftssteuer von 12,5 Prozent. Und während die Binnenwirtschaft auf der Insel am Boden liegt, steigt der Export. In diesem Jahr wird ein Plus von 3,5 Prozent erwartet.
Und dennoch gibt es diese Erkenntnis: Allein mit Computer- und Pharmafirmen kann die Konjunktur nicht belebt werden. Dafür hat sich das Land zu lange auf eine boomende Bauwirtschaft verlassen, die doch nur von einer Immobilienblase gestützt wurden. Und auch wenn die Startup-Ideen der jungen Iren nun ein Hoffnungsschimmer sind. Rein ökonomisch, sind sie im Moment nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
"In Irland leben nur 4,6 Millionen Menschen. Unsere Wirtschaft ist extrem auf den Export angewiesen. Der einzige Weg aus der Krise ist, dass wir noch mehr exportieren. Das Problem ist, dass die Regierung ihre Ausgaben kürzt und die Steuern erhöht. Damit werden die steigenden Exporte wieder aufgefressen. Aber irgendwann, das hoffen wir, hat die Sparerei mal ein Ende. Wenn dann die Exporte noch gut laufen, werden wir auch im Inland wieder wachsen. "