So und jetzt kommen bitte die Schauspieler auf die Bühne... und (Klappe) Action! ... ”Und sehen Sie, da kommt der Frank von Friederich und nimmt Ihnen den Ball weg und schmeißt ihn weg...”
Rollenspiele und Freizeitspaß, aber auch Konzentrationsübungen und Aufgaben wie in der Schule. Die Kieler Verhaltensmedizinische Ambulanz KIVA betreut chronisch Kranke Kinder und Jugendliche. Getestet wird hier ein neuartiges integratives Training für Kinder mit ADHS, der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Das ganze von morgens bis abends, Dauer: 2,5 Wochen. Die Betroffenen: 8 Jungen zwischen 10 und 15 Jahren mit enormem Bewegungsdrang, Konzentrationsstörungen und Problemen im Alltag, wie z.B. der kleine Christian Hansen:
Ich wurde ständig von meinen anderen Mitschülern gehänselt, dass ich meine Tabletten nehme und so. Aber jetzt, seitdem ich hier bin können sie mich nicht mehr hänseln und ich hab auch einen Freund gefunden, der mir immer beigestanden hat, dass die anderen mich nicht hänseln.
Bislang haben die Schulmediziner diese Verhaltensstörung lediglich mit Medikamenten zu bekämpfen versucht. Doch die zeigen ihre Wirkung nur so lange, wie sie eingenommen werden. Für Gabriele Gerber von Müller, Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, nicht gerade der Königsweg:
Wir verfolgen das Ziel, dass die Kinder langfristig, möglicherweise auch ohne das Medikament, also ohne das Methylphenidad auskommen. Für viele Kinder ist es zur Zeit noch einfach notwendig, gleichwohl sagen wir: Medikamentengabe nur in Verbindung mit Verhaltenstherapie und zwar idealerweise nicht nur für die Kinder, sonder auch für die Eltern.
Denn auch die Eltern sollen auf Dauer lernen, das Verhalten ihrer Kinder z.B. durch Lob und Kritik Schritt für Schritt zu verändern. Am besten so wie es die Trainingsleiterin vormacht:
Wir haben ein Belohnungssystem aufgebaut für erwünschtes Verhalten, was in Regeln festgelegt wird. Die Kinder bekommen Pluspunkte, die sie dann auch in einen Preis umsetzen können.
... und wenn sie Regeln brechen, dann werden Punkte abgezogen. Das alles mit dem Ziel, dass die Kinder lernen, sich besser zu konzentrieren und sich an Regeln gewöhnen. Schon kleine Erfolge haben Auswirkungen auf den Bewegungsdrang. Diesen misst ein sog. Aktometer – eine kleine elektronische Manschette am Fuß:
Und es ist ganz erstaunlich, wenn Sie dann sehen, wie bei entsprechendem freien Spiel, wo z.B. dieses Belohnungssystem auch nicht so greift, gleich das Aktometer hochgeht und wenn wir das Kind ganz nah an der Stange halten, durch dieses durch dieses Belohnungssystem, dass es sich wieder ein Stück fangen kann.
Das dieses System funktioniert, belegen nach Meinung der Psychotherapeutin Rückmeldungen von positiv überraschten Eltern:
Die Eltern haben von fast nur positiven Erfahrungen berichtet und jetzt müsste halt ein Elterntraining ansetzen, um weiter zu machen. Nur das Sommercamp alleine wird langfristig sicherlich nichts verändern.
Doch die ersten Hürden haben die hyperaktiven Sprösslinge – sei es bei Matheaufgaben oder Rollenspielen – bislang vorbildlich gemeistert.
Beitrag als Real-Audio
020820-ADHS.ram
Rollenspiele und Freizeitspaß, aber auch Konzentrationsübungen und Aufgaben wie in der Schule. Die Kieler Verhaltensmedizinische Ambulanz KIVA betreut chronisch Kranke Kinder und Jugendliche. Getestet wird hier ein neuartiges integratives Training für Kinder mit ADHS, der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Das ganze von morgens bis abends, Dauer: 2,5 Wochen. Die Betroffenen: 8 Jungen zwischen 10 und 15 Jahren mit enormem Bewegungsdrang, Konzentrationsstörungen und Problemen im Alltag, wie z.B. der kleine Christian Hansen:
Ich wurde ständig von meinen anderen Mitschülern gehänselt, dass ich meine Tabletten nehme und so. Aber jetzt, seitdem ich hier bin können sie mich nicht mehr hänseln und ich hab auch einen Freund gefunden, der mir immer beigestanden hat, dass die anderen mich nicht hänseln.
Bislang haben die Schulmediziner diese Verhaltensstörung lediglich mit Medikamenten zu bekämpfen versucht. Doch die zeigen ihre Wirkung nur so lange, wie sie eingenommen werden. Für Gabriele Gerber von Müller, Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, nicht gerade der Königsweg:
Wir verfolgen das Ziel, dass die Kinder langfristig, möglicherweise auch ohne das Medikament, also ohne das Methylphenidad auskommen. Für viele Kinder ist es zur Zeit noch einfach notwendig, gleichwohl sagen wir: Medikamentengabe nur in Verbindung mit Verhaltenstherapie und zwar idealerweise nicht nur für die Kinder, sonder auch für die Eltern.
Denn auch die Eltern sollen auf Dauer lernen, das Verhalten ihrer Kinder z.B. durch Lob und Kritik Schritt für Schritt zu verändern. Am besten so wie es die Trainingsleiterin vormacht:
Wir haben ein Belohnungssystem aufgebaut für erwünschtes Verhalten, was in Regeln festgelegt wird. Die Kinder bekommen Pluspunkte, die sie dann auch in einen Preis umsetzen können.
... und wenn sie Regeln brechen, dann werden Punkte abgezogen. Das alles mit dem Ziel, dass die Kinder lernen, sich besser zu konzentrieren und sich an Regeln gewöhnen. Schon kleine Erfolge haben Auswirkungen auf den Bewegungsdrang. Diesen misst ein sog. Aktometer – eine kleine elektronische Manschette am Fuß:
Und es ist ganz erstaunlich, wenn Sie dann sehen, wie bei entsprechendem freien Spiel, wo z.B. dieses Belohnungssystem auch nicht so greift, gleich das Aktometer hochgeht und wenn wir das Kind ganz nah an der Stange halten, durch dieses durch dieses Belohnungssystem, dass es sich wieder ein Stück fangen kann.
Das dieses System funktioniert, belegen nach Meinung der Psychotherapeutin Rückmeldungen von positiv überraschten Eltern:
Die Eltern haben von fast nur positiven Erfahrungen berichtet und jetzt müsste halt ein Elterntraining ansetzen, um weiter zu machen. Nur das Sommercamp alleine wird langfristig sicherlich nichts verändern.
Doch die ersten Hürden haben die hyperaktiven Sprösslinge – sei es bei Matheaufgaben oder Rollenspielen – bislang vorbildlich gemeistert.
Beitrag als Real-Audio
020820-ADHS.ram