Ein Jahr nach Solingen
Mitglied des Untersuchungsausschusses: Sicherheitsbehörden waren überfordert

Der islamistische Terroranschlag in Solingen mit drei Toten vor einem Jahr ist nach Einschätzung des Mitglieds des Untersuchungsausschusses Schrumpf auch auf die Überforderung der Behörden zurückzuführen. Der CDU-Politiker verwies im Deutschlandfunk auf eine hohe Zahl an Geflüchteten vor einem Jahr. Die Sicherheitsbehörden hätten damals nicht mehr genau gewusst, wer nach Deutschland gekommen sei. Auch habe sich der Täter über das Internet radikalisiert, was für Ermittler nur schwer erfassbar sei.

    Kerzen und Blumen stehen in der Innenstadt von Solingen.
    Die Stadt Solingen in Nordrhein-Westfalen gedenkt am Jahrestag der Opfer des Messeranschlags (Archivbild). (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    Schrumpf betonte, Ziel des Untersuchungsausschusses im nordrhein-westfälischen Landtag sei es, Erkenntnisse zu sammeln, um solche Taten in Zukunft möglichst zu verhindern.
    Im August vergangenen Jahres hatte ein Syrer auf dem Stadtfest in Solingen drei Besucher mit einem Messer getötet und mehrere verletzt. Heute wird mit mehreren Gedenkveranstaltungen in der Stadt an den Terroranschlag erinnert. Erwartet wird unter anderem Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst. Wüst erklärte im Vorfeld der Veranstaltung, dass der Täter mit seinem brutalen Anschlag einen Keil in die Gesellschaft habe treiben wollen. Doch das Land lasse sich nicht spalten. Hass, Hetze und Terror würden keinen Sieg erringen, betonte der CDU-Politiker. Auch Solingens Oberbürgermeister Kurzbach betonte vor dem Gedenken den Zusammenhalt, den die Stadt in dieser Ausnahmesituation gezeigt habe.
    Diese Nachricht wurde am 23.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.