Manfred Kloiber: Wie genau funktioniert das 3D-Fernsehen?
Gerd Pasch: Ein Objekt betrachten wir mit unseren zwei Augen aus minimal abweichenden Blickwinkeln. Daraus entsteht in unserem Kopf das Gefühl für Tiefe in einem Raum. Umgesetzt wird die Stereofotografie entsprechend mit zwei Objektiven einer Kamera. Jedes dieser beiden parallelen Bilder wird berechnet, digital gespeichert oder getrennt zum Beispiel zu einem Projektor übertragen. Der wirft dann schließlich die beiden Bilder getrennt und leicht versetzt für das rechte und das linke Auge auf die Leinwand. So bekommt nun der Betrachter ein Gefühl, die Illusion für die Raumtiefe. Je nach Verarbeitungsprozess beim Stereobild gibt es Lösungen mit Rot-Grün-Brillen oder Polfilter-Brillen oder ach ganz ohne Brille, Auto-Stereoskopie nennt sich das Verfahren. Im Technisch-wissenschaftlichen Forum der IFA haben Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft schon vor Jahren 3D-Lösungen sozusagen frisch aus dem Labor präsentiert. Vereinzelt habe ich schon vor zwei Jahren auf der IFA 3D-Videoverfahren ohne Brille gesehen. Auf LCD-Monitoren sind halbzylindrische Glaslupen senkrecht aufgebracht. Die Signale für das rechte oder linke Augen werden entsprechend an die dahinterliegenden Lichtpunkte geschickt. Wenn der Betrachter ruhig vor dem Bildschirm steht, sieht er das Bild dreidimensional. Diese starre Lösung ist wenig Nutzerfreundlich. Deshalb haben die Entwickler eine Kamera auf dem Monitor angebracht, die den Zuschauer beobachtet, seine Kopf- und Augenbewegung in die Stereobild-Darstellung einrechnet. Alles ein sehr aufwendiges Verfahren und so richtig überzeugend war das auch nicht.
Kloiber: Sind die heute auf der IFA vorgestellten Lösungen besser?
Pasch: Ganz klar ja. Das ist auch der HD-Technik zugute zu halten. Für die bessere Bildqualität nehme ich auch gerne die Brille in Kauf. Top-Favorit für mich ist die Zwei-Beamer-Lösung. Da kann ich mich mit der Brille sehr bequem und flexibel vor der recht großen Leinwand bewegen und habe jederzeit den räumlichen Eindruck. Das ist wie echt im Stadion oder der Konzerthalle. Fürs Wohnzimmer dürfte allerdings das 3D-HDTV mit dem LC-Display attraktiv sein. Die wirklich sehr realitätsnahe Tiefendarstellung geschieht mit pulsierenden Polfiltern, entsprechend der jeweils 50 Vollbildern für jedes Auge. So macht das dreidimensionale Fernsehen wirklich Spaß.
Kloiber: Gibt es schon einen Starttermin für den Regelbetrieb beim 3D-HDTV?
Pasch: Also, was wir heute sehen sind absolute Insellösungen, Prototypen, Erlkönige. Es haben gerade die Standardisierungsgespräche begonnen, um die Übertragungsverfahren für 3D-TV zu vereinheitlichen. Als erstes wird wohl der HDMI-Standard demnächst um die 3D-Variante erweitert. So können Hollywood-Filme von Blueray-Playern auf HD-Monitoren gezeigt werden. Im Blueray-System selbst wird die Multichannel-Funktion für 3D-Video genutzt werden können. Also absoluter Anfang. Ich schätze, zwei bis drei Jahre wird es mindestens dauern, bis wir beim HDTV die dritte Dimension erleben.
Kloiber: Vielen Dank, Gerd Pasch.
Gerd Pasch: Ein Objekt betrachten wir mit unseren zwei Augen aus minimal abweichenden Blickwinkeln. Daraus entsteht in unserem Kopf das Gefühl für Tiefe in einem Raum. Umgesetzt wird die Stereofotografie entsprechend mit zwei Objektiven einer Kamera. Jedes dieser beiden parallelen Bilder wird berechnet, digital gespeichert oder getrennt zum Beispiel zu einem Projektor übertragen. Der wirft dann schließlich die beiden Bilder getrennt und leicht versetzt für das rechte und das linke Auge auf die Leinwand. So bekommt nun der Betrachter ein Gefühl, die Illusion für die Raumtiefe. Je nach Verarbeitungsprozess beim Stereobild gibt es Lösungen mit Rot-Grün-Brillen oder Polfilter-Brillen oder ach ganz ohne Brille, Auto-Stereoskopie nennt sich das Verfahren. Im Technisch-wissenschaftlichen Forum der IFA haben Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft schon vor Jahren 3D-Lösungen sozusagen frisch aus dem Labor präsentiert. Vereinzelt habe ich schon vor zwei Jahren auf der IFA 3D-Videoverfahren ohne Brille gesehen. Auf LCD-Monitoren sind halbzylindrische Glaslupen senkrecht aufgebracht. Die Signale für das rechte oder linke Augen werden entsprechend an die dahinterliegenden Lichtpunkte geschickt. Wenn der Betrachter ruhig vor dem Bildschirm steht, sieht er das Bild dreidimensional. Diese starre Lösung ist wenig Nutzerfreundlich. Deshalb haben die Entwickler eine Kamera auf dem Monitor angebracht, die den Zuschauer beobachtet, seine Kopf- und Augenbewegung in die Stereobild-Darstellung einrechnet. Alles ein sehr aufwendiges Verfahren und so richtig überzeugend war das auch nicht.
Kloiber: Sind die heute auf der IFA vorgestellten Lösungen besser?
Pasch: Ganz klar ja. Das ist auch der HD-Technik zugute zu halten. Für die bessere Bildqualität nehme ich auch gerne die Brille in Kauf. Top-Favorit für mich ist die Zwei-Beamer-Lösung. Da kann ich mich mit der Brille sehr bequem und flexibel vor der recht großen Leinwand bewegen und habe jederzeit den räumlichen Eindruck. Das ist wie echt im Stadion oder der Konzerthalle. Fürs Wohnzimmer dürfte allerdings das 3D-HDTV mit dem LC-Display attraktiv sein. Die wirklich sehr realitätsnahe Tiefendarstellung geschieht mit pulsierenden Polfiltern, entsprechend der jeweils 50 Vollbildern für jedes Auge. So macht das dreidimensionale Fernsehen wirklich Spaß.
Kloiber: Gibt es schon einen Starttermin für den Regelbetrieb beim 3D-HDTV?
Pasch: Also, was wir heute sehen sind absolute Insellösungen, Prototypen, Erlkönige. Es haben gerade die Standardisierungsgespräche begonnen, um die Übertragungsverfahren für 3D-TV zu vereinheitlichen. Als erstes wird wohl der HDMI-Standard demnächst um die 3D-Variante erweitert. So können Hollywood-Filme von Blueray-Playern auf HD-Monitoren gezeigt werden. Im Blueray-System selbst wird die Multichannel-Funktion für 3D-Video genutzt werden können. Also absoluter Anfang. Ich schätze, zwei bis drei Jahre wird es mindestens dauern, bis wir beim HDTV die dritte Dimension erleben.
Kloiber: Vielen Dank, Gerd Pasch.