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Mobilität fördern

Preisverleihung. - In München sind die "BMW scientific awards 2001" verliehen worden. Zum fünften Mal zeichnet der Autobauer damit wissenschaftliche Ideen aus, die die moderne Mobilität steigern.

    "Wir gehen davon aus, dass die Mobilität ganz unglaublich mit der Freiheit des Menschen verbunden ist, und man will die Freiheit in Zukunft nicht einschränken", erläutert Professor Franz Pischinger, der Vorsitzende der Jury die Beweggründe für Autobauer und Komitee. Und so wurden ein verbessertes Navigationssystem und ein variables Getriebe mit Preisen ausgezeichnet. Als dritter Preisträger wurde Roland Chrobock vom verkehrswissenschaftlichen Institut der Universität Duisburg geehrt. Sein Thema: die statistische Analyse von Verkehrsschleifendaten als Methode zur Verkehrsprognose. Denn alle Verbesserungen auf Seiten der individuellen Verkehrsteilnehmer nützen wenig, wenn es nicht gelingt, die Gesamtsteuerung des Verkehrs besser in den Griff zu bekommen.

    Verkehrsprognosen sind da ein wichtiges Instrument. Allerdings sind sie bei einem derart komplexen Geschehen auch extrem schwierig. Bisher können die Prognostiker wenig weiter als eine halbe Stunde in die Zukunft blicken. "Unser Gesamtkonzept sieht vor, dass wir ein Abbild des gesamten Verkehrszustandes haben", erklärt Chrobock. Das Duisburger Institut versucht eine solche Simulation am Beispiel des Duisburger Innenstadtverkehrs. Die Daten der auf den Hauptstraßen verlegten Induktionsschleifen fließen in das Modell ein und ergeben so ein Bild des derzeitigen Verkehrs.

    Allerdings ist der Blick in die Zukunft auch bei einer guten Datenlage mehr als schwierig. Um so wichtiger , dass nicht nur das Auto im Blick ist, sondern dass alle Verkehrsträger in ein mögliches Leitsystem eingebunden werden. "Verkehr vermeiden, wird man wohl kaum machen, man kann Verkehr umlenken, sowohl auf andere Routen, sowohl auf andere Abfahrtszeiten wie auch auf andere Verkehrsmittel", so Roland Chrobock.

    [Quelle: Wolfgang Nitschke]