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Modell "Familienpflegezeit"

Es kann unerwartet kommen, manchmal kündigt es sich auch leise an: die Pflegesituation in einer Familie. Was tun, wenn Partner, Vater, Mutter oder gar das eigene Kind zu einem Pflegefall werden, der Alltag aus den Fugen gerät und die Zeit einfach nicht reicht, um Arbeit, Familie und Betreuung unter einen Hut zu bringen?

Moderation: Bettina Schmieding | 06.05.2011
    Die wenigsten wählen das Alten- oder Pflegeheim als Ausweg, nach wie vor werden in Deutschland Pflegebedürftige vor allem zu Hause versorgt. Das stellt alle Beteiligten vor gewaltige Herausforderungen. Pflege bis zur Selbstaufgabe, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit – für viele Familien ist das Alltag.

    Mehr Zeit für die Pflege, verspricht Bundesfamilienministerin Kristina Schröder jetzt mit ihrem Modell der Familienpflegezeit. Beruf und Pflege sollen miteinander vereinbar sein, den Menschen soll die Angst vor drohender Arbeitslosigkeit genommen werden.

    Maximal zwei Jahre lang darf die Arbeitszeit halbiert werden, dafür gibt es 75 Prozent des regulären Gehalts. Nach der Pflegezeit wird wieder voll gearbeitet, allerdings weiter für 75 Prozent des Lohns. Das sei ein Teilzeitjob mit doppelter Belastung, sagen die Kritiker, und obendrein ohne Rechtsanspruch auf die Pflegezeit.

    Wie sinnvoll also ist dieses Modell? Kann es Angehörige in der Pflege entlasten? Was sagen Betroffene, und was wünschen sich diejenigen, die die Pflege zu Hause auf sich nehmen, tatsächlich?

    In der Lebenszeit gibt es Antworten auf diese Fragen. Mit dabei sein werden:

    - Dr. Dagmar Dräger, Leiterin des Forschungsbereichs Alter(n)sforschung am Institut für Medizinische Soziologie der Charité Berlin

    - Stefan Krastel, Friseurmeister, gab seinen Beruf für die Pflege seiner Mutter auf

    - Katja Thimm, "Spiegel"-Reporterin, Autorin des Buches: "Vatertage: Eine deutsche Geschichte". Fischer (S.), Frankfurt

    Und wenn Sie mit diskutieren möchten, rufen Sie kostenfrei an:
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