Rund 400 Experten diskutieren auf dem Kongress "Zukunft der Arbeit" vom 29. September bis 1. Oktober in Hannover neue Ideen für betriebliche Abläufe und Organisationsformen. Die Arbeitswissenschaftler beließen es nicht bei der Theorie, sondern besuchten auf einer Exkursion auch 20 Firmen in der Umgebung des Kongressorts, die bereits neue Konzepte umgesetzt haben. Ein Beispiel ist Universal, ein großer CD-Produzent in Langenhagen. Die Firma hatte, um den Umsatz zu steigern, Arbeitsgruppen eingeführt, die ohne Abteilungsleiter oder Schichtführer einen Auftrag selbstständig bis zu einem bestimmten Termin abwickeln. Als Anreize für pünktliche Lieferung oder besonders wenige Reklamationen gab es einen Gruppenbonus in Form von Gehaltszuschlägen. Eine Umgestaltung der Produktionsabläufe hat das Unternehmen Conitech Profile in Hannover hinter sich. Bei der Herstellung von Reifenprofilen setzt man dort inzwischen auf die so genannte prozessorientierte Fabrik. An kleinen und kompakten Fertigungsinseln sitzen Schlosser, Maschinenbauer, aber auch Verwaltungskräfte dicht an dicht und kümmern sich um einen speziellen Auftrag. Neu ist diese Idee allerdings nicht, sagt Hartmut Buck vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaften: "Wir kennen das schon seit 20 Jahren. Doch in der deutschen Industrie ist immer die Umsetzung neuer Konzepte das Problem." Die Zukunftsvisionen der Arbeitswissenschaftler gehen denn auch schon weiter. Sie prognostizieren den so genannten E-Lancer. Die "elektronischen Freelancer" arbeiten zu Hause vor dem Computer und werden projektbezogen angestellt.
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Kongress "Zukunft der Arbeit" in Hannover
Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e.V.
E-Lancer am Werk - zum Beispiel bei der Entwicklung von Linux, einem freien Computer-Betriebsystem.
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