Die beiden trafen sich bei einer Fachkonferenz Ende Mai in London: Yuri Verlinsky, der Macher-Typ, Gründer eines Privatinstituts für Fortpflanzungsgenetik in Chicago, und Alan Trounson, der bedachte und vorsichtige Professor für Stammzellforschung an der Monash Universität in Australien. Yuri Verlinsky stellte seine Arbeit vor, die zwar noch nicht veröffentlicht, dafür aber grob in einem Patentantrag beschrieben ist.
" Ich entferne den Kern aus einer bestehenden Stammzelllinie und setze dafür den Kern einer erwachsenen Zelle hinein. Sie fusionieren und bilden eine neue Kolonie."
Wegen der noch ausstehenden Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal will Verlinsky keine Details nennen, aber der Patentschrift zufolge ist er nach gebräuchlichen Methoden vorgegangen. Er schleuderte die Stammzellen, die von einem weiblichen Embryo stammten, so lange in einer Zentrifuge, bis die schwereren Kerne aus den Zellen entwichen waren. Mit den kernlosen Stammzellen verschmolz er dann Bindegewebszellen oder Immunzellen von Männern. Die resultierende Stammzelllinie, so Verlinsky sei männlich gewesen.
Somit hat Verlinsky dasselbe Resultat fabriziert wie die koreanischen Forscher, allerdings ohne einen menschlichen Klon-Embryo zu erzeugen und ohne Eizellen von Spenderinnen dafür zu verbrauchen. Die nun männlichen Stammzellen sollten auch die Immuneigenschaften des Spenders übernommen haben. Allerdings muss Verlinsky dafür erst die Beweise liefern, sagt Alan Trounson. Er stellt in Australien auf demselben Weg Stammzelllinien von Mäusen her:
" Ich kenne Yuri Verlinsky schon lange und kann sagen: Was er tut, das tut er sehr effektiv. Deshalb zweifle ich nicht an dem, was er sagt. Aber ich denke, eine wissenschaftliche Arbeit verlangt es, dass alle notwendigen Nachweise erbracht werden. Ansonsten fehlt ihr die Glaubwürdigkeit anderer wesentlicher Forschungsarbeiten."
Konkret muss Verlinsky nachweisen, dass sich die männlichen Zellen, die er hergestellt hat, tatsächlich im sehr ursprünglichen Stadium von embryonalen Stammzellen befinden und dass sie so genannte Teratomas bilden. Das sind Zellstrukturen, die wie jedes höhere Lebewesen aus drei Schichten aufbaut sind: Sie heißen Ektoderm, Mesoderm und Endoderm. Teratomas beweisen, dass die Zellen das Potential besitzen, sich in jeden Zelltyp des Körpers zu verwandeln.
" Früher oder später muss er der Wissenschaftlergemeinde diese Informationen liefern. Andernfalls, wird die Gemeinde sie sich selbst besorgen, indem sie seine Experimente wiederholt und demonstriert, dass er recht hat."
Im Grunde ist Trounson mit seiner Arbeit an Mäusen genauso weit wie Verlinsky. Doch er will nicht von einem Erfolg sprechen, solange ihm noch genau die gleichen Nachweise fehlen, die er von Verlinsky fordert. Dennoch ist Trounson überzeugt: Patienteneigene Stammzelllinien werden auf diese Weise herstellbar sein. Die Methode der Koreaner dazu hält er in der Therapie für irrelevant:
" Ob man das Therapeutische Klonen jemals einsetzen wird, um Stammzelllinien herzustellen, die genau zum Patienten passen, ist sehr fraglich, denn die Kosten dafür wären sehr hoch. Ich bezweifle, dass das zukunftsfähig ist. Eher glaube ich, dass die Immunologen einen Weg finden werden, die Stammzelllinien so zu verändern, dass der Körper tolerant darauf reagiert. Ich habe großes Vertrauen, dass die Immunologen dafür die Antwort liefern werden."
Das bedeutet auch, dass Trounson in der von ihm und Verlinsky entwickelten Methode ebenso wenig das Verfahren der Zukunft vermutet. Wissen kann er das allerdings noch nicht. Es sei einfach zu früh dafür, sagt er.
" Ich entferne den Kern aus einer bestehenden Stammzelllinie und setze dafür den Kern einer erwachsenen Zelle hinein. Sie fusionieren und bilden eine neue Kolonie."
Wegen der noch ausstehenden Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Journal will Verlinsky keine Details nennen, aber der Patentschrift zufolge ist er nach gebräuchlichen Methoden vorgegangen. Er schleuderte die Stammzellen, die von einem weiblichen Embryo stammten, so lange in einer Zentrifuge, bis die schwereren Kerne aus den Zellen entwichen waren. Mit den kernlosen Stammzellen verschmolz er dann Bindegewebszellen oder Immunzellen von Männern. Die resultierende Stammzelllinie, so Verlinsky sei männlich gewesen.
Somit hat Verlinsky dasselbe Resultat fabriziert wie die koreanischen Forscher, allerdings ohne einen menschlichen Klon-Embryo zu erzeugen und ohne Eizellen von Spenderinnen dafür zu verbrauchen. Die nun männlichen Stammzellen sollten auch die Immuneigenschaften des Spenders übernommen haben. Allerdings muss Verlinsky dafür erst die Beweise liefern, sagt Alan Trounson. Er stellt in Australien auf demselben Weg Stammzelllinien von Mäusen her:
" Ich kenne Yuri Verlinsky schon lange und kann sagen: Was er tut, das tut er sehr effektiv. Deshalb zweifle ich nicht an dem, was er sagt. Aber ich denke, eine wissenschaftliche Arbeit verlangt es, dass alle notwendigen Nachweise erbracht werden. Ansonsten fehlt ihr die Glaubwürdigkeit anderer wesentlicher Forschungsarbeiten."
Konkret muss Verlinsky nachweisen, dass sich die männlichen Zellen, die er hergestellt hat, tatsächlich im sehr ursprünglichen Stadium von embryonalen Stammzellen befinden und dass sie so genannte Teratomas bilden. Das sind Zellstrukturen, die wie jedes höhere Lebewesen aus drei Schichten aufbaut sind: Sie heißen Ektoderm, Mesoderm und Endoderm. Teratomas beweisen, dass die Zellen das Potential besitzen, sich in jeden Zelltyp des Körpers zu verwandeln.
" Früher oder später muss er der Wissenschaftlergemeinde diese Informationen liefern. Andernfalls, wird die Gemeinde sie sich selbst besorgen, indem sie seine Experimente wiederholt und demonstriert, dass er recht hat."
Im Grunde ist Trounson mit seiner Arbeit an Mäusen genauso weit wie Verlinsky. Doch er will nicht von einem Erfolg sprechen, solange ihm noch genau die gleichen Nachweise fehlen, die er von Verlinsky fordert. Dennoch ist Trounson überzeugt: Patienteneigene Stammzelllinien werden auf diese Weise herstellbar sein. Die Methode der Koreaner dazu hält er in der Therapie für irrelevant:
" Ob man das Therapeutische Klonen jemals einsetzen wird, um Stammzelllinien herzustellen, die genau zum Patienten passen, ist sehr fraglich, denn die Kosten dafür wären sehr hoch. Ich bezweifle, dass das zukunftsfähig ist. Eher glaube ich, dass die Immunologen einen Weg finden werden, die Stammzelllinien so zu verändern, dass der Körper tolerant darauf reagiert. Ich habe großes Vertrauen, dass die Immunologen dafür die Antwort liefern werden."
Das bedeutet auch, dass Trounson in der von ihm und Verlinsky entwickelten Methode ebenso wenig das Verfahren der Zukunft vermutet. Wissen kann er das allerdings noch nicht. Es sei einfach zu früh dafür, sagt er.