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Ukraine
Mönche weigern sich, Kiewer Höhlenkloster zu verlassen

Dutzende Mönche der Ukrainischen Orthodoxen Kirche weigern sich nach wie vor, das Kiewer Höhlenkloster zu verlassen. Die für das Unesco-Weltkulturerbe zuständige staatliche Museumsverwaltung wollte örtlichen Medien zufolge fünf Gebäude versiegeln und sie so der Kirche wegnehmen.

    Blick auf das Kiewer Höhlenkloster Pechersk Lavra am 6. April 2020
    Der Komplex Kiewer Höhlenkloster gehört seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO. (AFP / GENYA SAVILOV)
    Geistliche und Gläubige hätten den Behörden aber den Zutritt verwehrt. Die Museumsverwaltung plane nun juristische Schritte. Die Gebäude müssten dem Staat zurückgegeben werden, hieß es.

    Pro-russische Einfluss auf die Kirche vermutet

    Das Kloster gehört dem ukrainischen Staat. Die Regierung hatte den Nutzungsvertrag dafür im März für ungültig erklärt. Sie sieht in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche pro-russische Kräfte am Werk. Die Kirchenleitung stellte sich allerdings hinter die ukrainische Armee und verurteilte Russlands Angriffskrieg. Zudem sagte sie sich im Mai 2022 vom orthodoxen Moskauer Patriarchat los.
    Die Mönche räumten zwar die Hauptkathedrale des Klosters, andere Gebäude aber nutzen sie noch. Das Höhlenkloster aus dem 11. Jahrhundert gilt als Wiege der ostslawischen Orthodoxie und als Wahrzeichen Kiews.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.