Obwohl Eiweiße oder Enzyme für das Funktionieren des menschlichen und tierischen Körpers eine ganz zentrale Rolle spielen, ist erst ein Bruchteil von ihnen bekannt. Forscher suchen nach noch unentdeckten Stoffen in der Hoffnung, dass sie sich gezielt für industrielle Anwendungen nutzen lassen. Schon heute sind Biokatalysatoren aus der Chemiebranche nicht mehr wegzudenken. Um Grundstoffe für Medikamente oder Waschmittel herzustellen, setzt man dort Moleküle in Reaktoren Schritt für Schritt zusammen. Geeignete Biokatalysatoren helfen hier, Energie und damit Kosten zu sparen und außerdem Abfälle zu vermeiden. In der Waschmittelherstellung sind Biokatalysatoren daher bereits etabliert. Sie können auch in der späteren Anwendung von Vorteil sein. So sucht die Branche nach Bioenzymen, die Flecken zuverlässig entfernen können - und zwar bei unterschiedlichen Temperaturen. Normalerweise sind Enzyme auf einen sehr engen Temperaturbereich fixiert und reagieren auch empfindlich auf Veränderungen im Säuregehalt ihrer Umgebung. Wissenschaftler suchen daher nach universellen Enzymen, die eine große Bandbreite abdecken können.
Ein weiteres Beispiel nennt Professor Garo Antranikian von der Technischen Universität Hamburg-Harburg, der Organisator der Tagung: "In der Textilindustrie werden viele Chemikalien eingesetzt, die Fasern modifizieren. Das verursacht viel Abfall. Jetzt versucht man, Enzyme zu finden, die diese Prozesse ohne Zusatz von Chemikalien beschleunigen. Neue Enzyme wie Proteasen, Amylasen oder Lipasen. Damit kann man die Wollfasern so modifizieren, dass sie sehr glatt werden, um interessante Textilien herzustellen." Noch sind diese Anwendungen allerdings in der Entwicklung und werden nicht im industriellen Rahmen eingesetzt.
Bei ihrer Suche nach neuen Biokatalysatoren durchkämmen die Forscher systematisch die Natur. Besonders vielversprechend scheinen da Lebensräume, die extreme Bedingungen aufweisen: Salzlaugen, heiße Quellen oder das Meer-Eis. Dort will man Enzyme entdecken, die nicht wie im menschlichen Körper bei nahezu konstanter Temperatur arbeiten.
[Quelle: Jo Schilling]
Ein weiteres Beispiel nennt Professor Garo Antranikian von der Technischen Universität Hamburg-Harburg, der Organisator der Tagung: "In der Textilindustrie werden viele Chemikalien eingesetzt, die Fasern modifizieren. Das verursacht viel Abfall. Jetzt versucht man, Enzyme zu finden, die diese Prozesse ohne Zusatz von Chemikalien beschleunigen. Neue Enzyme wie Proteasen, Amylasen oder Lipasen. Damit kann man die Wollfasern so modifizieren, dass sie sehr glatt werden, um interessante Textilien herzustellen." Noch sind diese Anwendungen allerdings in der Entwicklung und werden nicht im industriellen Rahmen eingesetzt.
Bei ihrer Suche nach neuen Biokatalysatoren durchkämmen die Forscher systematisch die Natur. Besonders vielversprechend scheinen da Lebensräume, die extreme Bedingungen aufweisen: Salzlaugen, heiße Quellen oder das Meer-Eis. Dort will man Enzyme entdecken, die nicht wie im menschlichen Körper bei nahezu konstanter Temperatur arbeiten.
[Quelle: Jo Schilling]