Archiv


Mond beim halben Weihnachtsstern

Nach Sonnenuntergang zeigt sich am Osthimmel ein auffälliges, fast rechtwinkliges Dreieck: Es besteht aus dem nahezu vollen Mond, dem strahlend hellen Riesenplaneten Jupiter und Aldebaran, dem rötlichen Hauptstern des Stiers.

Von Dirk Lorenzen |
    Im Laufe der Nacht ziehen die drei in einem hohen Bogen über den Südhimmel bis an den Westhorizont. Weil der Mond jede Stunde um seinen Durchmesser vorrückt, verändert sich laufend die Form des Dreiecks.

    Gegen Mitternacht ist es schon viel spitzer geworden. Um drei Uhr früh stehen dann Jupiter, Mond und Aldebaran genau auf einer Linie.

    Nach einer Idee des aus Weil der Stadt stammenden Astronomen Johannes Kepler ist Jupiter ein Teil des berühmten Weihnachtssterns. Im Jahr minus sieben sind sich Jupiter und Saturn dreimal eng begegnet, was ein sehr seltenes Himmelsereignis ist.

    Jupiter galt damals in Babylon als Stadtgottheit Marduk. Saturn stand für das jüdische Volk - und das Treffen fand im Sternbild Fische statt, das Palästina am Himmel repräsentierte.

    Zwar ist heute klar, dass der Weihnachtsstern keinen realen Hintergrund hat. Dennoch ist die enge Begegnung von Jupiter und Saturn damals sicher viel beachtet worden - auch wenn sich daraufhin keine drei Weisen aus dem Morgenland auf den Weg gemacht haben.

    Im Moment sind diese beiden Planeten am Himmel sehr weit voneinander entfernt. Erst im Jahr 2020 überholt Jupiter wieder einmal Saturn - dann stehen die zwei sehr eng nebeneinander, kurioserweise genau zu Weihnachten.

    In diesem Jahr müssen wir uns mit dem schönen Treffen von Mond, Jupiter und Aldebaran begnügen.

    Das Treffen von Jupiter und Saturn als möglicher Weihnachtsstern

    Einige Informationen über den Mond
    Die dunklen Mondmeere sind deutlich weniger von Kratern zernarbt als die hellen Hochlandregionen
    Der fast volle Mond steht heute Nacht bei Jupiter. (NASA/Galileo)