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Mond, Sonne und ein Schatten

Die Sonne wird morgen für kurze Zeit verschwinden. In einem schmalen Streifen ausgehend von Brasilien über den Atlantik, Afrika, das östliche Mittelmeer, die Türkei bis nach Kasachstan kommt es dort zu einer totalen Sonnenfinsternis. Eine solche entsteht, wenn der Mond direkt zwischen Erde und Sonne hindurch wandert. Dank eines wunderbaren Zufalls sind von der Erde aus gesehen Mond- und Sonnenscheibe nahezu gleich groß. Die Sonne hat zwar ca. den 400fachen Monddurchmesser, sie ist aber auch etwa 400mal so weit von uns entfernt. Deshalb scheinen uns die beiden so unterschiedlich ausgedehnten Objekte gleich groß zu sein.

Von Damond Benningfield und Sven Carlsson |
    Tritt der Mond exakt vor die Sonne, so fällt sein Schatten auf die Erde. Der Pfad dieses Schattens ist nicht sehr breit. Sie müssen also am richtigen Ort sein, um die Totalitätsphase der Finsternis zu erleben. Zwischen anderthalb und gut vier Minuten wird es Nacht in der Totalitätszone. Der dunkle Mond steht vor der Sonne, umrahmt von der äußeren, heißen Sonnenkorona. Diese Korona sieht man mit dem bloßen Auge nur bei einer totalen Sonnenfinsternis.

    Finsternisfreunde aus Mitteleuropa müssen schon in die Totalitätszone reisen, um das kosmische Schattenspiel bewundern zu können, denn in unseren Breiten erleben wir nur eine partielle Finsternis. In Berlin beginnt sie gegen 11.50 Uhr. Ca. eine Stunde später ist der maximale Bedeckungsgrad erreicht. Während in Berlin der Mond die Sonne zu etwa 32 Prozent verdeckt, sind es an der Nordsee um die 24 Prozemt und in Salzburg etwa 50 Prozent. An den meisten Orten Mitteleuropas gibt der Mond die Sonne zwischen 13.30 Uhr und 14.00 Uhr wieder völlig frei.