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Mond spielt Venus

Heute Nacht um 1 Uhr 47 Mitteleuropäischer Sommerzeit erreicht der Mond seine Neumondstellung. Dies allein wäre natürlich kaum Anlass für eine Erwähnung in der Sternzeit, aber dieses Mal wandert der Mond knapp zehn Stunden später auch noch durch den absteigenden Knoten seiner Bahn.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Dadurch steht der Neumond nur wenig nördlich der Ekliptik, der "Finsternislinie", und eine Sonnenfinsternis ist die Folge. Weil der Erdtrabant aber gerade durch den erdfernen Teil seiner Bahn zieht, erscheint er am Himmel deutlich kleiner als die Sonne. Er kann sie also nicht vollständig abdecken.

    Das Ergebnis ist eine ringförmige Sonnenfinsternis, bei der der dunkle Neumond als schwarze Scheibe gleichsam in der Sonne badet.

    So nimmt der Neumond dieses Mal vorweg, was in gut zwei Wochen die Venus wiederholt, wenn sie am 6. Juni als kleine, dunkle Scheibe vor der Sonne entlang zieht.

    Die Venus allerdings wird von links nach rechts über die Sonne wandern, weil sie die Erde auf der Innenbahn überholt. Der Mond dagegen wandert bei einer Sonnenfinsternis von rechts nach links vor der Sonne entlang.

    Leider bekommen wir von dieser ringförmigen Sonnenfinsternis nichts mit, denn zu dieser Zeit stehen Sonne und Mond über der anderen Seite der Erde. Der Streifen der ringförmigen Verfinsterung erstreckt sich von Südchina über den Süden Japans und den Nordpazifik bis in den Südwesten der Vereinigten Staaten.

    Wer in dieser Region lebt, hat bei entsprechendem Wetter auch beste Chancen, in zwei Wochen die partielle Mondfinsternis und zwei Tage später die Venus vor der Sonne zu beobachten.

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