Archiv


Mond, Stern, Supermond

Heute Abend steht der gut halb beleuchtete Mond am Südwesthimmel. Ein Stück links von ihm strahlt Spica, der Hauptstern in der Jungfrau. Noch weiter links steht der Planet Saturn.

Von Dirk Lorenzen |
    Zwar ist Saturn vor allem wegen seiner Ringe berühmt - tatsächlich aber ist sein größter Mond Titan noch viel spektakulärer. Der ist schon mit einem guten Fernglas in den kommenden Nächten knapp links von Saturn zu erkennen.

    Titan hat einen Durchmesser von mehr als fünftausend Kilometern. Damit ist er größer als der Planet Merkur.

    Er ist sicher der interessanteste Mond im Sonnensystem: Seine Atmosphäre, die zu großen Teilen aus Stickstoff besteht, ist etwa anderthalbmal so dicht wie unsere Erdatmosphäre.

    Auf den ersten Blick sieht es in vielen Regionen Titans aus wie auf der Erde: Titan hat Berge, durch die sich Flusstäler ziehen und viele Seen. Doch die Berge sind nicht aus Stein, sondern aus Wassereis. Bei etwa minus 180 Grad Celsius ist das Wasser hart gefroren wie Granit.

    Dennoch gibt es Regen auf Titan: Methan, das wir als Bestandteil des Erdgases kennen, ist auch bei diesen Temperaturen noch flüssig und regnet hin und wieder aus dichten Wolken.

    Auf Titan gibt es sogar eine Art Vulkanismus. Allerdings quillt dort keine Lava aus den Spalten der Oberfläche, sondern Eismatsch, der aus Kohlenwasserstoffen besteht. Titan ist also irgendwie genau wie die Erde, nur ganz anders.

    Achten Sie darauf, wie der Mond morgen an Spica vorbeizieht und übermorgen dann an Saturn - dem Planeten mit den Ringen und dem Supermond Titan.

    Die Cassini-Huygens-Mission zu Saturn, seinen Ringen und Monden

    Beobachtungshinweise zum aktuellen Sternenhimmel