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Mond trifft viele Monde

Gegen ein Uhr früh klettert ein wunderschönes himmlisches Doppel über den Südosthorizont: Unser Mond und rechts von ihm der Planet Jupiter. Beide stehen zwischen den Sternbildern Steinbock und Wassermann.

Von Dirk Lorenzen |
    Während unsere Erde nur einen Mond hat, gebietet der Jupiter über einen ganzen Hofstaat aus mehr als 60 Monden. Allerdings sind nur drei davon größer als der Erdmond.

    Um den Jahreswechsel 1609 und 1610 haben Simon Marius, ein Astronom aus dem mittelfränkischen Gunzenhausen, und Galileo Galilei die vier größten Jupitermonde wohl als erste beobachtet. Zwar werden diese Monde bis heute als Galileische Monde bezeichnet. Die einzelnen Namen - Io, Europa, Ganymed und Kallisto - hatte aber Simon Marius durchgesetzt. Bis heute ist nicht ganz klar, wer diese Monde tatsächlich zuerst wahrgenommen hat. Unbestritten ist, dass Galilei als erster seine Beobachtungen öffentlich bekannt gemacht hat.

    Die Entdeckung der Monde war eine Sensation - und eine Stütze für das neue Weltbild des Nikolaus Kopernikus. Dieser hatte die Erde aus dem Zentrum der Welt gerückt und sie als Planet unter Planeten um die Sonne kreisen lassen. Nur der Mond läuft noch um die Erde.

    Galileis Beobachtungen machten klar, dass der Jupiter das Zentrum der Bewegung seiner Monde ist. Nach der Lehre des griechischen Philosophen Aristoteles sollte aber die Erde Zentrum aller Bewegungen sein. Aristoteles war somit klar widerlegt.

    Schon ein gutes Fernglas zeigt Ihnen heute Nacht ab ein Uhr nicht nur den Mond und Jupiter - sondern auch dessen vier größte Monde, die Astronomiegeschichte geschrieben haben.


    Allgemeine Informationen zu Simon Marius

    Die Monde des Jupiter

    Informationen zu Europas Mondmission Smart-1