Archiv


Mond und Rind

Morgen früh packt der abnehmende Mond den Stier bei den Hörnern. Etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang sehen Sie beide am südlichen Himmel. Ganz dicht unterhalb des Mondes erkennen Sie den rötlichen Stern Aldebaran – das Stierauge. Er leuchtet an einem Ende des V-förmigen Sternmusters, das den Stierkopf markiert.

Jeannie Kuich |
    Im englischen Sprachraum gibt es einen Kinderreim, der den Mond und das Rind in Verbindung bringt. Dort heißt es: "… und die Kuh sprang über den Mond…". Dieser Reim könnte seine Wurzeln in der griechischen Mythologie von der "kuhäugigen" Hera haben – der Königin der Götter auf dem Olymp. Ihr heiliges Tier war die Kuh. Heras römische Entsprechung – die Göttin Juno - wurde manchmal als Mond dargestellt.

    Im alten Ägypten wurde die Göttin Hathor als "große, wilde Kuh" gezeichnet. Der Kopfschmuck der Hathor zeigt in den ägyptischen Hieroglyphen Kuhhörner.

    Weil die Form der Hörner einer Kuh mit der einer Mondsichel vergleichbar ist, hat man über Tausende von Jahren den Mond durch Hörner symbolisiert. Zwei Hörner können zwei Sicheln darstellen, die wiederum Symbol für die Phasen des Mondes sind.

    Die Symbole könnten prähistorisch sein. Höhlenzeichnungen in Spanien und Frankreich zeigen Rinder mit Mondsicheln als Hörner. Auch sagen einige Wissenschaftler, daß französische Höhlenzeichnungen die Sterne darstellen könnten, die wir heute als Sterne des Stiers kennen.

    Achten Sie morgen früh auf den Mond, der den Stier bei den Hörnern nimmt.