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Monde und Gezeiten

Heute Nacht zieht der gut halb beleuchtete Mond am strahlend hellen Riesenplaneten Jupiter vorbei. Die beiden zeigen sich nach 23 Uhr am Osthimmel.

Von Dirk Lorenzen | 25.10.2013
    Unser Mond läuft um die Erde, weil die Erde ihn anzieht - aber auch der Mond zieht an der Erde und sorgt so für die Gezeiten. Der Wasserstand der Meere hebt und senkt sich zweimal am Tag - zum Teil um etliche Meter.

    Doch der Mond beeinflusst nicht nur das Wasser - er knetet die gesamte Erde durch. Auch das Festland hebt und senkt sich zweimal täglich um etwa einen halben Meter.

    Auch mitten in Deutschland gibt es also Ebbe und Flut. Doch die Gezeiten der Erdkruste sind für uns nicht zu spüren, weil sich alles um uns herum ebenfalls hebt und senkt.

    Allerdings bemerken zum Beispiel die Physiker am Forschungszentrum CERN in Genf, dass sich ihr Beschleunigerring im Rhythmus der Gezeiten minimal verbiegt. Dieser Effekt lässt sich bei den Messungen aber leicht korrigieren.

    Auch im Jupitersystem spielen Gezeitenkräfte eine große Rolle - allerdings mit umgekehrten Rollen: Dort knetet der äußerst massereiche Planet die Monde durch.

    Der Jupitermond Io ist kleiner als unser Mond und wäre wie dieser längst komplett erstarrt. Doch die Planetenkräfte halten sein Material stets in Bewegung - dabei entsteht große Hitze, die Io viele aktive Vulkane beschert.

    Und der Jupitermond Europa ist von einem dicken Eispanzer bedeckt, unter dem sich ein Ozean aus flüssigem Wasser befindet. Auf Europa herrschen prinzipiell lebensfreundliche Bedingungen - dank der Gezeitenkräfte Jupiters.

    gewünscht von Johannes Buhlmann

    Wie Jupiters Gezeitenkräfte die Monde aufheizen

    Die Gezeitenkraft des Mondes