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Mondschatten über dem Atlantik

Morgen Nachmittag um zehn vor zwei ist Neumond - unser Trabant überquert dann die imaginäre Verbindungslinie zwischen Erde und Sonne. Nur gut sechs Stunden zuvor steht der Mond genau in der Ebene der Erdbahn.

Von Dirk Lorenzen |
    Es reicht also gerade noch, dass sein Kernschatten die Erde trifft. Morgen kommt es zu einer totalen Sonnenfinsternis - der schwarze Neumond schiebt sich genau vor die Sonnenscheibe. Für maximal eine Minute und vierzig Sekunden, also die typische Länge einer Sternzeit, wird der Tag zur Nacht.

    Während der Totalität bleibt nur die wunderbar strukturierte Korona zu sehen, die Sonnenatmosphäre. Am Himmel zeigen sich mitten am Tag die hellsten Sterne und Planeten. Totale Sonnenfinsternisse zählen zu den eindrucksvollsten Naturschauspielen überhaupt.

    Der nicht einmal sechzig Kilometer breite Streifen, in dem der Mond die Sonne komplett abdeckt, verläuft größtenteils über den Atlantik - vom Seegebiet nordöstlich von Kuba quer über den Ozean entlang der westafrikanischen Küste.

    In Gabun erreicht die Totalitätszone das Festland und verläuft durch den Kongo, Uganda bis in den Südosten Äthiopiens, wo die Finsternis endet.

    In Mitteleuropa bekommen wir von diesem Himmelsspektakel leider nichts mit. Beobachter in Portugal, Spanien, auf Sardinien, in Süditalien, Griechenland und der Türkei erleben zumindest eine sehr schwache partielle Sonnenfinsternis. Dort erscheint die Sonnenscheibe morgen Mittag wie ein angebissener Keks.

    Erst in fast siebzig Jahren wird auch in Mitteleuropa mal wieder der Tag zur Nacht.

    NASA-Informationen zur morgigen Sonnenfinsternis

    So entsteht eine Sonnenfinsternis