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Mondträume

Einen Tag nach Vollmond beleuchtet Sonnenlicht immer noch fast die gesamte Mondseite, die der Erde zugewandt ist. Kurz nach Sonnenuntergang geht er auf und schmückt die ganze Nacht hindurch den Himmel.

Damond Benningfield |
    Der Mond ist eine tote Welt. In vergangenen Jahrhunderten glaubten viele Menschen jedoch, dass er Wasser, Luft und Leben zu bieten hat. So beschrieb der große Astronom des 17. Jahrhunderts - Johannes Kepler – den Mond als eine Welt, in der schlangenähnliche Wesen mit Flügeln leben.

    Kepler ist ein Pionier der modernen Astronomie. Er fand die mathematischen Gesetze für die Planetenbahnen heraus. Damit wies er nach, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Sonnensystems ist.

    Seine Phantasiereise zum Mond beschrieb Kepler in dem Buch "Der Traum”. Erst nach seinem Tod wurde es veröffentlicht.

    Nach Keplers Vorstellung lebten die Mondkreaturen in Höhlen, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie waren schwerer als Menschen und ähnelten unseren Schlangen. Manche hatten Flügel, andere lebten im Wasser. Während des langen Mondtages – er dauert 14 Erdentage – ruhten sie. Aktiv wurden sie in der Mondnacht.

    Spät in seinem Leben studierte Kepler den Mond mit einem neuen Hilfsmittel – dem Teleskop. Er glaubte, dass die scharfrandigen Mondkrater von den Mondwesen geschaffen wurden.

    Heute wissen wir: die Mondkrater entstanden durch Einschläge von kosmischen Steinen vor Millionen oder gar Milliarden von Jahren. Ein großer Krater trägt den Namen Johannes Kepler – zu Ehren des Mannes, der von Leben auf dem Mond träumte.