9. Oktober 2009: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa wirbelt gleich zweimal Staub auf: Erst stürzt sie eine ausgebrannte Raketenoberstufe mitten in den Krater Cabeus am Mond-Südpol, kurz darauf die Raumsonde LCross, der Lunar Crater Observation and Sensing Satellite.
Doch weder das Hubble-Weltraumteleskop noch Beobachter auf dem Boden konnten zunächst die Folgen des Einschlages erkennen.
Doch, die losgeschlagene Fontäne sei schon so hell gewesen wie erwartet, nur sei sie von einem Hügel verdeckt gewesen, so Tony Colaprete, der Chef-Wissenschaftler der Mission LCross. Und so dauerte die spektroskopische Auswertung ein wenig länger. Doch nachdem die Nasa nunmehr die Daten verschiedener erdgebundener Teleskope und die der Sonde LRO – die den Mond umkreist – ausgewertet hat, hätten die Spektrallinien nur einen Schluss zugelassen: Es gebe definitiv Wasser auf dem Mond, betont Michael Wargo, der Chef-Mond-Wissenschaftler der Nasa.
"Wer hätte vor einigen Monaten noch gedacht, dass wir heute nicht nur sicher von Wasser auf dem Mond sprechen können, sondern gleich von viel davon? "
Schon oft hatten verschiedene Raumsonden Hinweise auf Wasserstoff geliefert, doch nun steht fest, was lange vermutet worden
war: An den Innenseiten von Kratern am Mondsüdpol gibt es Eis. Diese Felswände liegen in ständiger Dunkelheit; dorthin gelangt nie ein Sonnenstrahl. Gefrorenes Wasser kann sich dort über Milliarden von Jahren halten. Tony Colaprete:
"Es handelt sich dabei um Wasser, das wir trinken könnten. Natürlich müssen wir zunächst noch bestimmen, ob es sich um kristallines Eis handelt, das an Staubkörner gebunden ist, oder Wasserdampf, der durch die Hitze des Einschlags freigesetzt wurde. Aufgrund der von uns gemessenen Menge dürfte es sich allerdings nicht nur um Wasserdampf handeln. Einiges davon muss in Form von Eis vorliegen. Und wenn wir es schmelzen und reinigen könnten, wäre es für Astronauten trinkbar."
Wasser auf dem Mond ist nicht zuletzt für die Nasa von unschätzbarem Wert. Die Astronauten der von ihr geplanten Mond-Basis könnten daraus Trinkwasser und Atemluft gewinnen genauso wie Raketentreibstoff. Dies würde die Zahl von Versorgungsflügen von der Erde drastisch senken. Und so stellt Michael Wargo bereits die nächste Frage:
"Wer hätte gedacht, dass wir heute von einem regelrechten Wasser-Kreislauf auf dem Mond sprechen können? Wasserstoff wird mit dem Sonnenwind ständig auf den Mond geblasen. Er verbindet sich dann mit dem im Regolith, im Mondstaub, gelösten Sauerstoff zu Wasser."
Diese Theorie vermag jedoch nicht die Mengen zu erklären, die sich theoretisch ergeben, wenn die Nasa die nun nachgewiesenen Eisvorkommen auf den ganzen Mond hochrechnet, gibt Tony Colaprete zu Bedenken.
"Woher kommt das ganze Wasser? Wenn es uns gelingt, auch noch organische Moleküle im Mond-Wasser nachzuweisen, könnte es von Kometen auf den Mond gebracht worden sein, genauso wie auf die Erde. Sollten wir ein Kohlenwasserstoffgas wie Methan entdecken, stellt sich die Frage, ob dieses ebenfalls durch Wechselwirkung mit dem Sonnenwind entstanden ist oder von woanders her auf den Mond gebracht wurde."
Und so würden sich, so Tony Colaprete, mit dieser Entdeckung bereits die nächsten Fragen stellen.
"Was könnte es in diesem Wasser noch geben? Wir wissen, dass der Mond lebendig und mobil ist. An diesen Stellen sollten wir weiter suchen."
Und Michael Wargo glaubt, dieser endgültige Nachweis von Wasser würde ein ganz neues Bild des Mondes vermitteln.
"Dies ist nicht mehr der Mond unserer Väter. Dies ist kein toter Himmelskörper, sondern einer voller Dynamik. Und diese neuentdeckte Dynamik wirft eine Menge neuer Fragen auf an unseren nächsten Nachbarn im All."
Doch weder das Hubble-Weltraumteleskop noch Beobachter auf dem Boden konnten zunächst die Folgen des Einschlages erkennen.
Doch, die losgeschlagene Fontäne sei schon so hell gewesen wie erwartet, nur sei sie von einem Hügel verdeckt gewesen, so Tony Colaprete, der Chef-Wissenschaftler der Mission LCross. Und so dauerte die spektroskopische Auswertung ein wenig länger. Doch nachdem die Nasa nunmehr die Daten verschiedener erdgebundener Teleskope und die der Sonde LRO – die den Mond umkreist – ausgewertet hat, hätten die Spektrallinien nur einen Schluss zugelassen: Es gebe definitiv Wasser auf dem Mond, betont Michael Wargo, der Chef-Mond-Wissenschaftler der Nasa.
"Wer hätte vor einigen Monaten noch gedacht, dass wir heute nicht nur sicher von Wasser auf dem Mond sprechen können, sondern gleich von viel davon? "
Schon oft hatten verschiedene Raumsonden Hinweise auf Wasserstoff geliefert, doch nun steht fest, was lange vermutet worden
war: An den Innenseiten von Kratern am Mondsüdpol gibt es Eis. Diese Felswände liegen in ständiger Dunkelheit; dorthin gelangt nie ein Sonnenstrahl. Gefrorenes Wasser kann sich dort über Milliarden von Jahren halten. Tony Colaprete:
"Es handelt sich dabei um Wasser, das wir trinken könnten. Natürlich müssen wir zunächst noch bestimmen, ob es sich um kristallines Eis handelt, das an Staubkörner gebunden ist, oder Wasserdampf, der durch die Hitze des Einschlags freigesetzt wurde. Aufgrund der von uns gemessenen Menge dürfte es sich allerdings nicht nur um Wasserdampf handeln. Einiges davon muss in Form von Eis vorliegen. Und wenn wir es schmelzen und reinigen könnten, wäre es für Astronauten trinkbar."
Wasser auf dem Mond ist nicht zuletzt für die Nasa von unschätzbarem Wert. Die Astronauten der von ihr geplanten Mond-Basis könnten daraus Trinkwasser und Atemluft gewinnen genauso wie Raketentreibstoff. Dies würde die Zahl von Versorgungsflügen von der Erde drastisch senken. Und so stellt Michael Wargo bereits die nächste Frage:
"Wer hätte gedacht, dass wir heute von einem regelrechten Wasser-Kreislauf auf dem Mond sprechen können? Wasserstoff wird mit dem Sonnenwind ständig auf den Mond geblasen. Er verbindet sich dann mit dem im Regolith, im Mondstaub, gelösten Sauerstoff zu Wasser."
Diese Theorie vermag jedoch nicht die Mengen zu erklären, die sich theoretisch ergeben, wenn die Nasa die nun nachgewiesenen Eisvorkommen auf den ganzen Mond hochrechnet, gibt Tony Colaprete zu Bedenken.
"Woher kommt das ganze Wasser? Wenn es uns gelingt, auch noch organische Moleküle im Mond-Wasser nachzuweisen, könnte es von Kometen auf den Mond gebracht worden sein, genauso wie auf die Erde. Sollten wir ein Kohlenwasserstoffgas wie Methan entdecken, stellt sich die Frage, ob dieses ebenfalls durch Wechselwirkung mit dem Sonnenwind entstanden ist oder von woanders her auf den Mond gebracht wurde."
Und so würden sich, so Tony Colaprete, mit dieser Entdeckung bereits die nächsten Fragen stellen.
"Was könnte es in diesem Wasser noch geben? Wir wissen, dass der Mond lebendig und mobil ist. An diesen Stellen sollten wir weiter suchen."
Und Michael Wargo glaubt, dieser endgültige Nachweis von Wasser würde ein ganz neues Bild des Mondes vermitteln.
"Dies ist nicht mehr der Mond unserer Väter. Dies ist kein toter Himmelskörper, sondern einer voller Dynamik. Und diese neuentdeckte Dynamik wirft eine Menge neuer Fragen auf an unseren nächsten Nachbarn im All."