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Mondzyklen

Die Zwillinge haben heute Abend einen Besucher. Die zunehmende Mondsichel reiht sich mit den hellen Zwillingssternen Castor und Pollux auf. Nach Einbruch der Dunkelheit schmücken sie den Westhimmel. Nach Mitternacht verabschieden sie sich von der Himmelsbühne.

Damond Benningfield |
    Alle 27 1/3 Tage besucht unser Mond die Zwillinge. Dieses Intervall bezeichnet man als siderischen Monat. Er beschreibt die Zeit, die der Mond benötigt, um zu einen bestimmten Stern zurück zu kehren. Heute Abend steht er besonders nahe an Pollux. In 27 1/3 Tagen wird er wieder dort sein.

    Der siderische Monat passt mit den Mondphasen nicht zusammen. Sie sind nicht synchron, weil sich die eine Zeitspanne auf den Hintergrund der Sterne bezieht, während die andere von der Position des Mondes in Relation zur Sonne abhängt.

    Nach einer vollen Bahn des Mondes vor dem Hintergrund der Sterne ist die Erde mit dem Mond ein gutes Stück weiter um die Sonne gewandert. Dadurch hat sich für uns auch die Sonne vor dem Hintergrund der Sterne bewegt. Der Mond benötigt gut zwei weitere Tage, um sie wieder einzuholen und um so an den Start eines neuen Phasenzyklus zu gelangen. Diese Zeitspanne von insgesamt etwa 29 ½ Tagen bezeichnet man als synodischen Monat.

    Es gibt noch einen Einfluss – den der Sonne. Gäbe es die Sonne nicht, wäre der Mondabstand an die siderische Periode gebunden. Die Sonne übt jedoch einen Einfluss auf die Mondbahn aus. Im Durchschnitt erreicht unser Trabant deshalb alle 27 Tage und 13 Stunden seinen erdnächsten Punkt. Dieser so genannte anomalistische Monat dauert also etwa fünfeinhalb Stunden länger als der siderische Monat.