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Monopol auf Schweinerassen

Eigentlich sollen mit Patenten Erfindungen beziehungsweise Forschungsergebnisse geschützt werden. Das gilt in gewissem Umfang auch für Lebewesen, so sind zum Beispiel Bakterien, die gentechnisch verändert wurden und nun mit ihrem Stoffwechsel bestimmte Substanzen für die Pharmaindustrie produzieren, patentiert. Auch Kartoffelsorten und Baumwollpflanzen, denen eine Resistenz gegen Schädlinge eingepflanzt wurde, sind patentiert.

Mute Schimpf im Gespräch mit Britta Fecke |
    In einem aktuellen Patentfall geht es nicht um gentechnisch veränderte Organismen, sondern um ein Patent auf ein Verfahren zur Zucht von Schweinen. Vereinfacht gesprochen soll kein Gen patentiert werden, das gentechnisch verändert wurde, sondern eines was seit jeher in den europäischen Schweinerassen vorkommt. In jeder einzelnen Schweinezelle.

    Der Firma Monsanto wurde dieses Patent erteilt und bis zum 16. April 2009 läuft die Einspruchsfrist. In einer halben Stunde beginnt ein Protestmarsch in München zu dem dort ansässigen Europäischen Patentamt. Ich bin jetzt mit Mute Schimpf verbunden, Agraringenieurin und Fachreferentin beim Hilfswerk Misereor. Frau Schimpf: Das Patent bezieht sich auf Erbanlagen, die - nach einer Untersuchung von Greenpeace - alle europäischen Schweinerassen aufweisen. Welche Dimensionen haben Monsantos Patentabsichten? Wird die Lebensmittelproduktion dann durch die Patente komplett übernommen? Wenn das Patent übernommen wird wäre dass ein Dammbruch für konventionell gezüchtetes Saatgut und Nutztierrassen?

    Das vollständige Gespräch mit Mute Schimpf können Sie mindestens bis zum 15. September 2009 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.