Li: "Die Partei hat das Monopol über das offizielle Geschichtsbild in China. Die Partei befürchtet eine Modifikation vor allem der jüngsten Geschichte. Denn dass könnte zu einer Neubewertung der Kommunistischen Partei führen. Dadurch wird die Legitimation sowohl der Partei als auch der Regierung hinterfragt."
Der 54-jährige Li Datong wagte als erster Chefredakteur in China den Kampf gegen die Zensur. Er schrieb einen offenen Beschwerdebrief im Internet, der bereits 20 Minuten später von der Internet-Polizei aus dem Netz entfernt wurde. Dann reichte Li Klage bei der Disziplin-Kontroll-Kommission der KP gegen die Schließung seiner Zeitung und den Eingriff in die Pressefreiheit ein. Sein Protest hat sehr wohl etwas bewirkt, auch wenn er seine Stelle nicht wieder bekam, sagt Li Datong:
Li: "Natürlich ist das Wiedererscheinen des Magazins das Ergebnis meiner Proteste. Führende Parteiführer stellten fest, dass die Schließung eines solchen mächtigen und einflussreichen Magazins mehr Nachteile als Vorteile bringt. Auf meine Klage jedoch habe ich bisher keine offizielle Antwort aus der Partei erhalten."
Zehn Jahre lang ließ Li Datong im zweitwichtigsten Parteiorgan der KP einfache Chinesen über ihr Alltagsleben berichten, und mutige Reportagen drucken, in denen die Gesetzlosigkeit, Korruption, Ausbeutung und die Propaganda kontrollierter Massenmedien zum Ausdruck kamen. Im vergangenen November erschien in China sein Buch "Die Geschichte von ‘Freezing Point’", wofür er in die Endrunde des Lettre Ulysses Preises 2006 für literarische Reportagen kam. Das Buch hat sich in China ziemlich gut verkauft.
Li: "Innerhalb von nur zwei Monaten wurden drei Auflagen und 20.000 Exemplare verkauft. Die heikelsten Geschichten wurden aber leider nicht gedruckt. Ich kannte die Grenzen der Toleranz und habe mich daher selbst zensiert. Diese Geschichten erschienen jedoch in einem anderen Buch von mir in Hong Kong."
Zum Beispiel drei Berichte über die Entwicklung der Demokratie in Taiwan. Im Gegensatz zu anderen 60 Journalisten, die die Zensoren hinter Gitter brachten, darf Li Datong weiterhin im Verlag der KP-Zeitung arbeiten. Er hat nur keine Aufgaben. Die chinesischen Medien durften über die Schließung seiner Zeitung nicht berichten und sein Name wurde aus chinesischen Websites herausgefiltert. Obwohl kaltgestellt, ist Li Datong optimistisch, dass die Demokratisierung der Medien und der Politik in China nur eine Frage der Zeit sind:
Li: "China hat keine andere Wahl als in die zivilisierte Welt zu gelangen. Es kann jedoch eine Weile dauern, aber nicht allzu lange. Die Demokratie wird in China spätestens bis Mitte dieses Jahrhunderts eingeführt."
Der 54-jährige Li Datong wagte als erster Chefredakteur in China den Kampf gegen die Zensur. Er schrieb einen offenen Beschwerdebrief im Internet, der bereits 20 Minuten später von der Internet-Polizei aus dem Netz entfernt wurde. Dann reichte Li Klage bei der Disziplin-Kontroll-Kommission der KP gegen die Schließung seiner Zeitung und den Eingriff in die Pressefreiheit ein. Sein Protest hat sehr wohl etwas bewirkt, auch wenn er seine Stelle nicht wieder bekam, sagt Li Datong:
Li: "Natürlich ist das Wiedererscheinen des Magazins das Ergebnis meiner Proteste. Führende Parteiführer stellten fest, dass die Schließung eines solchen mächtigen und einflussreichen Magazins mehr Nachteile als Vorteile bringt. Auf meine Klage jedoch habe ich bisher keine offizielle Antwort aus der Partei erhalten."
Zehn Jahre lang ließ Li Datong im zweitwichtigsten Parteiorgan der KP einfache Chinesen über ihr Alltagsleben berichten, und mutige Reportagen drucken, in denen die Gesetzlosigkeit, Korruption, Ausbeutung und die Propaganda kontrollierter Massenmedien zum Ausdruck kamen. Im vergangenen November erschien in China sein Buch "Die Geschichte von ‘Freezing Point’", wofür er in die Endrunde des Lettre Ulysses Preises 2006 für literarische Reportagen kam. Das Buch hat sich in China ziemlich gut verkauft.
Li: "Innerhalb von nur zwei Monaten wurden drei Auflagen und 20.000 Exemplare verkauft. Die heikelsten Geschichten wurden aber leider nicht gedruckt. Ich kannte die Grenzen der Toleranz und habe mich daher selbst zensiert. Diese Geschichten erschienen jedoch in einem anderen Buch von mir in Hong Kong."
Zum Beispiel drei Berichte über die Entwicklung der Demokratie in Taiwan. Im Gegensatz zu anderen 60 Journalisten, die die Zensoren hinter Gitter brachten, darf Li Datong weiterhin im Verlag der KP-Zeitung arbeiten. Er hat nur keine Aufgaben. Die chinesischen Medien durften über die Schließung seiner Zeitung nicht berichten und sein Name wurde aus chinesischen Websites herausgefiltert. Obwohl kaltgestellt, ist Li Datong optimistisch, dass die Demokratisierung der Medien und der Politik in China nur eine Frage der Zeit sind:
Li: "China hat keine andere Wahl als in die zivilisierte Welt zu gelangen. Es kann jedoch eine Weile dauern, aber nicht allzu lange. Die Demokratie wird in China spätestens bis Mitte dieses Jahrhunderts eingeführt."