
Parrotts Aufnahme war eine von mehreren Monteverdi-Produktionen, die das Label EMI 1984, vor 30 Jahren, auf den Markt brachte und damit eine neue Ära der Monteverdi-Rezeption einläutete. Wissenschaftlich fundiert und mit großer Ausdruckskraft rückten Parrott und seine Kollegen den italienischen Meister darin in ein neues Licht. Dessen erstaunliche Tonsprache hatten in den Jahrzehnten davor aber auch schon Musiker wie Nikolaus Harnoncourt, Jürgen Jürgens, Alfred Deller, Paul Hindemith und Nadia Boulanger für sich entdeckt. Boulangers klavierbegleitete Madrigalauslegungen von 1937 sind von heutigen Vorstellungen historischer Aufführungspraxis sicher weit entfernt, beleuchten aber doch sehr reizvolle Facetten in Monteverdis vielfarbiger Klangwelt.